❋ Nagelneu im alten Look
Was tun, wenn sich das gewünschte Traumhaus einfach nicht finden lässt? Man baut sich sein eigenes, so wie Clara und Viktor in Schweden. Obwohl es brandneu ist, müssen sie auf den Charme alter Einrichtung nicht verzichten.
Clara und Victor hatten ihr Traumhaus eigentlich schon gefunden, doch es wurde zu klein. So bauten sie ein neues Haus und verliehen ihm mit viel Liebe zum Detail alten Charme.
Eigentlich lieben wir alle Räume, aber unsere Wohnküche besonders.“mögen wir ganz
Obwohl Clara als Maklerin und Viktor als Bauingenieur alle Voraussetzungen erfüllen, um ihr Traumhaus selbst zu entwerfen und zu bauen, war das eigentlich nicht beabsichtigt. Vielmehr wollten die zwei Schweden nach dem Vorbild ihres ersten gemeinsamen Hauses, das für ihre Familienplanung zu klein geworden war, ein ebensolches, traditionelles kaufen. Doch nach langer, erfolgloser Suche nach einem größeren Ebenbild des Hauses von Claras Großeltern, beschlossen sie, ihr Heim nach den eigenen Vorstellungen selbst zu bauen. Das perfekte Grundstück für das Vorhaben fanden sie in der Nähe von Oskarshamn, an der Ostseeküste Schwedens. Alt, oder vielmehr klassisch sollte das Haus aussehen, mit einer großen Wohnküche und mehreren Kinderzimmern. Nachdem sie den Entschluss gefasst hatten, dauerte es zwei Jahre, bis sie in ihr neues Domizil einziehen konnten. Zuvor verbrachte das Paar fast jedes Wochenende auf der Baustelle. Mit ihren Familien und Freunden werkelten, strichen und lackierten sie im fröhlichen
Miteinander. Heute noch denken die zwei gerne an diese arbeitsintensive, aber auch schöne Zeit zurück: „In den Pausen saßen wir oft mit Staub in den Haaren mitten im Bauschutt an einem Gartentisch, lachten viel, tranken Kaffee und probierten sämtliche Gebäckstücke, die jeder mitgebracht hatte.“Auch wenn diese Arbeitstage allen viel Spaß machten, legten Clara und Viktor Wert darauf, ausschließlich an den Wochenenden auf der Baustelle zu arbeiten. Unter der Woche, nach Feierabend, hatten Entspannung, Freunde und die Familie Priorität. Genau in dieser heißen Bauphase, und noch vor dem Einzug, wurde zusätzlich Sohn William geboren. „Das war zwar sehr stressig, aber wie es im Leben so ist, passiert meistens alles auf einmal“, sagt Clara lachend. Vor kurzer Zeit hat William Freude am Backen gefunden. Zusammen mit seiner Mama kreiert er am liebsten bunt verzierte Cupcakes. „Wir wollten unbedingt eine große Wohnküche nach dem Vorbild der hiesigen Häuser, in der man basteln, arbeiten und lesen kann“, erklärt die Schwedin. Und obwohl ihr Gebäude das einzige neue im gesamten Dorf ist, reiht es sich unauffällig in die Riege der klassischen, schwedischen Holzhäuser ein. „Wir wünschten uns ein neues Haus, das alt aussieht. So, als ob es schon seit über hundert Jahren hier stehen würde“, erklärt sie. Innen weisen lediglich technische Errungenschaften wie Kaffeemaschine
und Lautsprecher inmitten pompöser Tapeten, klassischer Möbel und Rokoko-Spiegel auf die aktuelle Zeit hin. Clara, Viktor, Sohn William und das kleine Töchterchen Sigrid lieben ihr kuscheliges Nest. Die junge Familie verbringt viel Zeit daheim – bei schlechtem Wetter wird drinnen gebastelt, und bei Sonnenschein geht es raus in den Garten. Zudem wohnt Claras Familie auf einem ländlichen Anwesen ganz in der Nähe. Dort dürfen die Kinder auf Opas Traktor herumklettern, die Tiere streicheln und Würstchen ins Feuer halten. Kieswege, saftige Wiesen, Wälder mit Lichtungen und weidende Pferde prägen das Landschaftsbild. Es ist ein glückliches Leben abseits der Großstadt, das Clara und Viktor hier mit ihrer Familie führen – so wie sie es sich immer gewünscht haben. Ihre kreativen Talente haben die beiden beim Gestalten des Traumhauses auf jeden Fall unter Beweis gestellt.