Bürgermeisterwahl: Kandidatin stellt sich mit Frauenpower-Team vor
aus Schweden herzlich zu begrüßen. Bevor das Stadtoberhaupt wieder in das Rathaus zurückkehrte, gab es für ihn ebenfalls noch ein leckeres Quarkbällchen mit auf den Weg.
Die Reisegruppe startete dann zu einer kurzen Stadtrundfahrt. Dabei stellte Gerda Grewe den Besuchern beispielsweise das Speicherensemble, die Kahldenbrücke sowie Zilleund Reuter-Schule vor. Die Schillerstrasse mit ihren schmucken Stadtvillen aus dem 19. Jahrhundert bot ebenfalls Gelegenheit, über die Geschichte der Hansestadt zu berichten. Denn dort wohnten seinerzeit Ulanenoffiziere sowie gutbetuchte Kauf leute und erfolgreiche Gewerbetreibende.
Durch die Anklamer Vorstadt führte die Tour zunächst am altehrwürdigen Gerichtsgebäude vorbei, dann am nach der Druckereidynastie benannten Geselliusplatz. Mit Blick auf das einzige noch erhaltene Stadttor erläuterte Gerda Grewe, weshalb das Luisentor schon lange nicht mehr Kuhtor heißt, und dass im Pulverturm nie Pulver gelagert wurde.
Auch bei der Besichtigung der Kirche St. Bartholomaei, die mit ihrem fast 100 Meter hohen Turm zu den größten Stadtkirchen im vorpommerschen Raum gehört, konnte die Stadtführerin auf ihren schier unerschöpflichen Wissensschatz zurückgreifen. Gerne kam Gerda Grewe der Bitte einiger Gäste nach, und berichtete von der schweren Zeit nach Kriegsende, mit tagelanger Flucht unter den widrigsten Umständen.
Zum Schluss gab es auf dem Marktplatz, am fast originalgetreuen Nachbau des Rathauses mit dem neuen Springbrunnen, noch reichlich Gesprächsbedarf. Doch die Pädagogin, die einst als Direktorin der Demminer Gewerblichen Berufsschule tätig war, konnte nichts aus der Ruhe bringen, zeigte sich Frank Häberer beeindruckt. Sie verwies noch einmal darauf, dass durch die Feuersbrunst 1945 die meisten Gebäude Opfer der Flammen wurden.
Insgesamt dauerte die Stadtführung mehr als zwei Stunden. „Ja, ganz so leicht geht’s mir nicht mehr von der Hand, man wird ja nicht jünger“, meinte Gerda Grewe. Deshalb möchte die weithin bekannte Stadtführerin einen Teil der Touren schrittweise den Ehrenamtlern des Demminer Heimatvereins übertragen. Den Kontakt zu Frank Häberer habe sie gesucht, weil es ihr wichtig sei, dass auch künftig sämtliche Anfragen abgearbeitet werden könnten und keiner ihrer langjährigen Kontakte verloren gehe. Vollständig aufgeben aber wird Gerda Grewe dieses schöne Hobby vorerst noch nicht.
In Kummerow können Wähler am 14. Mai vier Kandidatinnen für die Gemeindevertretung auf den Zahn fühlen. Mit dabei die einzige Bewerberin für den Bürgermeisterposten.
KUMMEROW – Bei der letzten Kommunalwahl musste der Bürgermeister in Kummerow aus der Gemeindevertretung heraus gewählt werden, weil es keinen Direktkandidaten gab. In diesem Jahr aber traut sich eine Frau, sich den Wählern zu stellen. Maren Weilandt tritt am 9. Juni für das Bürgermeisteramt an.
Seit 2002 wohnt sie in Kummerow (Mecklenburgische Seenplatte) und ist über 10 Jahre im Kulturverein der Gemeinde aktiv. „Mit der neuen Gemeindevertretung möchte ich das Zusammenwirken der Einwohner, der ansässigen Unternehmen und bestehenden Vereine weiter voranbringen“, sagt sie. Wie das gelingen soll, will sie in einer Wahlveranstaltung am Dienstag, 14. Mai, um 19 Uhr im Restaurant „Seeblick Kummerow“aufzeigen.
Gemeinsam mit den Kandidatinnen Silke Eckardt, Dorit Moritz (beide Kulturverein) und Franziska Oehlke (Einzelbewerberin) möchte sie sich den Einwohnern der Gemeinde vorstellen. Mit Frauenpower wollen die Vier etwas für die Gemeinde bewegen.
„Wir wünschen uns eine Meinungsvielfalt im ,Kummerower Parlament' und keine Diktatur nur einer Partei, was nach der Wahl möglich wäre“, so Weilandt. Die vier Frauen bringen Finanzkompetenz, Organisationsgeschick und kaufmännische Erfahrungen mit, wie sie sagen. Über eine rege Teilnahme an der Wahlveranstaltung würden sie sich freuen und wollen gern Fragen der Bürger beantworten.