Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin
THE HAVEN – EINE OASE AUF SEE
Lohnt sich eine Suite? Das Suitenerlebnis bei NCL
Die Kreuzfahrt ist gebucht und die Wunschbalkonkabine ausgesucht. Und dann sind Sie an Bord und fragen sich, ob es sich vielleicht doch lohnt, einmal eine Suite zu buchen? Sie sind sich aber unsicher, ob Sie es sich leisten wollen? Am Beispiel von Norwegian Cruise Line hat unser Autor für Crucero das Suitenerlebnis so genau wie möglich skizziert. Jetzt können Sie entscheiden.
Willkommen auf der Norwegian Escape“– so oder so ähnlich lautet die Begrüßung, wenn man das Schiff betritt. Schiff – die Bezeichnung ist eigentlich zu niedlich für den Giganten der Meere, in den man dort einsteigt. 19 Decks, Platz für 4.200 Passagiere und 1.700 Crewmitglieder. Eine Kleinstadt auf See.
SCHIFF-IN SCHIFF KONZEPT
The Haven ist das Schiff-in-schiff- und SuitenKonzept von Norwegian Cruise Line, was bei anderen Redereien Yacht Club (MSC), X-lounge (TUI Cruises) oder Grill Class (Cunard) heißt. Während „The Haven“auf älteren NCL Schiffen etwas verstreuter über das Schiff verteilt war, gibt es auf dem 2015 in der Meyer Werft gebauten Schiff nun einen eigenen Bereich, in dem man sich im Prinzip den ganzen Tag aufhalten kann, ohne vom Trubel des restlichen Schiffs gestört zu werden.
Nimmt man den Namen dieses Schiffes wörtlich – Escape – so kann man hier dem Treiben entfliehen.
Und das in einem wunderschönen Rahmen. Der beginnt schon im Hafen, mit einem gesonderten Einschiffungsbereich, in dem man schnell die Formalitäten erledigt, bis man – begleitet durch einen Butler – auf das Schiff und in den HavenBereich geleitet wird.
Verbesserungsbedürftig ist sicherlich die Art und Weise, wie das eigentlich mit „Priority“versehene Gepäck auf die Suiten ohne Wartezeit gerät, aber das ist eine kleine Misslichkeit im Vergleich zu einem ansonsten hervorragenden Service.
ZUGANG AUF DECK 17
Der Haven-bereich beginnt auf Deck 17. Dort kann man mit seiner Schlüsselkarte den Zugang öffnen und kommt in die Haven Lounge, in der sich neben einer Bar auch der Concierge-desk befindet, der sich – neben dem persönlichen Butler – um die Wünsche der Gäste kümmert. Von der Reservierung in einem der Spezialitätenrestaurants bis hin zur Begleitung von Gästen zum Tenderboot ist der Concierge versucht, auf alle Gästebedürfnisse zu reagieren.
Hinter der Lounge liegt das dreistöckige Atrium mit kleinem Indoorpool und einer Vielzahl von Liegen sowie zwei Jacuzzis.
Das Dach kann an sonnigen Tagen geöffnet werden, so dass man auch an windigen Tagen draußen sitzen kann.
Seitlich gelegen sind über zwei Stockwerke verteilt die Außenkabinen mit Balkon – nach vorne zwei große Suiten mit zwei Schlafzimmern und zwei kleinere Suiten mit einem Schlafzimmer.
Auf Deck 18 befindet sich das Haven Restaurant, in dem sowohl Frühstück, Lunch und Dinner serviert werden. Erstaunlich ist, dass das Restaurantpersonal jeden der HavenGäste mit Namen ansprechen kann, was den Aufenthalt noch familiärer macht.
Auf Deck 19 befindet sich sowohl ein Innen- als auch ein Außenbereich, wieder mit ausreichend Liegen und einem weiteren Jacuzzi ausgestattet. Das morgendliche Sichern von Liegen mit Handtüchern wird dadurch erspart – aber wer tut so-was schon.
MAN VERSPÜRT KAUM DEN WUNSCH, DIE SUITE ZU VERLASSEN
Wir haben uns für eine Suite mit Wohnzimmer und einem Schlafzimmer entschieden sowie 3 einem exorbitant großen Balkon, auf dem nicht nur zwei Liegen, sondern auch ein Tisch mit vier Stühlen ausreichend Platz finden, so dass man überhaupt nicht den Wunsch verspürt, die Suite zu verlassen.
Gerade an Seetagen ist der Balkon – oder besser die Terrasse – ein wunderbarer Ort, die Kreuzfahrt zu genießen. Beste Ausblicke nach vorne, oberhalb der Brücke, versprechen grandiose Bilder und Eindrücke von der Fahrt. Es gibt einen großen begehbaren Schrank mit ausreichend Platz, um Kleidungsstücke unterzubringen. Bedauerlich klein ist der Safe, in dem gerade mal die Pässe, Schlüssel, Geld und Schmuck unterzubringen sind. Macbook und ipad passen – egal wie man es dreht und wendet – nicht in den Safe.
Ein großes Bad mit Duschpaneel von hansgrohe „Pharo“, einer Badewanne und zwei Waschbecken runden das Bild ebenso
1 The Haven Courtyard mit einem Glasdach, das sich öffnen lässt (hier auf der Norwegian Breakaway); 2&3 ein Gläschen mit Bubbles kann nie verkehrt sein; 4 The Haven Restaurant (Norwegian Escape), hier wird unter anderem 5 dieser gegrillte Wolfsbarsch serviert; 6 Aussicht aus einer der Haven Suiten über der Brücke der Norwegian Escape
ab wie eine zweite Gästetoilette. Insgesamt ist die Suite hervorragend ausgestattet.
Und vor allem herrscht eine fast friedliche Stille, einer ruhigen Oase gleich.
Will man von dieser Stille ausbrechen, muss man lediglich den Haven-bereich verlassen und sich in den Trubel des restlichen Schiffs mit seinen vielfältigen Aktivitäten einlassen.
DAS SCHIFF BIETET VIEL
Das Schiff bietet insgesamt 27 Möglichkeiten, zu Abend zu essen. Sei es im BuffetRestaurant auf Deck 16, einem der InklusivRestaurants oder einem der verschiedenen Spezialitätenrestaurants. Von Steakhouse bis hin zu italienischen, mexikanischen oder japanischen Spezialitäten gibt es für alle Wünsche eine Alternative.
Besonders hübsch ist die Möglichkeit, in diesen Restaurants draußen zu sitzen – je nach Fahrtroute kann man das warme Abendklima nutzen.
Auf Deck 7 ist ein sehr großer CasinoBereich, auf Deck 8 Einkaufsmöglichkeiten aller Art. Sportliche Aktivitäten sind im gut ausgestatteten Fitness-studio möglich, aber auch im Klettergarten auf Deck 18, dem Minigolf-platz oder dem umfangreichen Angebot an Rutschen. Ein kleiner, 200 Meter langer Joggingkurs lädt zu weiteren Outdoor-aktivitäten ein. Eine Bowlingbahn und weitere Angebote, darunter natürlich ein Theater mit wechselnden Shows, runden das Angebot ab. Langweilig wird es einem an Bord der Norwegian Escape sicher nicht.
EINE WOCHE GEHT HIER EINFACH ZU SCHNELL ZU ENDE
Zurück in der eigenen Haven-oase kann man sich an den täglich wechselnden 4 Aufmerksamkeiten erfreuen, die der Butler vorbei bringt. Das reicht von Gebäck über Canapés, bis hin zu schokolierten Erdbeeren. Sollte man tatsächlich Hunger verspüren, hätte man hier noch ein Betthupferl.
In der Haven Lounge kann man sich noch mit einem Cocktail bewaffnen und auf der eigenen Terrasse den Abend ausklingen lassen bei einem Blick über die weite See. Schade, dass ein solcher Traum auch sein Ende hat – nach einer Woche.
Wir sind übrigens an einem SeptemberSonntag in New York City nach ein paar Tagen des Trubels rund um den Broadway eingeschifft und entlang der Ostküste bis nach Kanada geschippert, entlang der Stopps Portland (Maine), Bar Harbor (Maine), St. John (Bay of Fundy) und Halifax (Nova Scotia) – zurück nach New York. Traumhafte sieben Tage in einer exklusiven Umgebung.
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THE HAVEN OWNER SUITE IM DETAIL
Wenn man die Suite betritt, befindet sich auf der linken Seite eine Gästetoilette, bevor man in den Wohnbereich eintritt. Der Wohnbereich verfügt über einen Tisch mit fünf Stühlen, einer kleinen Bar mit einer Nespresso Maschine sowie einem kleinen Kühlschrank, der täglich aufgefüllt wird. Auf dem Couchtisch steht ein schönes Blumengesteck, das dem Raum zusätzlich Wohnlichkeit verleiht.
Dem Sofa gegenüberliegend ist ein kleiner Schreibtisch nebst Fernseher. Auffallend sind die vielen kleineren und größeren Stauflächen, die vorhanden sind. Vom Wohnbereich kann durch eine Schiebetür die ca. 15 Quadratmeter große Terrasse betreten werden.
Rechts vom Wohnzimmer schließt sich, durch eine Tür getrennt, das Schlafzimmer an. In der Mitte das große King-size Bett und zwei Nachttische. Ein Fernseher gehört ebenfalls zur Ausstattung. Auch das Schlafzimmer hat direkten Zugang zur Terrasse.
An das Schlafzimmer anschließend befindet sich ein großer begehbarer Schrank mit viel Platz. Im Gegensatz zu älteren Schiffen verfügen die Schränke über einen TippVerschluss, um sicherzustellen, dass auch bei schlechterem Wetter sich die Türen nicht alleine öffnen oder klappern. Alleine der viel zu kleine Safe stört das abgerundete Bild. Im Gang zwischen Schlafzimmer und Bad ist ein kleiner Frisiertisch mit Fön und großem Spiegel untergebracht. Wenn man sodann in das Bad eintritt, glaubt man sich in einem Luxushotel. Separate Toilette, große Dusche, zwei Waschtische mit einem großen Spiegel sowie eine Badewanne lassen auch bei schlechtem Wetter genügend Raum, Wellness in der Suite zu genießen.
Die Terrasse ist sicher das Highlight der Suite. Versehen mit zwei Liegestühlen und einem Tisch nebst vier Stühlen. Hier lassen sich nicht nur ganze Seetage verbringen – auch für die Zeit, die man ggf. nicht außerhalb des Schiffes verbringt, bieten die Terrasse viel Platz, um seinen Urlaub zu genießen. Entweder bei einem Kaffee, einem Glas Wein oder einem Cocktail, welchen man von der Haven Bar mitgebracht hat. Für eine entspannte Zeit in einer Oase der Ruhe. Übrigens, da die Terrasse oberhalb der Brücke liegt hat man den gesamten Tag eine hervorragende 180 Grad-sicht über die See und die Ziele, die man anläuft. 3
THE HAVEN (NORWEGIAN ESCAPE)
Zentrales Kernstück des Haven-bereichs ist das drei Decks umfassende Atrium mit Glasdach, welches sich an Sonnentagen öffnen lässt. Im Atrium befinden sich viele Liegen, ein Pool sowie zwei Jacuzzi.
Diesem voraus gelegen ist die Haven Bar und Lounge mit Concierge Desk. Auf Deck 18 schließt sich ein weiterer Lounge Bereich sowie das Haven Restaurant an, in dem man sowohl drinnen als auch draußen essen kann. Auf Deck 19 ist dann ein Sonnendeck, ebenfalls mit Liegen und Jacuzzi.
Auf Deck 17 und 18 befinden sich auf beiden Seiten des Atriums jeweils 14 Balkon Kabinen und nach vorne heraus vier Suiten. Die restlichen der insgesamt 95 Kabinen, die zum Haven Bereich gehören, sind auf den darunter liegenden Decks verteilt.
Im Gegensatz zu anderen Reedereien, verzichtet NCL auf einen gesonderten Fahrstuhl-zugang für Haven Gäste, was zum Teil zu Wartezeitenrtezeiten führen kann.