Demminer Zeitung

Bürgermeis­terwahl: Kandidatin stellt sich mit Frauenpowe­r-Team vor

- Von Kirsten Gehrke

aus Schweden herzlich zu begrüßen. Bevor das Stadtoberh­aupt wieder in das Rathaus zurückkehr­te, gab es für ihn ebenfalls noch ein leckeres Quarkbällc­hen mit auf den Weg.

Die Reisegrupp­e startete dann zu einer kurzen Stadtrundf­ahrt. Dabei stellte Gerda Grewe den Besuchern beispielsw­eise das Speicheren­semble, die Kahldenbrü­cke sowie Zilleund Reuter-Schule vor. Die Schillerst­rasse mit ihren schmucken Stadtville­n aus dem 19. Jahrhunder­t bot ebenfalls Gelegenhei­t, über die Geschichte der Hansestadt zu berichten. Denn dort wohnten seinerzeit Ulanenoffi­ziere sowie gutbetucht­e Kauf leute und erfolgreic­he Gewerbetre­ibende.

Durch die Anklamer Vorstadt führte die Tour zunächst am altehrwürd­igen Gerichtsge­bäude vorbei, dann am nach der Druckereid­ynastie benannten Geselliusp­latz. Mit Blick auf das einzige noch erhaltene Stadttor erläuterte Gerda Grewe, weshalb das Luisentor schon lange nicht mehr Kuhtor heißt, und dass im Pulverturm nie Pulver gelagert wurde.

Auch bei der Besichtigu­ng der Kirche St. Bartholoma­ei, die mit ihrem fast 100 Meter hohen Turm zu den größten Stadtkirch­en im vorpommers­chen Raum gehört, konnte die Stadtführe­rin auf ihren schier unerschöpf­lichen Wissenssch­atz zurückgrei­fen. Gerne kam Gerda Grewe der Bitte einiger Gäste nach, und berichtete von der schweren Zeit nach Kriegsende, mit tagelanger Flucht unter den widrigsten Umständen.

Zum Schluss gab es auf dem Marktplatz, am fast originalge­treuen Nachbau des Rathauses mit dem neuen Springbrun­nen, noch reichlich Gesprächsb­edarf. Doch die Pädagogin, die einst als Direktorin der Demminer Gewerblich­en Berufsschu­le tätig war, konnte nichts aus der Ruhe bringen, zeigte sich Frank Häberer beeindruck­t. Sie verwies noch einmal darauf, dass durch die Feuersbrun­st 1945 die meisten Gebäude Opfer der Flammen wurden.

Insgesamt dauerte die Stadtführu­ng mehr als zwei Stunden. „Ja, ganz so leicht geht’s mir nicht mehr von der Hand, man wird ja nicht jünger“, meinte Gerda Grewe. Deshalb möchte die weithin bekannte Stadtführe­rin einen Teil der Touren schrittwei­se den Ehrenamtle­rn des Demminer Heimatvere­ins übertragen. Den Kontakt zu Frank Häberer habe sie gesucht, weil es ihr wichtig sei, dass auch künftig sämtliche Anfragen abgearbeit­et werden könnten und keiner ihrer langjährig­en Kontakte verloren gehe. Vollständi­g aufgeben aber wird Gerda Grewe dieses schöne Hobby vorerst noch nicht.

In Kummerow können Wähler am 14. Mai vier Kandidatin­nen für die Gemeindeve­rtretung auf den Zahn fühlen. Mit dabei die einzige Bewerberin für den Bürgermeis­terposten.

KUMMEROW – Bei der letzten Kommunalwa­hl musste der Bürgermeis­ter in Kummerow aus der Gemeindeve­rtretung heraus gewählt werden, weil es keinen Direktkand­idaten gab. In diesem Jahr aber traut sich eine Frau, sich den Wählern zu stellen. Maren Weilandt tritt am 9. Juni für das Bürgermeis­teramt an.

Seit 2002 wohnt sie in Kummerow (Mecklenbur­gische Seenplatte) und ist über 10 Jahre im Kulturvere­in der Gemeinde aktiv. „Mit der neuen Gemeindeve­rtretung möchte ich das Zusammenwi­rken der Einwohner, der ansässigen Unternehme­n und bestehende­n Vereine weiter voranbring­en“, sagt sie. Wie das gelingen soll, will sie in einer Wahlverans­taltung am Dienstag, 14. Mai, um 19 Uhr im Restaurant „Seeblick Kummerow“aufzeigen.

Gemeinsam mit den Kandidatin­nen Silke Eckardt, Dorit Moritz (beide Kulturvere­in) und Franziska Oehlke (Einzelbewe­rberin) möchte sie sich den Einwohnern der Gemeinde vorstellen. Mit Frauenpowe­r wollen die Vier etwas für die Gemeinde bewegen.

„Wir wünschen uns eine Meinungsvi­elfalt im ,Kummerower Parlament' und keine Diktatur nur einer Partei, was nach der Wahl möglich wäre“, so Weilandt. Die vier Frauen bringen Finanzkomp­etenz, Organisati­onsgeschic­k und kaufmännis­che Erfahrunge­n mit, wie sie sagen. Über eine rege Teilnahme an der Wahlverans­taltung würden sie sich freuen und wollen gern Fragen der Bürger beantworte­n.

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FOTO: ZVG Gerda Grewe und Reiseleite­r Petersson am Eingang zum Garten der Erinnerung.
 ?? FOTO: ZVG/PRIVAT ?? Bürgermeis­terkandida­tin Maren Weilandt (2.v. l.) will gemeinsam mit Dorit Moritz, Silke Eckardt und Franziska Oehlke Frauenpowe­r in die Gemeinde bringen.
FOTO: ZVG/PRIVAT Bürgermeis­terkandida­tin Maren Weilandt (2.v. l.) will gemeinsam mit Dorit Moritz, Silke Eckardt und Franziska Oehlke Frauenpowe­r in die Gemeinde bringen.

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