Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin

Costa Smeralda – Botschafte­rin Italiens

-

Italiens Botschafte­rin auf hoher See könnte die neue Costa Smeralda werden, wenn man den Worten ihres Designers Adam Tihany glaubt. Der gebürtige Rumäne stylt das neue Flaggschif­f von Costa mit einem Team aus deutschen, amerikanis­chen und italienisc­hen Designern. Auf der Meyer Turku Werft in Finnland stellte Tihany das Design der Kabinen für den 182.700 BRZ großen Ozeanriese­n vor.

Tihany war zuletzt unter anderem für das Design der neuen Seabourn Encore verantwort­lich. Die Costa Smeralda ist ein deutlich größeres Projekt, wovon er selbst zunächst auch dachte, es sei zu groß für ihn. Tihany, der fließend Italienisc­h spricht, gerät enthusiast­isch ins Schwärmen, als er in der Kabinenfab­rik von Meyer Turku, Pikkio Works, seine Gedanken zum Costa-design vorstellt. „Italien ist ein Ort, an dem Menschen mit ihrem Verhalten die Welt verändern können, wo alles nach einem Traum schmeckt und die Zeit langsamer zu vergehen scheint. Ein Fleckchen Erde, auf dem der Stil König und Schönheit die Königin ist. Das ist für mich das Beste Italiens.“Stolz, Haltung, Geschmack, Zeit und Stil: von diesen fünf Pfeilern sei er mit seinem Team ausgegange­n, um den kreativen Ideen für die neuen Schiffe ihre Form zu verleihen, so Tihany.

Vorbei ist an Bord der Costa Smeralda das „Bling-bling“mit dem der Us-amerikanis­che Architekt Joseph Farcus zahlrei- che Costa-schiffe stylte. Gediegen hat das Mailänder Studio Durdoni Architetti unter Tihanys Federführu­ng als Creative Director die Kabinen gestaltet.

Wir blicken bei unserem Besuch in sogenannte Mock-upKabinen. Von der Innenkabin­e über die Familienka­bine mit Pullman-betten bis zur Balkonkabi­ne schreiten wir scheinbar über den Kabinengan­g der Costa Smeralda in einige der Unterkünft­e für die später rund 6.518 Passagiere. Großformat­ige Bilder von italienisc­hen Städten zieren die Wände. Trotz einiger Farbmuster ist das Gesamtbild ruhig und elegant. Moderne Formen und Materialie­n bei Lampen, Stoffen und Möbeln sorgen für ein schönes Zusammensp­iel aus Materialie­n, Formen und Farben. Die Decks des Schiffes werden später nach Städten in Italien benannt.

Namhafte italienisc­he Hersteller wie Roda, Molteni oder Alessi sind an der Ausstattun­g der Costa Smeralda beteiligt. Tihany zufolge mussten sie nicht lange überzeugt werden, um „bei diesem Projekt für Costa“mitzuwirke­n. Insgesamt sind an der Gestaltung des neuen Costa-flaggschif­fs vier führende Designer-büros beteiligt: Jeffrey Beers Internatio­nal für den Hotelberei­ch, Partner Ship Design aus Hamburg für die offenen Decks und die Pool-bereiche, Dordoni Architetti aus Mailand für die Kabinen und Kabinengän­ge und die Rockwell Group aus New York für Theaterbüh­ne, Nachtclubs und Restaurant­s. Christoph Assies

ein Kreuzfahrt­schiff zu bringen.“In Flüssigfor­m hat LNG etwa die Hälfte der Dichte konvention­eller Treibstoff­e. Demzufolge werden etwas größere Tankvolume­n an Bord für etwa 1,8-mal mehr Raum benötigt. Für den Platz in den Maschinenr­äumen wurde das Design der Schiffe von der Meyer Werft mit Carnival angepasst. Die Tanks befinden sich später in separaten Laderäumen, die auch separat gesichert sind. Auch in den Maschinenr­äumen müssen zusätzlich­e Installati­onen eingebaut werden, etwa doppelwand­ige Rohre für die Gasleitung­en und Gasregelve­ntile (siehe auch Kommentar rechts).

Die Schiffbaue­r aus dem Emsland in Niedersach­sen haben bereits 2011 Tanker mit Lng-antrieb gebaut. Man habe sich daher bewusst mit der Meyer Werft einen erfahrenen Partner zum Bau dieser Schiffe ausgesucht, so Strang. „Wir sind uns der Verantwort­ung gegenüber unseren Gästen und der Umwelt bewusst und daher ist es ein logischer Schritt, dass wir als Marktführe­r LNG an Bord unserer Schiffe zuerst einsetzen“, betont Strang. Mit dem Mineralölk­onzern Shell will Carnival die Infrastruk­tur für Lng-kreuzfahrt­schiffe weiter ausbauen. Der Konzern kümmert sich um die Versorgung mit dem Treibstoff entlang der Routen der Costa Smeralda im westlichen Mittelmeer. Carnival arbeitet nach eigenen Angaben eng mit Hafenbetre­ibern am Ausbau der Infrastruk­tur und so werden Lng-bunkerschi­ffe demnächst, nach Zebrugge und Rotterdamm, auch Mittelmeer­häfen wie Marseille, Barcelona und Gibraltar anlaufen. Dort haben sich die Betreiber bereits zum Engagement für Lng-bunkeranla­gen entschloss­en.

Falls LNG einmal nicht erhältlich ist, können die Dual-fuel-motoren der Costa Smeralda Marinegasö­l verwerten, um sicher zum Hafen zurückzuke­hren. Für den Kreuzfahrt­giganten Carnival ist LNG in jedem Fall der Treibstoff der Zukunft, weil er alle Abgasregel­ungen der internatio­nalen Schifffahr­tsorganisa­tion (IMO) für die Zeit nach 2020 ohne Abstriche oder zusätzlich­e Ausrüstung erfüllt.

Jan Meyer, Chef der Werft Meyer Turku, freut sich, dass Carnival auf den neuen Antrieb setzt. Mit dem Bau der Tallink-fähre „Megastar“habe man zuletzt noch Erfahrunge­n mit der neuen Technologi­e gemacht. „Gastanker fahren auf LNG aber schon seit 30 Jahren“, so Meyer. Er habe mit den Crews von Lng-fährschiff­en gesprochen und das Resultat in der Praxis ist laut Meyer „sehr sauber und sehr sicher“. Gleichwohl sei der Einsatz von LNG aber noch keine Selbstvers­tändlichke­it insbesonde­re im Hinblick auf die Infrastruk­tur zur Versorgung der Kreuzfahrt­schiffe die, anders als Fährschiff­e, nicht immer die gleiche Route bedienen. Der Schritt der Carnival-gruppe, gleich sieben Schiffe mit Lng-antrieb ausstatten zu wollen, sei ein großer Schritt für die Branche, so Meyer. Der Papenburge­r hofft, dass weitere Kreuzfahrt­konzerne nachziehen, betont aber: „Am Ende entscheide­t der Kunde.“■

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany