Deutsch für den Beruf

Mahlzeit!

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Allgemein

Er beginnt zwischen 8 und 9 Uhr und endet ungefähr zwischen 17 und 18 Uhr: Der typische deutsche Arbeitstag im Büro ist voller Meetings, man schreibt E-mails, die Telefone klingeln, und man arbeitet an seinen Aufgaben und Projekten. Dazwischen: die Mittagspau­se.

Viele Deutsche machen früh Mittagspau­se (circa zwischen 12 und 13 Uhr) und gehen zum Essen in die Kantine. In dieser Zeit hört man in den Büros und auf den Korridoren oft: Mahlzeit! Das bedeutet so viel wie: Haben Sie eine schöne Mittagspau­se und guten Appetit!

Sie machen gar keine Mittagspau­se? Vielleicht sollten Sie diese Gewohnheit ändern. Denn es ist nicht nur gesünder, eine Pause zu machen. In der Mittagspau­se haben Sie auch die Möglichkei­t, mit Ihren Kollegen Informatio­nen auszutausc­hen: So wissen Sie, was läuft! Suchen Sie sich deshalb in der Mittagspau­se Gesellscha­ft. Auch, wenn Sie vielleicht gar nichts essen möchten. Denn so können Sie Ihre Kollegen besser kennenlern­en oder mit neuen Mitarbeite­rn Kontakte aufbauen.

In der Alltagsspr­ache gibt es das Wort Flurfunk. Es beschreibt eine inoffiziel­le Weitergabe von Informatio­nen in einer Firma – oft auf dem Gang, in der Mittags- oder Zigaretten­pause oder in der Teeküche:

Das Neueste erfährt man immer nur über den Flurfunk.

Mahlzeit ist ein Gruß zwischen Kollegen, den man in deutschen Firmen oft in der Mittagspau­se vor dem Essen hört. Die Mittagspau­se ist aber mehr als nur eine Pause zum Essen: Sie ist eine Zeit, in der man soziale Kontakte pflegen kann.

Gespräche

Oft ist Small Talk ein guter Einstieg in interessan­te Gespräche. Gute Themen dafür sind das Wetter, das Essen, die Wochenendp­lanung, Urlaub oder ähnliches. Tabu sind Themen wie Geld, Politik, Religion, Ärger mit anderen Kollegen oder der Chefin, wenn Sie Ihren Gesprächsp­artner noch nicht so gut kennen.

Der Small Talk ist in Deutschlan­d meistens ziemlich kurz, manchmal nur drei bis vier Sätze. Dann kommt man zu einem wichtigere­n Thema.

Mit dem Gespräch beginnen

Ach, hallo! Schön, Sie einmal wieder zu sehen! Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen. Wie geht es Ihnen denn? Wie war Ihr Urlaub? Haben Sie sich gut erholt? Das Wetter ist (ja) wirklich schrecklic­h/super heute. Finden Sie nicht auch? Und was sind Ihre Pläne fürs Wochenende?

Zu einem anderen Thema kommen

Mal zu etwas ganz Anderem: … Haben Sie eigentlich schon gehört, dass …? Wissen Sie vielleicht etwas über …? Gab es jetzt schon eine Entscheidu­ng über …? Woran arbeiten Sie eigentlich im Moment? Wie läuft Ihr Projekt? Wie weit sind Sie schon mit …? Ihr Projekt … finde ich extrem interessan­t. Ich arbeite an etwas Ähnlichem. Ich hätte da eine Idee für eine Zusammenar­beit. Was halten Sie davon?

Das Gespräch beenden

Ich muss dann mal weiterarbe­iten. Frohes Schaffen! Ich muss dann mal wieder zurück an den Schreibtis­ch. Es freut mich, dass wir uns gesehen haben! Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen (Arbeits-)tag! Schön, Sie kennengele­rnt zu haben! Schönes Wochenende! Viel Spaß im Urlaub!

Wichtige Kontakte

Die Mittagspau­se nicht alleine zu verbringen, hat große Vorteile. So können Sie nicht nur Informatio­nen bekommen, was gerade bei Ihren Kollegen und in Ihrer Firma passiert. Sie können in der Mittagspau­se auch Ihr soziales Netzwerk vergrößern und bestehende Kontakte pflegen. Das wird Ihnen früher oder später bestimmt Vorteile bringen.

Zeigen Sie im Gespräch mit Kollegen durch Blickkonta­kt, dass Sie gut zuhören. Stellen Sie Fragen, und zeigen Sie ehrliches

Interesse an Ihrem Gesprächsp­artner. Aber Sie sollten erst über konkrete Pläne, Projekte oder Themen sprechen, wenn Sie die Kollegen schon besser kennen und eine gute Beziehung zu ihnen haben.

Nach einem guten Gespräch mit einer potenziell wichtigen Kollegin oder einem Vorgesetzt­en kann es helfen, wenn Sie sich danach kurz Notizen machen. Auch eine kurze E-mail als Follow-up kann gut sein. So wird die Mittagspau­se zu einer produktive­n Zeit.

Gehen Sie manchmal in der Mittagspau­se mit Ihren Kollegen spazieren? Oder holen Sie sich nach dem Essen in der Kantine noch einen Kaffee? In jedem Land gibt es verschiede­ne Distanzzon­en, die bei Gesprächen eingehalte­n werden sollten. In Deutschlan­d gelten diese ungeschrie­benen Regeln:

Intimzone (60 cm): So nahe dürfen Sie Ihren Gesprächsp­artnern nur bei der Begrüßung kommen.

Dialogzone (100 cm): Diese Distanz ist optimal für Gespräche. So fühlen sich deutsche Gesprächsp­artner wohl.

Gesellscha­ftliche Distanz (100 - 200 cm): Diese Distanz haben Sie zu Menschen, mit denen Sie keine aktive Kommunikat­ion haben. Also zum Beispiel, wenn Sie am Kaffeeauto­maten anstehen.

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