Ein Cottagetraum
Hinter einer unscheinbaren lokalen Immobilienanzeige verbarg sich das Traumhaus von Saskia Price. Umgeben von einem verwunschenen Garten überrascht das Gebäude im Inneren.
Hinter einer unscheinbaren lokalen Immobilienanzeige verbarg sich das Traumhaus von Saskia Price.
Jetzt, in den ersten Frühlingstagen, kann man die Schönheit von Saskia Prices Garten schon erahnen. „Leider kann ich die Lorbeeren dafür aber nicht ganz einstreichen“, lacht die Britin, „die Vorbesitzer haben hier alles angelegt. Ich kümmere mich quasi nur darum, dass alles so bleibt.“Und das ist Einiges: Aufgeteilt in drei verschiedene Bereiche gibt es neben einem rustikalen Essensbereich diverse Blumenfelder und kleine Steinmäuerchen, die umringt sind von duftenden Kräutergärten und Rosenstöcken. Von hier führt der Weg einen kleinen Hügel hinauf, wo schmucke Margeriten wilde Gräser und ein kleines Gartenhaus einrahmen. In jeder Ecke gibt es etwas zu Entdecken und gemütliche Sitzgelegenheiten – ein kleines Paradies: „Für mich hat das Arbeiten im Garten immer etwas Therapeutisches, hier kann ich wunderbar entspannen.“Über die Gartenanlage weht an manchen Tagen auch salzige Mee- resluft herüber, der Strand der schottischen Küste ist nur acht Kilometer entfernt. Sieht man das Cottage von der Straße aus, wird die Größe des Gartens und des Hauses an sich nicht deutlich. Das ehemalige Heim eines Aufsehers des ältesten Schlosses in Schottland überraschte Saskia: „Ich habe zwei Jahre nach einem passenden Gebäude gesucht und war schon drauf und dran, ein Häuschen zu mieten, als ich es in der lokalen Zeitung fand.“Von außen erkennt man das ursprüngliche Cottage sowie die Anbauten links und rechts. Den leuchtend orangefarbenen Anbau hinter dem Haus hatten die Vorbesitzer noch realisiert, um ausreichend Platz für eine große Familie zu haben. „Das hat dann den Ausschlag gegeben, denn obwohl meine drei Kinder gerade alle das Nest verlassen hatten, wollte ich ihnen in meinem neuen Heim auch ein eigenes Zimmer zur Verfügung stellen.“Eine gute Entscheidung, denn ihre
Kinder lieben das Haus und die Umgebung und kommen aus allen Ecken Englands, um hier entspannte Tage zu verbringen. „Ich finde es wunderbar, wenn meine Kinder Freunde mitbringen und das Haus voller Leute ist. Wenn die Schlafplätze doch nicht ausreichen, wird eben im Garten gecampt“, freut sich Saskia. Dieses Feriengefühl hat sie auch bewusst im Inneren geschaffen: Zarte Weiß- und Grautöne im Erdgeschoss kombiniert sie mit natürlichem Holz und kräftigem Blau. Eine Reise nach Neuengland, wo der klassische blauweiße Hamptons-Stil gelebt wird, war eine große Inspiration. „Ich wollte eine entspannte Atmosphäre schaffen und es sollte sich auch ein wenig maritim anfühlen“, erklärt Saskia. Beim Einrich-
ten hat sie darauf geachtet, wie und wo das Sonnenlicht ins Haus fällt. Auch die Pastellfarben in Gelb, Grün und Grau im Obergeschoss sollen das Licht variantenreich reflektieren: „Da das Haus durch die Anbauten viele Fenster und Oberlichter bekommen hat, war es für mich klar, neutrale Farben zu verwenden und dem einfallenden Licht die Hauptrolle im Interieur zu geben“, erklärt Saskia ihren Stil. Als hauptberufliche Stylistin lässt sie den Räumen aber auch immer Luft zur Veränderung. Mal wird ein Teppich ausgetauscht, mal ein Bild. Ihre persönliche Fundgrube ist der lokale Laden „Lavender Blue“, wo sie regelmäßig nach neuen Schätzchen schaut. Ihr Lieblingsstück in ihrem Haus sind eigentlich zwei: In der Küche hängt
ein wunderschönes Gewürzregal mit Keramikschubladen, das Saskia von ihrer niederländischen Urgroßmutter geerbt hat und im Wohnzimmer hängt über einer kleinen Sitzecke ein Gemälde von einem Fisch, das Tochter Hayleys Werk ist. Es sind diese persönlichen Details, die Geschichten erzählen, die Saskia so wichtig sind. „Auch wenn die Vorbesitzer Haus und Garten von außen ihren Stempel aufgedrückt haben, im Inneren soll das Haus natürlich meinen Stil zeigen.“Und der macht aus einem Cottage in den grünen Hügeln Schottlands ein persönliches Haus der Ruhe.