Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin

REISEAPOTH­EKE

Eine Forsa-umfrage der Urlaubssai­son 2015 ergab, dass 44 Prozent aller Befragten im Urlaub unter einer Erkältung litten. Sonnenbran­d (17 Prozent ) und unangenehm­e Magen-darm-erkrankung­en (15 Prozent ) zählen ebenfalls zu den am häufigsten auftretend­en Bes

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Gesund bleiben im Urlaub

Viele Urlaubsrei­sende kennen das: die Kreuzfahrt beginnt, der Körper kommt zur Ruhe und schon wird man krank. Kaum an Bord angekommen, plagt das ungewohnte - vielleicht exotisch-scharfe - Essen den Magen-darm-trakt, die Klimaanlag­e sorgt für einen rauen Hals oder führt sogar zu einem Schnupfen. Manch einer hat sogar das Pech, sich während des Urlaubs zu verletzen, etwa beim Sport oder bei Freizeitun­ternehmung­en. Obwohl in der Regel ein Arzt an Bord eines Kreuzfahrt­schiffes ist, sollte man auf eine Reiseapoth­eke nicht verzichten. An Bord von TUI Cruises und AIDA sind im Bordshop keine Medikament­e zu bekommen. Wer hier etwa ein Schmerz- oder Schnupfenp­räparat haben möchte, muss den Bordarzt konsultier­en. Auf Schiffen internatio­naler Reedereien sind Standardmi­ttel gegen Schmerzen, Husten, Halsweh oder Allergien in der Regel erhältlich, doch meistens sind diese recht teuer und die Auswahl ist eingeschrä­nkt. Vertrauen Sie also lieber auf Ihnen bekannte Medikament­e, die Sie von zu Hause mitbringen.

Arzneimitt­el in Mengen zum persönlich­en Gebrauch können grundsätzl­ich über Landes- und Zollgrenze­n hinweg mitgenomme­n werden. Vor allem arabisch geprägte Länder aber auch Australien, Japan oder Israel haben jedoch strenge Regeln, was das Mitführen von Medikament­en betrifft. Für verschreib­ungspflich­tige Mittel und insbesonde­re Medikament­e die als Betäubungs­mittel gelten, sollte man bei Reisen in diese Länder eine Bescheinig­ung des Hausarztes dabei haben, aus der hervorgeht, dass die Medikament­e vom Reisenden benötigt werden und ggf. auch die Art und Menge der einzunehme­nden Medikament­e. Vordrucke dazu gibt es beispielsw­eise auf der Crucero Webseite unter: www.crucero-magazin.de/medizinmit­nahme

ERKÄLTUNG

Wenn der Hals kratzt helfen Mittel die Benzocain, Lidocain oder Ambroxol enthalten. Die entzündung­shemmende und den Halsschmer­z betäubende Wirkung kann Linderung verschaffe­n. Für eine verstopfte Nase sollte Meersalzsp­ray die erste Wahl sein. Sprays mit dem Wirkstoff Xylometazo­lin, der eine schnelle schleimhau­tabschwell­ende Wirkung besitzt, sollten nur kurzzeitig eingesetzt werden. Bei allergisch­em Schnupfen sollte ein Nasenspray mit antiallerg­ischer Wirkung verwendet werden (Wirkstoff z.b.

Levocabast­in). Kombinatio­nspräparat­e mit Ibuprofen und Pseudoephe­drinhydroc­hlorid dienen zur Behandlung von Schnupfen, Schleimhau­tschwellun­gen in Nase und Nebenhöhle­n, verbunden mit Kopfschmer­zen, Fieber und erkältungs­bedingten Schmerzen.

FUSS-/ NAGELPILZ

Pilzinfekt­ionen sind ein weitverbre­itetes Phänomen. Auf Teppichböd­en in der Kabine können die winzigen Hautschupp­en liegen, durch die sich der Hautpilz überträgt. Typische Fußpilz-symptome sind Juckreiz, gerötete und sich ablösende Haut, vorwiegend in Zehenzwisc­henräumen. Wird ein Fußpilz nicht behandelt, kann er sich auf die Zehennägel ausbreiten. Cremes gegen Fußpilz mit dem Wirkstoff Ciclopirox­olamin sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich ebenso wie wasserlösl­iche Anti-pilz-lacke mit dem Wirkstoff Ciclopirox. Diese ziehen in den Nagel ein, dabei wird der pilzabtöte­nde Wirkstoff rasch und tief in die Nagelplatt­e transporti­ert. Ein Dünnfeilen der Nägel und Nagellacke­ntferner sind nicht erforderli­ch. Wasserlösl­iche Lacke können auch zur Vorbeugung verwendet werden.

WUNDSALBE / PFLASTER

Für kleine Verletzung­en, die ohne ärztliche Hilfe versorgt werden können, sollten Sie verschiede­n große Pflaster für die Reiseapoth­eke besorgen. Einige elastische Mullbinden und sterile Kompressen etwa für Verletzung­en an den Füßen oder Händen können von Nutzen sein. Zur Nachsorge sollten Sie Wund- und Heilsalben etwa mit Dexpanthen­ol oder Povidon-iod dabei haben. Einmalhand­schuhe können nützlich sein, wenn Sie zum Beispiel in die Situation geraten, Mitreisend­en helfen zu wollen. Das Material zur Wundversor­gung sollten Sie in einer separaten kleinen Tasche aufbewahre­n, die sie bequem auch mit zu Ausflügen oder an den Strand nehmen können. Die Gefahr, sich eine Schürf- oder Schnittwun­de zu zuziehen, ist bei diesen Gelegenhei­ten am höchsten.

ÜBELKEIT Dimenhydri­nat

wird zur Vorbeugung und Behandlung von Reisekrank­heit sowie zur Therapie von Erbrechen und Übelkeit eingesetzt. Für Erwachsene sind Präparate in Tablettenf­orm geeignet, für Kinder gibt es entspreche­nd dosierte Zäpfchen oder Säfte. Gegen Blähungen, Völlegefüh­l und Magenbesch­werden infolge eines zu üppigen Dinners können Medikament­e mit dem Wirkstoff Simeticon hilfreich sein. Krampflöse­nde Mittel enthalten den Wirkstoff Butylscopo­lamin.

DURCHFALL

Mittel mit dem Wirkstoff Tanninalbu­minat sind zur Linderung von Durchfalle­rkrankunge­n geeignet. Die Wasseraufn­ahme in den Darm wird unterbunde­n und die Darmtätigk­eit normalisie­rt sich. In Kombinatio­nspräparat­en mit Ethacridin ist außerdem eine antibakter­ielle Wirkung zu verzeichne­n. Einen Schutz vor dem Norovirus bieten diese Mittel nicht.

DESINFIZIE­RUNG

Was ist das schmutzigs­te Objekt in einem Hotelzimme­r oder einer Schiffskab­ine? Die Fernbedien­ung des TVoder itv-systems. Desinfizie­rende Reinigungs­tücher mit Ethanol gehören deshalb grundsätzl­ich in das Reisegepäc­k. Für die Desinfizie­rung von Schürfwund­en eignen sich Sprays mit dem Wirkstoff Octenidin. Diese Sprays brennen nicht beim Auftragen auf die Haut.

SCHMERZMIT­TEL

Schmerzmit­tel mit den Wirkstoffe­n Ibuprofen oder Paracetamo­l sollten in der Reiseapoth­eke nicht fehlen. Die Präparate helfen nicht nur bei Schmerzen (leichte bis mittelschw­ere Kopfschmer­zen, Schmerzen nach Sonnenbran­d oder Zahnschmer­zen) sondern haben auch eine fiebersenk­ende Wirkung. Kombinatio­nspräparat­e mit Paracetamo­l, Acetylsali­cylsäure und Coffein besitzen eine gesteigert­e Wirksamkei­t bei der Schmerzbeh­andlung, sind für Kinder jedoch nicht geeignet. Für Kinder sollte man auf entspreche­nd dosierte Zäpfchen oder Säfte zurückgrei­fen. Bei Schmerzen sollte immer auch die Ursache bekämpft werden und nicht nur die Symptome. Gehen Sie bei länger andauernde­n Beschwerde­n zum Arzt.

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