Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin
Die Reise geht weiter
Seabourn hat den Namen des ersten Expeditionsschiffes bekannt gegeben. Die Seabourn Venture kommt im Juni 2021, ihre noch namenlose Schwester im Mai 2022. Crucero sprach mit Chris Austin unter anderem über die Entwicklung des Luxusbegriffs.
Crucero: Hat der Neubau der Expeditionsschiffe Seabourn Venture und deren Schwester etwas mit der Weiterentwicklung des Luxusbegriffs zu tun? CHRIS AUSTIN: Seabourn baut neue Expeditionsschiffe, weil es die natürliche Weiterentwicklung der Marke Seabourn ist. Wir sagen dazu „Die Reise geht weiter.“Vor fünf Jahren haben wir begonnen, mit der Seabourn Quest Reisen in die Antarktis anzubieten. Darauf aufbauend haben wir das Programm „Ventures by Seabourn“entwickelt – das wir mittlerweile in Alaska, Nordeuropa, Asien, Australien und in der Karibik anbieten – bei dem wir unsere Gäste von Experten in Zodiac- und Kajaktouren sowie auf Wanderungen begleiten lassen.
Liegt der wahre Luxus heutzutage darin, einzigartige Momente anzubieten?
Wir glauben, dass es eine große Zahl an Kunden gibt, die ein tiefergehendes und authentischeres Erlebnis einer Expedition erfahren möchten – auch jenseits der Antarktis. Und das in einem ultraluxuriösen Ambiente, wie es Seabourn bieten wird.
Luxus meint für jeden etwas anderes. Der Luxusbegriff ändert sich kontinuierlich und ist dennoch höchst subjektiv. Für den einen kann eine Kreuzfahrt zu den griechischen Inseln der wichtigste Punkt auf seiner Bucket-list sein, andere möchten Ihre Grenzen erweitern und ohne Kompromisse neue Erfahrungen sammeln.
Was können Sie uns denn schon über die beiden neuen Schiffe verraten?
Die neuen Schiffe werden Polarklasse 6 haben, die höchste, die für die Passagierfahrt möglich ist. Damit können wir auch in neue Eisflächen vordringen. Die Eckdaten lauten: 264 Gäste, 132 Veranda-suiten, 170 Meter, 23.000 BRZ, also signifikant kleiner als etwa die Seabourn Quest, 2.750 Quadratmeter offene Deckfläche werden wir bieten, was wichtig ist für ein Expeditionsschiff, denn es geht ja um das Draußensein und Oberservieren. Über 20 Expeditionsleiter werden mit auf Reisen gehen. 24 Zodiacs mit jeweils 12 Plätzen stehen zur Verfügung, damit können alle Gäste zur gleichen Zeit ausfahren. Unser Highlight werden zwei Unterseeboote sein, die jeweils nebst Crew 6 Passagiere aufnehmen können und auf Tauchfahrten gehen.
Die Seabourn Venture soll im Juni 2021 ausgeliefert werden. Ein zweites, noch zu benennendes Schwesterschiff folgt im Mai 2022.
Sie empfehlen Reisebüro-experten im Verkaufsgespräch mit Kunden, nicht das Wort Kreuzfahrt zu benutzen, funktioniert das?
Ich glaube, dass unser Flotte mit Ihren ultraluxuriösen Schiffen – eigentlich Resorts auf See – viel mehr wertvolle Möglichkeiten als irgendein 5 Sterne Resort an Land bieten kann. Und ich kann das sagen, ich habe immerhin 30 Jahre in Luxushotels an Land gearbeitet. Wenn Sie einem Interessierten sagen: „Sie mögen Spa & Wellness, da hätte ich was. Sie wollen außerdem das Mittelmeer entdecken, mit französischer Riviera, St. Tropez, Monaco - ich kenne da ein Resort: die Seabourn Encore…“. Dadurch erzeugen Sie gleich eine ganz andere Atmosphäre und Stimmung, als wenn Sie fragen: „Wie wäre es mit einer Kreuzfahrt?“. Auf diese Frage kann man schnell mit „Nein!“antworten. Aber mit dem Storytelling der vielen Möglichkeiten an Bord unserer Schiffe, weckt man Neugier.
Vielleicht bucht der Kunde nicht direkt eine Kreuzfahrt, aber er fängt an, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Mit unsere eigenen Seabourn Academy geben wir Reiseverkäufern die Möglichkeit, das Schiff im Detail kennenzulernen und diese eigenen Erfahrungen an ihre Kunden weiterzugeben. Markenerfahrung und Authentizität sind meiner Meinung nach dabei entscheidende Faktoren. ■