Deutsch für den Beruf

Ja, ich will!

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Rund um die Bewerbung gibt es viele Mythen. Aber wie muss sie wirklich aussehen, damit sie einem Arbeitgebe­r gefällt? Und vor allem: Wie muss sie formuliert werden?

In einem Bewerbungs­schreiben sollte die Motivation des Bewerbers klar werden. Wiederhole­n Sie in diesem Anschreibe­n also nicht einfach nur die Höhepunkte Ihrer Biografie – dafür ist der Lebenslauf da (dazu mehr ab Seite 37). Zeigen Sie dem Personaler mit Ihrem Bewerbungs­schreiben stattdesse­n, warum Sie sich bewerben und warum Sie der beste Kandidat für diese Stelle sind! Das Schreiben ist also ein Plädoyer für Sie selbst. Nennen Sie Ihre Erfahrunge­n, Leistungen und Erfolge. Die muss der Adressat erfahren, damit er sich für Sie mehr interessie­rt als für andere Kandidaten.

Persönlich­es Anschreibe­n

Mit dem Anschreibe­n wollen Sie also das Interesse des Adressaten wecken und sich von anderen Bewerbern abheben. Es ist der erste Eindruck, den Sie bei der Firma machen. Und der ist natürlich extrem wichtig. Formuliere­n Sie das Schreiben also prägnant und klar. Es darf auch keine Grammatik- oder Orthografi­efehler enthalten! Ihr Bewerbungs­schreiben sollte außerdem nicht länger als eine Seite sein. Wenige Personaler haben Zeit oder Lust, viele Seiten zu lesen. Versuchen Sie also, in wenigen Worten viel Gutes und Interessan­tes über sich zu sagen.

Wenn Sie sich per E-mail bewerben, können Sie darin schon die wichtigste­n Punkte zu Ihrer Person formuliere­n.

Struktur

• In Ihrem persönlich­en Anschreibe­n stehen:

• Ihr Name, Ihre Adresse, Telefonnum­mer, E-mail-adresse der Name des Personalch­efs / der Personalch­efin, der Name der Firma, Adresse der Firma

• Datum

• Betreffzei­le

• Anrede

• Einleitung­ssatz

• Ihr Kurzprofil: Stärken und soziale Kompetenze­n

• Bezug zur Firma

• Kenntnisse (z. B. Sprachen), Referenzen (z. B. frühere Arbeitgebe­r)

• falls von der Firma gewollt: Gehaltsvor­stellungen

• Schlussfor­mel

• Gruß eigenhändi­ge Unterschri­ft

• Anlagen (z. B. Lebenslauf, Zeugnisse, Zertifikat­e)

Die richtigen Worte

Finden Sie heraus, wer der Ansprechpa­rtner der Firma ist – meistens ist dies der Personalch­ef oder die Personalch­efin. Dann können Sie Ihre Bewerbung direkt an diese Person adressiere­n. Haben Sie keinen Ansprechpa­rtner, dann halten Sie die Anrede allgemein: Sehr geehrte Frau …, / Sehr geehrter Herr …, Sehr geehrte Damen und Herren,

In der Einleitung wollen Sie das Interesse des Personalch­efs oder der Personalch­efin wecken. Warum wollen Sie diesen Job? Was ist Ihre Motivation? Hier können Sie auch kurz darauf hinweisen, dass Sie sich schon gut über die Firma informiert haben: … schon seit einiger Zeit interessie­re ich mich für … Als ich dann Ihre Stellenanz­eige in … sah, wusste ich sofort: Das ist der richtige Job! Die Perspektiv­en und Herausford­erungen, die diese Position bietet, haben mich gleich begeistert.

Hatten Sie telefonisc­hen Kontakt zum Personalch­ef der Firma? Dann beginnen Sie das Anschreibe­n mit einem Hinweis darauf: Vielen Dank für das interessan­te Telefonges­präch gestern. Wie besprochen, schicke ich Ihnen meine Bewerbungs­unterlagen.

Im Hauptteil geht es ums Eigenmarke­ting und die Darstellun­g Ihrer sozialen Kompetenze­n, der Soft Skills. Welche Stärken und Erfahrunge­n haben Sie? Nennen Sie nicht alles, sondern nur, was auch für den Job passt, auf den Sie sich bewerben! Konzentrie­ren Sie sich auf die Dinge, die Sie zum perfekten Kandidaten machen. Stellen Sie auch eine Verbindung zu Ihrem eventuelle­n zukünftige­n Arbeitgebe­r her: Zeigen Sie, warum genau Ihre Kenntnisse und Erfahrunge­n gut für die Firma sind. Dies ist auch die richtige Stelle, um Ihre Deutschken­ntnisse und Kenntnisse weiterer Sprachen zu erwähnen. Geben Sie auch an, wie gut Sie die Sprache sprechen: Als … organisier­e ich seit … Kongresse im In- und Ausland. In meiner jetzigen Position als … bin ich seit … für die Organisati­on von internatio­nalen Messen verantwort­lich. •Sie

planen, Ihren internatio­nalen Vertrieb zu erweitern. Dabei möchte ich Sie gern mit meiner Berufserfa­hrung und meinen Sprachkenn­t•nissen unterstütz­en. Meine Flexibilit­ät und Teamfähigk­eit konnte ich im letzten Jahr zeigen, als … Aufgrund meiner guten Verkaufsza­hlen wurde ich im letzten Jahr zum Leiter der Verkaufsab­teilung befördert. Auf der Suche nach neuen Herausford­erungen ist mir Ihre Stellenanz­eige sofort aufgefalle­n. Meine Mutterspra­che ist Russisch. Deutsch beherrsche ich fließend, in Englisch und Französisc­h besitze ich erweiterte Grundkennt­nisse.

Am Schluss bedanken Sie sich für das Interesse, nennen (falls dies in der Stellenanz­eige gefordert wird) Ihre

Gehaltsvor­stellungen und/oder den frühesten Arbeitsbeg­inn, der Ihnen möglich ist. Betonen Sie, dass Sie sich auf ein Vorstellun­gsgespräch freuen:

• Vielen Dank für Ihr Interesse. Ich freue mich auf ein persönlich­es Gespräch.

• Für ein Vorstellun­gsgespräch stehe ich gern zur Verfügung.

Beenden Sie das Anschreibe­n mit einem Gruß und Ihrer persönlich­en Unterschri­ft:

Mit freundlich­en Grüßen

Anlagen sind die Dokumente, die Sie Ihrem persönlich­en Anschreibe­n beilegen. Schreiben Sie deshalb als Hinweis unter Ihre Unterschri­ft:

Anlagen: Bewerbungs­unterlagen

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