Crucero - Das Kreuzfahrtmagazin
Tolle Städtetrips in Europa
Janice Schmidt-altmeyer und Juliet Altmeyer gehören als Cruise Sisters zu Deutschlands bekannten Reisebloggern. Jetzt ist ihr erster gedruckter Reiseführer für Städtetrips ans westliche Mittelmeer erschienen.
Seit den Maßnahmen, die während des Lockdowns getroffen wurden, ist die Befolgung des sogenannten Social Distancing im Alltag erprobt. Auch auf Schiffen zählt Abstand halten zu den wichtigsten Aspekten des Gesundheitskonzepts. Mehr noch: um es zu ermöglichen, wird die Passagierkapazität begrenzt. Eine Höchstauslastung zwischen 60 bis 70 Prozent wird auch in den nächsten Monaten Standard sein.
Flussreiseanbieter bestätigten, dass Reisen auch bei dieser Höchstgrenze rentabel durchgeführt werden können. Für die Hochsee sind je nach Schiffstyp und Konzept selbst Auslastungen unter 50 Prozent noch rentabel.
Aber: Der reisende Kunde wird sich an das neue Raumgefühl gewöhnen, es ist derzeit kaum vorstellbar, dass in naher Zukunft, Reisen auf Schiffen mit mehr als 5.000 Passagieren auf große Nachfrage treffen, selbst wenn es wieder möglich wäre, diese durchzuführen. Das Gebot, Abstandsregeln auch in den Destinationen einzuhalten, veranlasst Reedereien wie MSC und TUI Cruises dazu, Landgänge nur im Rahmen von Veranstalterseite angebotenen Ausflügen durchzuführen. Fremdanbieter sind außen vor. Das bietet Reedereien nun die Möglichkeit, ihr Angebot proprietär abzuschotten. Eine rasche Abkehr von dieser Maßnahme ist daher nicht zu erwarten.
Einzig AIDA wird für die Buffetrestaurants an Bord der Sphinx-klasse-schiffe ein neues Konzept entwickeln müssen. Ansonsten setzt kein anderer Kreuzfahrtanbieter so konsequent auf die Bewirtungsform Buffet. Selbstbedienung wird immer dann möglich sein, wenn man vorportionierte und durch Verpackung oder Abdeckung geschützte Speisen und Gerichte anbietet.
Buffets mit Service an den Stationen ist zum Beispiel auf Oceania oder Holland America üblich. Costa hat diese Konzeption erstmals an Bord der Costa Smeralda für das Büffetrestaurant eingeführt.
In den Bedienrestaurants wird – je nach Auslastung des jeweiligen Schiffs – wieder die Nutzung unterschiedlicher Tischzeiten in Verbindung mit einer festen Tischordnung möglich. Im Grunde ist das ein Rückgriff auf alte Zeiten, als an Bord „My Time Dining“, also Dinner zur Wunschzeit, noch unüblich war. „Freestyle“-konzepte, wie zum Beispiel an Bord von Norwegian Cruise Line, werden vorerst zurückgefahren und durch kontrollierbare und skalierbare Konzepte ersetzt.
Es wird zwar immer wieder behauptet, dass die Hygienemaßnahmen an Bord von Kreuzfahrtschiffen schon vor der Covid-krise auf hohem Niveau waren. Vergessen wird dabei jedoch, dass man in der Vergangenheit strikte Maßnahmen teilweise erst als Reaktion auf zum Beispiel einen Norovirusausbruch unternommen hat. Besondere Maßnahmen bei Grippeerkrankungen, die auch immer wieder an Bord kursieren, gab es schlicht nicht.
Das hat sich nun geändert. Mehrfach tägliche Desinfizierung von Kabinen und öffentlichen Bereichen ist ab sofort eine proaktive Maßnahme. Temperatur-screenings durch spezielle Kamerasysteme werden auch Einzug an Bord halten, ebenso neue Analysegeräte für die Bordkliniken, die in die Lage versetzt werden, Labordiagnostik für Covid-19 und andere Erkrankungen selbst durchzuführen.