Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin
DIE VERBINDUNG VON MENSCH UND MEER
Die neue Le Laperouse von Ponant
Ponant hat sich dazu entschieden, ihre neuen Schiffe als Bindeglied zwischen Mensch und Meer zu konzipieren. Die Kabinenzahl der sechs nach französischen Entdeckern benannten Yachten ist auf 92 begrenzt, um den Auflagen von Antarktis Anfahrten zu entsprechen. Alle Kabinen verfügen über Balkone und zahlreiche Designelemente, die mit Assoziationen des Meeres arbeiten oder Referenzen an die Schifffahrt selbst liefern.
Dazu gehören Kabinenspiegel, die die Form eines Bullauges aufweisen. Die helle, mit maritimen Farben spielende Ausstattung, zitiert mit vielen geschwungen Elementen das abwechslungsreiche Spiel der Wellen.
Überall finden sich künstlerische Nachahmungen von Muscheln, Korallen oder Fischen. Die Kabinen und öffentlichen Bereiche sind maximal dem Meer zugewandt - mit vollen Fensterfronten im privaten Bereich oder der 180 Grad verglasten Observatory Lounge am Bug des obersten Decks.
JONAS UND DER WAL
Einer der konzeptionellen Höhepunkte ist die „Blue Eye“Lounge. Diese macht die Unterwasserwelt erstmals erlebbar, indem sie drei Meter unter der Oberfläche ganz vorne im Bug untergebracht ist.
Diese Schiffsspitze wirkt wie dem Kopf eines Wals nachempfunden, an dessen Seiten sich überdimensionale Augen befinden. Tatsächlich ließ sich ihr Designer Jacques Rougerie von Jules Vernes Roman-u-boot „Nautilus“inspirieren. Die Ausstattung ist den amorphen Formen eines lebenden und nicht menschengemachten Objektes nachempfunden, wobei sich die Deckenkonstruktion an die Barten eines Wales anlehnt.
Auf Led-paneelen ziehen blauviolette Quallen zu meditativen Tönen vorbei. Der glücklicherweise einzigen Musikbeschallung an Bord. Alternativ können auf die Bildschirme auch Unterwasseraufnahmen von drei Kameras geschaltet werden, um tatsächliche Tierbegegnungen zu übertragen. Die sieben geschwungenen Sitzgruppen runden das multisensorische Erlebnis ab, indem sie Geräusche von den außen angebrachten Hydrophonen empfangen und in Vibration übertragen. Kaum verständlich, dass diese Lounge nur wenige Stunden am Tag zugänglich ist.
DER GAUMEN SCHWIMMT MIT
„Nautilus“und „Nemo“sind die Namen der beiden Restaurants auf Deck drei und vier der Explorer-schiffe. „Nemo“dient als Grill und Outdoor-buffetrestaurant. Vorspeisen stehen zur Selbstbedienung zur Verfügung, während täglich warme Hauptgänge auf Bestellung in kürzester Zeit zubereitet werden. Das à-la-carte Restaurant bietet gleichzeitigen Platz für alle Gäste. Abgerundet wird das kulinarische Erlebnis durch eine Open Bar Karte, bei der viele gute Weine, Spirituosen, Cocktails und der Hauschampagner Henri Abele im Preis enthalten sind. Dies ist einer der Gründe, weshalb Ponant zur Zeit als die Reederei gelten darf, die im Luxussegment das beste Preis-leis
tung-verhältnis realisiert. Besonders angenehm ist dabei, dass es keinen Ort im Schiff gibt, den man nicht in zwei bis drei Minuten erreichen kann.
Die Kabinen sind überaus gut isoliert, so dass weder vom Gang noch den Nachbarn ein Geräusch zu vernehmen ist. Dazu zählt auch der dieselelektrische Motor, der das mit 18 Metern Breite und 131 Metern Länge elegante Schiff fast lautlos voran bringt.
DEM WASSER SO NAH
Ein bislang unauflöslichen Widerspruch der Kreuzfahrt war, dem Meer ständig nah zu sein, ohne es je zu erreichen. Der ganze Schiffskörper ist, zum Teil aus verständlichen Grund, darauf ausgelegt, Mensch und Meer zu trennen. Dazu wurde der Pool, der sich sonst in der Mitte des Schiffes auf dem obersten Deck befindet, und damit weit möglichst vom Wasser entfernt, in unmittelbare Nähe des Meeres gerückt. Auf dem untersten Deck öffnet sich am Heck ein Infinity-pool, um sich sozusagen mit der See zu vereinen. Darunter befindet sich eine Marina, von der die bordeigenen Zodiacs zu Erkundungen ablegen können und über eine Leiter auch das Schwimmen im Meer möglich ist – zumindest theoretisch. In der Praxis scheint die Routenplanung noch nicht verstanden zu haben, was für ein Juwel hier auf seine Entdeckung wartet. Schwimmstopps werden bislang nicht angeboten.
„MOIN, CAPTAIN!“
Eine Besonderheit der Ponantflotte ist die Open-bridge-philosophie. Zwar sind Manöver von den Besuchszeiten ausgenommen, ansonsten sind die Gäste allerdings auf der Brücke als Zaungäste willkommen. Jedoch handelt es sich nicht um erklärende Brückentouren. Man kann einfach zusehen, wie die hochmoderne Seefahrt gehandhabt wird. Angenehm ist in diesem Zusammenhang auch das Fehlen des Durchsagenterrors. In der Regel meldet sich der Kapitän einmal täglich gegen Mittag in den Bordsprachen Englisch und Französisch.
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