Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin
Unsere Kreuzfahrten sind besser als Schokolade
Nächstes Jahr feiert Norwegian Cruise Line 20 Jahre Freestyle Cruising. Reisen ohne Krawatte, Anzug oder Cocktailkleid, keine festen Tischzeiten und maximale Flexibilität waren damals die Merkmale dieser Reiseform – und sind es heute noch. Crucero sprach mit HARRY SOMMER, President International bei NCLH, und KEVIN BUBOLZ Europa-chef bei NCL über das neue „Free at Sea“-programm, das aktuelle Umfeld für NCL und über die Schwester-reedereien Oceania Cruises und Regent Seven Seas.
Crucero Norwegian Cruise Line hat das Premium All Inclusive Konzept zurückgezogen. Jetzt kommt „Free at Sea“, ein Bausteine-programm – sind Kreuzfahrten ohne Rabatt- oder Servicezugaben nicht mehr zu verkaufen?
HARRY SOMMER Alle Arten von Kreuzfahrten verkaufen sich. Aber es ist eben die Frage welches Publikum man ansprechen will und welche Art von Produkt man anbieten möchte.
Wir schauen sehr genau darauf, anspruchsvolle Kunden anzusprechen, weil wir überzeugt sind, ein hochwertiges Kreuzfahrterlebnis anzubieten. Innerhalb dieser Angebote bieten wir nun zusätzliche Bausteine an, die dem Kunden eine größtmögliche Freiheit und Individualisierungsmöglichkeit geben – gemäß unserer Freestyle Cruising Philosophie – und gleichzeitig den Premiumpreis aufrechterhalten, den unser Produkt verdient.
Gibt es „Free at Sea“nun in allen Märkten inklusive der USA und Kanada?
HARRY SOMMER Ja, seit April haben wir „Free at Sea“überall installiert, wobei die „Free at Sea“-variante in Europa in einigen Punkten an die lokalen Gegebenheiten und Vorzüge angepasst wurde.
Ist es eine Art von Kopie von Oceanias O-life Choice Programm?
HARRY SOMMER Alle unsere drei Marken fokussieren sich auf den Inklusiv-aspekt. Regent inkludiert alles. Oceania hat bereits mit O-life Choice ein Programm ähnlich wie „Free at Sea“, bei dem man sich Inklusivbausteine auswählen kann. Dazu gehört Free Wifi und dann entweder Bordguthaben, ein Getränkepaket oder Landausflüge.
Bei NCL ist es ein ähnliches Angebot, hier kann man zwei von fünf Bausteinen (Bordguthaben für Ausflüge, Getränkepaket, Internet, Spezialitätenrestaurantpaket oder Freunde und Familie zahlen nur die Steuern) für 99 Euro bei einer siebentägigen Kreuzfahrt wählen. „Free at Sea“macht es nun auch Familien einfacher, Kinder kostengünstig mit auf Reisen zu nehmen. Warum tut sich NCL so schwer damit, klar definierte Kinder- und
Teenstarife für den deutschen bzw. europäischen Markt anzubieten?
KEVIN BUBOLZ Wir hatten bis vor einigen Jahren Kindertarife. Wenn man das reichhaltige Angebot betrachtet, das wir für Kinder an Bord bieten und in das wir viel investieren, sind die aktuellen Tarife gut ausbalanciert. Innerhalb des „Free at Sea“-programms bieten wir ja nun die Möglichkeit des Preisnachlasses für Familienmitglieder.
Gauben Sie nicht, dass die Mitbewerber auf dem deutschen Markt mit festen Kindertarifen, da ein besseres Angebot liefern?
KEVIN BUBOLZ Ich denke es geht hier nicht nur um feste Kindertarife, sondern darum, was eine Familie bei uns an Bord bezahlt und was sie dafür bekommt. Der Wert der Kreuzfahrt steht für uns bei dieser Frage im Mittelpunkt. Ein fester Kinderpreis ist aus unserer Sicht eher ein Marketinginstrument.
Ich denke, wir haben ein wirklich gutes Angebot für Familien und wir sehen das auch an der Nachfrage. Die Familienkabinen sind zusammen mit den Suiten die ersten Kabinenkategorien, die im Sommer ausgebucht sind.
HARRY SOMMER Dem kann ich nur zustimmen. 98 Prozent unserer Gäste bewerten unser Produkt mit „übersteigt die Erwartungen“. Ich habe dann mal nachgeschaut, wie beispielsweise Amerikaner Schokolade bewerten – deutlich unter 98 Prozent. Ich habe hier also ein Produkt, dass Menschen lieber mögen als Schokolade. Und ich glaube, das ist wirklich toll! (lacht herzlich)
Die Norwegian Escape kommt nächstes Jahr ins Mittelmeer …
HARRY SOMMER Nein, die Norwegian Escape wird im nächsten Jahr in der Ostsee ab Kopenhagen eingesetzt werden und die Norwegian Getaway wird neu ab Rom im Mittelmeer fahren.
Damit haben wir eines unserer neuesten Schiffe in Kopenhagen und ein größeres Schiff ab Rom im Vergleich zu diesem Jahr. Das ist dann das vierte Jahr in Folge, in dem wir unsere Kapazitäten in Europa erhöhen. Insgesamt sind wir 2020 mit sechs Schiffen in Europa unterwegs.
Für deutsches Publikum haben Sie jetzt zum ersten Mal die World Club Domecruise ausgerichtet.
KEVIN BUBOLZ Das hat ein Partner von uns, das Onlinereisebüro e-hoi, als Vollcharter
organisiert. Es war keine von uns organisierte Reise. Wir bieten das Schiff. Eventkreuzfahrten dieser Art bieten wir übrigens rund um die Welt an.
HARRY SOMMER In den USA haben wir mit Sixthman einen Partner, der erfolgreich viele Musikkreuzfahrten anbietet. Wir haben daher auch eine große Erfahrung, Charter dieser Art durchzuführen. Mit dem richtigen Partner und der richtigen Mischung an Aktivitäten an Bord passt das sehr gut zu uns.
Wäre es nicht einfacher solche Reisen durch das eigene Entertainment-team zu organisieren, quasi auf eigene Rechnung und ohne Partner?
HARRY SOMMER Ja und Nein. Wir müssen bei solchen Eventreisen die passende Erlebniswelt schaffen, dazu fehlt uns die Expertise. Wir bieten wochenweise Kreuzfahrten an.
Die Gäste, die auf Eventreise gehen, haben aber ganz spezielle Ansprüche, und da helfen uns dann Partner mit ihrer besonderen Erfahrung. KEVIN BUBOLZ Sixthman bringen jetzt auch erste Musikreisen nach Europa. Bislang gab es in der Karibik beispielsweise Reisen mit Kid Rock oder Kiss. Im August gab es mit Jon Bon Jovi die erste Reise dieses Veranstalters im Mittelmeer ab Barcelona.
Und diese Reisen können auch deutsche Gäste buchen?
KEVIN BUBOLZ Ja, das geht direkt über die Sixthman-webseite www.sixthman.net.
Die Kreuzfahrt ist ja bekanntlich ein Markt mit einem komplexen Umfeld, in dem sich Ziele schnell ändern und die Zukunft nebulös ist. Verfolgt NCL hier den aktuell in Managementkreisen populären Ansatz des agilen Managements – oder ist NCL ohnehin ein agiles Unternehmen?
HARRY SOMMER NCL ist Innovationsführer in der Branche und das schon seit vielen, vielen Jahren. Wir haben das Konzept des Freestyle Cruising vor 20 Jahren eingeführt. Und es ist ein großer Erfolg für uns. Wir entwickeln neues Entertainment, wir waren die erste Cruiseline die komplette Broadway-musicals an Bord gebracht hat.
Wir haben auf den neuesten Schiffen den Race-track und die Virtual-reality Zone. Und auch „The Haven“, das Schiff-im-schiffkonzept, haben wir als Erste in der Kreuzfahrt-industrie präsentiert. Das sind alles
Beispiele dafür, dass wir permanent auf Innovation ausgerichtet sind.
Mein Boss, Frank del Rio, CEO der Nclholding, fordert uns permanent heraus, neue Dinge auszuprobieren und bringt die weitere Entwicklung dadurch voran. Wir waren tatsächlich vielfach Pionier in der Branche und haben Angebote meist vier oder fünf Jahre vor unseren Mitbewerbern an Bord gebracht. So habe ich zum Beispiel irgendwann gelesen, dass Royal Caribbean auf der Oasis-klasse Karaoke und ein mexikanisches Restaurant anbieten will – wir hatten das schon drei Schiffe früher im Angebot.
KEVIN BUBOLZ Außerdem hatten wir die ersten Spezialitäten-restaurants an Bord, das
„Wir waren vielfach Pionier in der Branche und haben Angebote meist vier oder fünf Jahre vor unseren Mitbewerbern an Bord gebracht. “
erste Internetcafé, den ersten Kids-club, alles Dinge, die heute normal an Bord sind.
HARRY SOMMER Richtig. Frank del Rio hat uns ein Vier-säulen-modell gegeben, das wir immer im Auge behalten sollen und Innovation ist eine dieser vier Säulen.
Und die anderen sind?
HARRY SOMMER (grinst) Ich wusste, ich hätte das nicht sagen sollen…
KEVIN BUBOLZ Reibungsloser Ablauf alles Prozesse an Bord ist ein weiterer Pfeiler ...
HARRY SOMMER Die dritte Säule ist die, worüber wir Anfangs sprachen: Durch Inklusiv-services den Standard hoch halten und
nicht das günstigste Produkt anzubieten, und der vierte Pfeiler ist, unseren Gästen eine freie Auswahl an Möglichkeiten zu geben, nicht nur durch Promotion sondern auch an Bord mit verschiedenen Unterhaltungsmöglichkeiten und Dining-optionen.
KEVIN BUBOLZ Das alles spiegelt sich auch in der Art wider, wie wir Schiffe bauen. Wir bauen keine großen Schiffe, um möglichst viele Menschen an Bord zu lassen, sondern um unseren Gästen Platz zu bieten.
Man wird das bei der neuen Leonardoschiffsklasse sehen, die nicht nur 15 Prozent kleiner sein wird, als die aktuelle Breakaway Plus-klasse, sondern auch 25 Prozent weniger Gäste beherbergen wird. So werden wir pro Gast viel mehr Platz anbieten können als derzeit.
Uns geht es nicht darum das größte Schiff zu bauen, sondern unseren Gästen Freiraum zu bieten.
Wie viel mehr als Unterkunft, Reiseerlebnis und Ausflugsprogramm muss eine Kreuzfahrt in Zukunft den Gästen bieten?
Alles einst Undenkbare von Kartrennbahn bis Rollercoaster ist nun Realität. Oder wird es hier in Zukunft wieder eine Rückbesinnung geben vom „Haben“auf
das „Sein“– auch was Urlaub und Regeneration betrifft?
HARRY SOMMER Ich glaube, der Trend, dass Menschen lieber Erfahrungen sammeln als nur auf pure Werte zu setzen, wird noch eine Weile andauern. Das ist kein kurzfristiges Phänomen. Menschen schätzen wieder das persönliche Erleben, im Gegensatz zum Anspruch von vor 15 oder 20 Jahren, als Werte zu sammeln – das größte Haus, das dickste Auto – wichtig war. Aus vielen Gründen hat sich das verändert, sei es Nachhaltigkeit, Umweltschutz oder die Entwicklung des Zusammenlebens. Viele Menschen versuchen, eine gute und wertvolle Zeit mit der Familie zu verbringen. Dinge zu tun wird bedeutsamer, als Dinge zu besitzen. Und ich denke, diese Entwicklung setzt sich fort.
Auf unseren Schiffen geben wir die Möglichkeit, erstklassige Erfahrungen zu sammeln. Unterschiedliche Menschen haben aber eben auch unterschiedliche Vorstellungen. E-racing Cars auf Norwegian-schiffen passen nur zu einem Teil. Wenn wir die Schiffe von Oceania betrachten, wo wir täglich eine kulinarische Inszenierung präsentieren, ein 3-stündiges Dinner, das mit einem Brotkorb mit sieben verschiedenen Sorten startet und begleitet wird von einer Olivenölauswahl aus 10 Positionen, dann ist das selbst für einen kulinarisch interessierten Gast sicher ein nicht alltägliches Erlebnis.
Manchmal bin ich Teilzeit-veganer, deshalb habe ich mir auch schon mal die vegane Karte kommen lassen. Die ist enorm umfangreich und sicher auch nicht alltäglich.
Die Gäste, die auf unserem Schiff auf dem Meer im E-racing Car sitzen, werden das nicht mehr vergessen und die Gäste, die Wert auf Kulinarik legen, werden ein Dinner an Bord von Oceania nicht mehr vergessen. Und an Bord unserer Regent-schiffe sind die Erfahrungen noch luxuriöser, da gehen wir mit unseren Gästen in Michelin-restaurants, die exklusiv nur für uns öffnen. Hier ist das Erlebnis dann noch mal eine Stufe exklusiver. Ein Regent-schiff beherbergt nur 700 Gäste und ist größer als ein Oceania-schiff, hat nur Suiten und es gibt noch mehr Platz für die Gäste. Überall, auf jedem Schiff, steht für uns die Erfahrung, die der Gast sammelt, im Fokus.
Wir sitzen hier in Deutschland und müssen natürlich über das erste Lng-kreuzfahrtschiff der Welt sprechen, das in diesem Jahr in Dienst gestellt wurde. Wann setzt NCL auf Flüssigerdgas als Kraftstoff?
„Die Verantwortung für unsere Umwelt nehmen wir sehr ernst. Und da ist LNG nur einer von vielen Punkten, die wir verfolgen. “
HARRY SOMMER Wir sind nicht gegen den Einsatz von LNG. Wir beobachten die Situation sehr gewissenhaft und sehen natürlich, dass unsere Mitbewerber hier nun einsteigen. Wir führen auch schon Gespräche mit den Werften über zukünftige Schiffsklassen und da ist LNG natürlich im Fokus. Die Klassen, die jetzt in Planung sind, werden nicht mehr geändert werden.
Aus unserer Sicht gibt es eine Überaufmerksamkeit in Sachen LNG. Wir haben vielleicht eines der robustesten Nachhaltigkeitsprogramme der Kreuzfahrtindustrie. Wir waren die ersten, die Plastikstrohhalme verbannt haben, wir sind die einzige Cruise Line in der Ocean Conservancy’s Trash Free Seas Alliance, wir sind Partner des Alaska Raptor Centers, wir bauen Schulen in der Karibik. Wir setzen Scrubber (Abgasreinigungsanlagen) auf unseren Schiffen ein, wir leiten kein Abwasser ins Meer und wurden deshalb auch noch nie mit Strafen belegt, wie der ein oder andere Mitbewerber in jüngster Zeit.
Dieses Jahr, als unser Nachhaltigkeitsbericht am Earth Day, dem 22. April, veröffentlicht wurde, hat Frank Del Rio das gesamte Senior-team, das sind neun Leute, zusammen geholt und wir sind einen halben Tag lang diesen Bericht Punkt für Punkt durchgegangen, mit der Absicht jetzt schon festzulegen, was nächstes Jahr noch besser werden kann.
Auf Oceania und Regent beispielsweise haben wir alle Plastikwasser-flaschen abgeschafft und sind eine Kooperation mit Vero Water eingegangen. In einem Jahr, spätestens in zwei Jahren wird das vermutlich auch auf NCL umgesetzt werden.
KEVIN BUBOLZ Die Verantwortung für unsere Umwelt nehmen wir sehr ernst. Und da ist LNG nur einer von vielen Punkten, die wir verfolgen.
Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass mit der Leonardo-klasse LNG eingeführt wird?
HARRY SOMMER Nein, die Schiffe sind fertig geplant, da suchen wir gerade die Farbe der Teppichböden aus. Die Klasse nach Leonardo wird dann voraussichtlich mit LNG betrieben.
KEVIN BUBOLZ Man darf nicht vergessen, dass wir mit der Leonardo-klasse kleinere Schiffe anbieten möchten, als die derzeitigen. Für Flüssigerdgas braucht man an Bord vor allem Platz. Und das widerspricht sich. Mit den Leonardo-schiffen wollen wir Destinationen erreichen können, die die großen Schiffe nicht erreichen, wir möchten unsere Flotte flexibel halten. Wir werden sehen, wie es mit LNG weitergeht, aber derzeit ist es für uns noch kein Thema.
Sie sind in Ihrer Funktion als President International auch für Oceania Cruises und Regent Seven Sea Cruises zuständig. Zu Oceania Cruises haben sie eine besondere Beziehung, da Sie früher einmal für Renaissance Cruises gearbeitet haben, wo die R-klasse Schiffe entstanden, richtig?
HARRY SOMMER Ja, das stimmt. Das habe ich gemacht. Ich habe gerade Witze auf der Insigna darüber gemacht. Die Insignia, damals R One, war das allererste Schiff für Renaissance Crusies. 1998 war ich an Bord, als die R One ganz neu war. Im Januar diesen Jahres war ich wieder an Bord – und es ist besser als bei der Indienststellung. Ich habe dann zu Gästen gesagt: „Das ist besser als neu“– „Woher wollen Sie das denn wissen? Kennen Sie das Schiff von früher?“– „Ja, ich war schon 1998 an Bord!“
Und für die Sirena, die glaube ich das fünfte R-class Schiff war, gilt das auch.
Von 1992 bis 2000 war Renaissance mein erster Job in der Kreuzfahrtindustrie. Frank del Rio war später auch bei Renaissance. Die R-class Schiffe waren die ersten in der Branche mit mehr als 50 Prozent Balkonkabinen und mit fünf Spezialitäten-restaurants – für insgesamt nur 700 Gäste. Man hat uns für verrückt erklärt, so ein Schiff zu bauen. Geschweige denn acht dieser Schiffe. Dann kam 9/11, sechs Monate machten die Amerikaner – und Renaissance hatte sich nur auf diesen Markt konzentriert – keine Reisen mehr. Das war dann das Ende von Renaissance Cruises. Das kam ziemlich genau einen Monat nach 9/11.
Aber die R-class Geschichte hatte dann doch ein gutes Ende ...
HARRY SOMMER Ja. Ein Jahr später kaufte Frank Del Rio zwei der Schiffe – und der Rest ist Geschichte. (Anm.: Gründung von Oceania Cruises).
Ich bin tatsächlich Teil dieser kompletten Geschichte der R-klasse-schiffe. Allerdings war ich nicht ab dem 1. Tag bei Oceania Cruises. Nachdem ich Renaissance Cruises
verlassen hatte, führte ich zunächst sechs Jahre lang ein eigenes Reisebüro. Wir waren der Nr. 1-Seller für Oceania-kreuzfahrten. Danach wechselte ich wieder ins Team von Frank del Rio.
Oceania Cruises konnte die Bekanntheit in Deutschland steigern, Regent Seven Seas ist – obwohl eine Hotelmarke im Namen genannt wird – immer noch recht unbekannt. Konzentrieren Sie sich bei der Vermarktung der Ultra-luxus Schiffe gar nicht so sehr auf den europäischen und deutschen Markt?
HARRY SOMMER Kontinentaleuropa ist die Nr. 1 Region für NCL, ebenso wie für Oceania – aber noch nicht für Regent. Wir haben damit begonnen, die Ressourcen für Regent zu erhöhen, wir sind aber noch mitten in diesem Prozess. Es dauert einfach seine Zeit.
Mit welcher der drei Reedereien machen Sie persönlich am liebsten Urlaub?
HARRY SOMMER Ich erzähle Ihnen eine Geschichte. Ich habe drei Kinder, meine jüngste Tochter ist 14. Vor einigen Jahren hatte sie die Gelegenheit, alle drei Reedereien kennenzulernen. Sie war zuerst auf der Jungfernfahrt der Regent Seven Seas Explorer, im gleichen Jahr war sie an Bord während der ersten Reise der Norwegian Escape. Und dann haben wir – ebenfalls in dem Jahr – noch Urlaub auf der Marina von Oceania Cruises gemacht. Am Ende dieser Kreuzfahrt habe ich sie gefragt, welches der Schiffe sie am besten gefunden hat und ich war sicher, sie sagt NCL. Wegen der Rutschen und all den Möglichkeiten an Bord, die ihr als damals 14-jährige dort geboten wurden.sie sagte: „Ich mag Regent“. Da habe ich nur erwidert: „Dann studiere fleißig!“
Und was war der Grund für die Entscheidung Ihrer Tochter?
HARRY SOMMER Es war wohl einfach das hohe Level von Luxus und Service an Bord, den sogar ein 14-jähriges Mädchen erkennen kann. Gut, wir hatten auch die zweitgrößte Suite an Bord, die mit Piano und Butler.
Ich selbst mache – ob Sie es glauben oder nicht – gerne Urlaub auf allen drei Marken, wobei mein nächster Urlaub auf der Norwegian Star sein wird. Davor war ich auf der Norwegian Dawn.