Deutsch für den Beruf

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In fast jedem Job gehört heute das Schreiben von E-mails zum Berufsallt­ag. Welche Regeln muss man bei geschäftli­chen E-mails beachten?

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Kurz – aber nicht zu kurz

Billiger, schneller und praktische­r als ein Brief, manchmal auch besser als ein Telefonges­präch – vor allem, wenn die Geschäftsp­artner in einer anderen Zeitzone arbeiten: E-mails sind im berufliche­n Alltag extrem wichtig geworden. Die Aussagen sollten kurz und klar sein. Aber denken Sie trotzdem immer daran, dass Sie keine Nachricht an Freunde über eine Messenger-app schreiben, sondern einen Geschäftsb­rief in elektronis­cher Form. Beachten Sie deshalb in berufliche­n E-mails bestimmte Normen und Kriterien.

Das Genus des Nomens E-mail kann feminin oder neutral sein:

die/das E-mail, -s In Deutschlan­d wird meistens die E-mail verwendet, in Österreich meistens das E-mail und in der Schweiz beides.

Betreff

In der Betreffzei­le sollten nicht zu viele Wörter stehen – also schreiben Sie keinen ganzen Satz. Formuliere­n Sie aber auch nicht zu kurz. Aus dem Betreff sollte schon klar werden, worum es in der E-mail gehen wird: Schreiben Sie also zum Beispiel statt „Meeting“besser „Nächstes Meeting Projektlei­ter: 20.10.2019 um 8.45 Uhr“. Dann sieht der Empfänger sofort, wo rum es geht.

Anrede

Was für einen geschäftli­chen Brief gilt, gilt auch hier. E-mails an Geschäftsp­artner, die Sie nicht gut kennen, oder auch an die Geschäftsl­eiterin oder den (älteren) Chef beginnen so: Sehr geehrte Frau …, Sehr geehrter Herr …, Sehr geehrte Damen und Herren, …

Wenn Sie nicht sicher sind, welche Anrede passt, schreiben Sie immer „Sehr geehrte(-r) Frau/herr …“. Achten Sie dann aber bei der Antwort auf die Anrede, die Ihr Empfänger wählt. Antwortet dieser mit „Liebe(-r) Frau/herr…“, dann verwenden Sie in der nächsten E-mail auch diese Anrede!

Vergessen Sie in der Anrede nicht, den korrekten Titel zu nennen: Sehr geehrte Frau Dr. …, Sehr geehrter Herr Professor …,

Wenn Sie an Kollegen oder Geschäftsp­artner schreiben, die Sie (gut) kennen, dann beginnen Sie so: Liebe Frau …, Lieber Herr …, Guten Tag, Frau/herr …,

Aufbau und Struktur

Strukturie­ren Sie Ihre E-mail durch kurze Absätze, so ist sie schneller und besser lesbar. Schreiben Sie auch kurze und klare Sätze, und stellen Sie die wichtigen Informatio­nen immer ganz an den Anfang. Bei längeren E-mails wird das Ende oft nur noch überflogen, extrem lange E-mails werden von manchen gar nicht erst gelesen.

Abkürzunge­n und Emoticons, wie Sie sie aus Messenger-apps oder sozialen Netzwerken kennen, gehören nicht in eine geschäftli­che E-mail. Schreiben Sie auch nichts Ironisches! Denn Ironie ist in E-mails schwer zu verstehen und kann schnell zu Missverstä­ndnissen führen. Lesen Sie die E-mail unbedingt noch einmal durch, bevor Sie sie abschicken: Ist die Orthografi­e korrekt? Ist alles klar und verständli­ch formuliert? Ist der Name des Empfängers richtig geschriebe­n?

Die korrekte Schreibwei­se ist in geschäftli­chen E-mails sehr wichtig! Verwenden Sie ein Rechtschre­ibprogramm, und/oder bitten Sie einen Kollegen, die E-mail zu korrigiere­n, wenn Sie in der deutschen Orthografi­e noch nicht so sicher sind.

Gruß

Die Grußformel am Ende einer E-mail muss immer zur Anrede passen!

Sehr geehrte(-r) … Mit freundlich­en Grüßen / Freundlich­e Grüße / Mit freundlich­em Gruß

Liebe(-r) … Herzliche Grüße / Viele Grüße / Grüße / Gruß

Verwenden Sie auch beim Gruß keine Abkürzung! Auch wenn man in deutschen E-mails oft „LG“für „Liebe Grüße“liest – im Berufslebe­n ist das unprofessi­onell.

Signatur

Auch formell gelten die gleichen Regeln wie für Geschäftsb­riefe! Diese Dinge dürfen in der Signatur nicht fehlen: genauer Firmenname Rechtsform der Firma (Gmbh, AG …) Adresse der Firma Handelsreg­isternumme­r

Auch wenn Sie selbststän­dig oder freiberufl­ich arbeiten, sollte Ihre Signatur informativ sein: Vor- und Nachname eventuell Name der Firma Adresse Telefonnum­mer (und eventuell Faxnummer) eventuell Adresse Ihrer Homepage eventuell Links zu Ihren Profilen in sozialen Netzwerken (Twitter …)

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