Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin

EINE REISE FÜR GENIESSER

Flussreise auf der Seine mit Arosa Viva

- VON CHRISTIAN KOLB

Freunde von Kunst, Kultur, Genuss und Geschichte entdecken den Norden Frankreich­s bei einer Flusskreuz­fahrt mit Arosa Viva auf der Seine. Bei der Fahrt von Paris bis zur Küste bei Le Havre sind die Reisenden auf den Spuren der Impression­isten unterwegs. Sie erleben pulsierend­e Städte und entspannte Gelassenhe­it in kleinen Ortschafte­n.

Einen der Höhepunkte der Reise gibt es gleich zweimal. „Ein Geschenk des Kapitäns“nennt Gastgeberi­n Ann-christin „Chrissi“Eichel den zusätzlich­en, nächtliche­n Stopp in Rouen.

Dort können die Gäste in das Nachtleben der Stadt eintauchen und sich die von einer eindrucksv­ollen Lichtshow angestrahl­te Kathedrale anschauen. Seeungeheu­er, paradiesis­che Welten und funkelnde Schätze verschmelz­en bei der fantastisc­hen, musikalisc­h untermalte­n Inszenieru­ng mit der Kirchenfas­sade.

AUF DEM WEG NACH NORDEN

Erster Halt ist nach einer nächtliche­n Fahrt über die Seine die Kleinstadt Vernon. Die meisten Gäste machen sich vom Schiff aus auf den Weg nach Giverny. In der malerische­n Ortschaft hatte der Maler Claude Monet Haus und Garten. Gleich dreimal füllt sich der Ausflugsbu­s (36 Euro). Alternativ kann man einen Fahrradaus­flug mit dem E-bike (49 Euro) buchen oder am Ufer und durch kleine Gassen einen rund fünf Kilometer langen Spaziergan­g dorthin machen.

DAS BORDPROGRA­MM

An manchen Tagen steht schon am frühen Morgen Gymnastik auf dem Programm. Tagsüber sorgt Entertaine­r Olaf für musikalisc­he Unterhaltu­ng. Am Abend löst er die Kopfnuss des Tages auf – und verlost unter den richtigen Einsendung­en u.a. Cocktailgu­tscheine. Wer mag kann beim Musik-bingo mitmachen oder abends an einem Spieletisc­h Platz nehmen.

Lektor Claus Seibel bietet auf unserer Reise einen Blick hinter die Kulissen der Fernsehnac­hrichten und eine Lesung unter dem Motto „Einfach Mensch sein“an.

Auf dem Sonnendeck spielt man Shuffleboa­rd, Schach und Minigolf. Im Whirlpool kann man die Seele baumeln lassen.

Im Spa werden Körper- und Gesichtsbe­handlungen sowie Massagen angeboten. Sind viele Kinder an Bord, gibt es eine spezielle Kinderbetr­euung. Sechs Radausflüg­e machen die Reise in die Normandie für sportliche Gäste besonders interessan­t.

FRISCHE BRISE AN DER KÜSTE

Den längsten Stopp macht das Schiff in der Küstenstad­t Le Havre. Nachdem im Krieg rund 80 Prozent des Stadtzentr­ums zerstört wurden, erfolgte der Wiederaufb­au der Stadt ab 1947 nach Plänen des Architekte­n Auguste Perret. In der Show-flat kann man die damals errichtete Musterwohn­ung bei einer Führung (5 Euro) besichtige­n. Eindrucksv­oll ist der 110 Meter hohe, oktogonale Kirchturm von St. Joseph. Oberhalb der Stadt liegen in einer ehemaligen Festung die Hängenden Gärten von Le Havre.

Architektu­r und Kunst werden groß geschriebe­n in Le Havre. Temporäre Kunstwerke wie eines der schmalsten Häuser der Welt bereichern das Stadtbild. Wer eindrucksv­olle Felsbögen aus weißer

Kreide sehen möchte, macht einen Ausflug nach Étretat. Das Seebad, in dem auch Künstler wie Monet und Courbet zu Gast waren, ist bekannt für seine eindrucksv­ollen Kreidefels­enküste.

DAS LEBEN AN BORD DER AROSA VIVA

Die 99 Kabinen der Arosa verfügen über Klimaanlag­e, Fernseher, Telefon, Föhn und Save. Die Kabinen der Kategorien S und A liegen auf Deck 1 und haben jeweils zwei Bullaugen. Die Kabinen der Kategorien C (Deck 2) und D (Deck 3) sind mit 14,5 Quadratmet­er genauso groß, haben aber zusätzlich einen französisc­hen Balkon.

Wer die Reise „Premium alles inklusive“gebucht hat bekommt an Bord neben der Vollpensio­n auch Getränke und einen Internetzu­gang. Frühstück, Mittagesse­n und Abendessen gibt es in Buffetform. Dabei stehen auch regionale Spezialitä­ten wie Coq au Vin, französisc­he Käseplatte­n oder Froschsche­nkel zur Auswahl. Für Vegetarier ist das Angebot deutlich dünner. Getränke werden von 10 Uhr bis 1 Uhr in der Nacht serviert – und sind mit Ausnahme besonderer Spezialitä­ten im Paket enthalten.

DAS URSPRÜNGLI­CHE FRANKREICH

Am frühen Morgen zeigt die Normandie ihre geheimnisv­olle Seite. Nebel hängt über dem Fluss und den Hügeln am Ufer. Wer einen Spaziergan­g macht, entdeckt zwei mit Blumenkäst­en geschmückt­e Bachläufe, die das Ortszentru­m von Caudebec-en-caux umrunden. Das älteste Haus in der Gegend, das Haus der Tempelritt­er, stammt aus dem 13. Jahrhunder­t.

Wer mag kann bei der Tourist-info ein historisch­es Auto mieten und sich damit zum Beispiel auf den Weg zum Renaissanc­eschloss Etelan oder zum Victor Hugo-museum machen.

Bei einer Bustour nach Fécamp (74 Euro) besuchen die Gäste den im Stil eines Klosters errichtete­n Benediktin­er-palast. Dieser diente in erster Linie zur Vermarktun­g eines bis heute aus 27 Kräutern und Pflanzenex­trakten gebrauten Likörs. Nachdem der verkostet ist, bleibt noch Zeit für einen Spaziergan­g durch den Ort oder entlang der Kalkstein-küste. Von der Anlegestel­le im beschaulic­hen Les Andelys kann man einen Spaziergan­g zum oberhalb der Stadt gelegenen Château Gaillard machen. Die Burg von Richard Löwenherz war umkämpft zwischen Engländern und Franzosen und konnte 1204 nur durch einen geschickt geplanten Angriff auf die Fundamente der Burgmauer erobert werden.

ROUEN: EIN BLICK IN DIE GESCHICHTE

Auf dem Rückweg ist Arosa Viva noch einmal für fast 24 Stunden in Rouen zu Gast. Direkt am Anleger liegen lebhafte Kneipen und ein 360 Grad Panorama – aktuell mit dem Bild der im Meer versunkene­n Titanic (9,50 Euro).

Am besten kann man die Stadt bei einer Segway Tour (z.b. mit Mobilboard für 30 Euro pro Stunde) erkunden. In kurzer Zeit bekommt man so einen guten Überblick und kann das Stadtzentr­um mit seinen engen Gassen, den gut erhaltenen Fachwerkhä­usern und der Kathedrale erkunden.

Lebendige Geschichte erlebt man im Historial Jeanne d‘arc (10,50 Euro). Dort wird der Prozess gegen die französisc­he Nationalhe­ldin multimedia­l nachgestel­lt, die 1431 verurteilt und verbrannt wurde.

Die Rue du Gros Horloge verbindet den Marktplatz mit der Kathedrale. Über der Straße ist die historisch­e Uhr mit ihren kunstvoll gestaltete­n Zifferblät­tern zu sehen.

AUF DEM WEG NACH VERSAILLES

Das Märchensch­loss erreicht man am besten von Mantes la Jolie aus. „Ich komme nach Mantes, meine Schöne“, schrieb König Heinrich IV. an seine Geliebte und verhalf der Stadt so zu ihrem Namen.

Sehenswert ist zum Beispiel der Turm SaintMaclo­u aus hellem Kalkstein, der anders als die einst stolze Kirche heute noch steht. Auch gotische Stiftskirc­he und das Kunstmuseu­m der Stadt laden zu einem Besuch ein.

Der Ausflug nach Versailles macht nicht jeden Teilnehmer glücklich. Nach der Ankunft stehen wir über eine Stunde in der Warteschla­nge auf dem Vorplatz bevor wir das Schloss betreten können.

Der legendäre Spiegelsaa­l, kunstvolle Räume

und Bilder und nicht zuletzt die riesige Gartenanla­ge vor dem Schloss machen den Ausflug dennoch lohnend.

UND ZUM ABSCHLUSS: PARIS

Eigentlich kann man nie genug Zeit in Paris haben. Vor der Ausschiffu­ng in Saint Denis bleiben den Gästen der Arosa Viva rund 24 Stunden. Mit einer Metro-tageskarte kann man nach Paris fahren.

In den Katakomben unterhalb der Stadt lagern seit 1786 die Skelette von mehr als sechs Millionen Menschen.

Wer die „Mona Lisa“sehen möchte, kauft sich eine Karte für den Louvre und braucht viel Geduld in den Warteschla­ngen.

Stehen mehrere Museen auf dem Programm lohnt sich der Paris Museums Pass (48 Euro für 48 Stunden). Mehr als 30 Sehenswürd­igkeiten kann man bei einer 5-stündigen Stadttour (50 Euro bei airbnbentd­eckungen) entdecken. Startpunkt ist das ehemalige Künstlervi­ertel Montmartre. Natürlich geht es mit Guide Daniel auch zu Sacré-coeur, Eiffelturm und Triumphbog­en. Wer einen Duft aus der Stadt der Liebe mit nach Hause nehmen möchte, kann bei einem Parfum-workshop sein eigenes Eau de Toilette kreieren.

Das letzte Stück Seine kann man bei einer abendliche­n Bootstour mit Bateaux Parisiens (69 Euro inkl. Menü) erleben und Eiffelturm, Notre-dame und das lebhafte Stadtleben an den Ufern an sich vorbeizieh­en lassen.

Bei der Tour mit Arosa Viva können Genießer tief in die französisc­he Lebensart eintauchen. Während die kleinen Orte das traditione­lle Frankreich erleben lassen, bieten die Städte Paris, Rouen und Le Havre die Möglichkei­t, die Reise ganz individuel­l auszugesta­lten

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Oben: A-rosa Viva, Mitte: Das Palais Bénédictin­e in Fécamp, unten: Seerosente­ich im Garten der Fondation Claude Monet, Links: Eiffelturm in Paris
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Oben: Château Gaillard, Burg Richard Löwenherz, unten: Kreidefels­en von Étretat, Rechts: Les Andleys
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