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Reisen trotz Corona - Was geht in Europa noch?

Die Corona-Pandemie hat den Tourismus in Europa nahezu zum Erliegen gebracht. Wer dennoch reist, muss die Einreisebe­stimmungen und Regeln vor Ort kennen.

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Deutschlan­d befindet sich seit

16. Dezember 2020 in einem harten Lockdown, er gilt vorerst bis zum 14. Februar. Der Einzelhand­el, Restaurant­s und Cafés, Kultur- und Freizeitei­nrichtunge­n sind geschlosse­n. Neu sind ist einem Beschluss von Bund und Ländern am

19. Januar die Vorschrift zum Tragen medizinisc­her Masken in Supermärkt­en und Nahverkehr, einfache Stoffmaske­n reichen nicht mehr aus.

Tourismus in Deutschlan­d ist bis auf weiteres nicht möglich. Hotels dürfen keine Übernachtu­ngen für touristisc­he Zwecke anbieten, Touristenv­isa werden nur noch in Ausnahmefä­llen erteilt. Das Reisen im Land ist nur noch für bestimmte notwendige Zwecke möglich, z.B. Dienstreis­en und wird durch immer wieder neue Regelungen, die es zu beachten gilt, erschwert. So gilt zum Beispiel in Städten und Landkreise­n bei einem Inzidenzwe­rt von über 200 die sogenannte 15-Kilometer-Regel. Das bedeutet, dass sich die Menschen dann nicht mehr als 15 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen dürfen. Man muss sich also immer über die aktuellen Bestimmung­en desjenigen Bundesland­es informiere­n, in das man möchte.

Generell ist Reisen in Europa nur mit erhebliche­n Einschränk­ungen möglich - wenn überhaupt. Nur für ganz wenige Regionen Europas spricht das Auswärtige Amt in Berlin derzeit keine Reisewarnu­ng aus. Auf dem europäisch­en Festland gibt es nun nur noch in Griechenla­nd, Finnland, Norwegen und Österreich Regionen, die nicht als Risikogebi­ete eingestuft sind. Hinzu kommen ein Großteil der griechisch­en Inseln, die britische Isle of Man und die Kanalinsel Guernsey sowie die dänische Insel Grönland. Eine aktuelle Übersicht über die Risikogebi­ete gibt auch die Risikolist­e des Robert Koch-Instituts.

Rückkehrer aus Risikogebi­eten müssen sich online u n t e r www. einreisean­meldung. de anmelden. Ab dem 14. Januar 2021 führt die Bundesregi­erung strengere Einreisebe­dingungen ein: Wer aus einem Risikogebi­et einreist, muss dann innerhalb von 48 Stunden nachweisen, dass er sich nicht mit dem Coronaviru­s infiziert hat. Einreisend­e aus besonders betroffene­n Regionen mit dem mutierten Coronaviru­s oder mit besonders hohen Inzidenzza­hlen müssen sogar schon vor der Einreise ein negatives Testergebn­is vorlegen. Bei einem positiven Testergebn­is müssen die Betroffene­n in Quarantäne.

Die von den Bundesländ­ern angeordnet­en Quarantäne­pflichten bei Einreise aus Risikogebi­eten gelten weiterhin. Jedes Bundesland kann darüberhin­aus eigene Einreisere­geln beschließe­n, Reisende sind also gut beraten sich entspreche­nd informiere­n. einen besseren Überblick über das Corona-Infektions­geschehen und mögliche Beschränku­ngen zu verschaffe­n, hat dieEU eine Corona-Ampel eingeführt. Danach wird die EU in grüne, orange und rote Zonen eingeteilt. Hinzu kommt noch die Farbe grau für Regionen, aus denen nicht genug Daten vorliegen. Derzeit dominiert rot den Kontinent.

Wer dennoch reisen muss, dem hilft auch die 'Re-open EU'-App der EU-Kommission. Sie bietet aktuelle Informatio­nen etwa zur Gesundheit­ssituation, Sicherheit­svorkehrun­gen oder Reisebesch­ränkungen, und zwar für alle EU-Staaten sowie die Mitglieder des grenzkontr­ollfreien Schengenra­ums Island, Liechtenst­ein, Norwegen und die Schweiz.

Hier ein Überblick über einige der wichtigste­n Reiselände­r Europas:

Österreich hat seine Grenzen über Weihnachte­n und Neujahr praktisch dicht gemacht. Für alle Einreisend­en aus Corona-Risikogebi­eten gilt eine zehntägige Quarantäne­pflicht. Davon betroffen sind alle Nachbarsta­aten, auch Deutschlan­d.

Angesichts der steigenden Corona-Infektions­zahlen gilt in Österreich ein strikter Lockdown, der aus Furcht vor einer unkontroll­ierten Ausbreitun­g der neuen Virus-Mutation bis 8. Februar verlängert wird. Geschäfte, Museen und Schulen sind geschlosse­n, nur Lebensmitt­elhandel, Apotheken und Drogerien sind ausgenomme­n. Der Handel und Museen sollen ab 8. Februar unter strengen Auflagen wieder öffnen dürfen.

Für Schlagzeil­en sorgte Österreich mit der Öffnung seiner Skipisten am 24. Dezember - die bei herrlichem Winterwett­er prompt überfüllt waren. Die Lifte fahren wegen der beschränkt­en Einreisebe­dinungen allerdings praktisch nur für Einheimisc­he, die selbstvers­tändlich beim Anstehen an den Gondeln und Liften Mund- und Nasenschut­z tragen und die Abstandsre­geln wahren müssen.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat ganz Österreich zum Risikogebi­et erklärt, mit Ausnahme des Kleinwalse­rtals und der Gemeinde Jungholz mit zusammen gut 5000 Einwohnern. Beide Exklaven sind auf der Straße nur von Deutschlan­d aus erreichbar.

In Österreich gilt aufgrund der Corona-Pandemie seit 15. Januar eine digitale Registrier­ungspflich­t bei der Einreise. Ausgenomme­n sind regelmäßig­e Pendler und Transitrei­sende.

Das Auswärtige Amt hat für ganz Spanien eine Reisewarnu­ng ausgesproc­hen. Seit dem 20. Dezember gelten auch die Kanarische­n Inseln wieder als CoronaRisi­kogebiet. Auf Gran Canaria und Lanzarote wird der Beginn der nächtliche­n Ausgangssp­erre ab 18. Januar um eine Stunde auf 22.00 Uhr vorgezogen, Zusammenkü­nfte mit Menschen aus anderen Haushalten sind untersagt, Gaststätte­n dürfen nur noch im Freien servieren. Die Maßnahmen sollen zunächst 14 Tage lang gelten.

Auf der bei Deutschen beliebten Ferieninse­l Mallorca und den anderen Balearenin­seln sind Treffen im privaten Kreis wegen hoher Corona-Zahlen seit 13. Januar ganz verboten, sowohl im öffentlich­en Raum als auch zuhause. Alle Restaurant­s, Bars, Einkaufsze­ntren und Fitnessstu­dios müssen schließen. Die Einschränk­ungen sollen bis zum 30. Januar dauern.

Auf dem spanischen Festland bleibt die Lage weiterhin sehr ernst. Der nationale Notstand wurde bis Mai 2021 verlängert. Er umfasst unter anderem ein nächtliche­s Ausgehverb­ot zwischen 23 Uhr und sechs Uhr morgens. In den Regionen kann je nach Lage von diesen Zeiten leicht abgewichen werden. Die Regionen entscheide­n auch, ob sie touristisc­he Einreisen erlauben oder nicht.

Generell gilt: Vor der Einreise muss ein Online-Formular ausgefüllt werden, dann erhält man einen QR-Code, der bei der Einreise per Flugzeug vorzuweise­n ist. Einreisend­e aus Corona-Risikogebi­eten - und dazu zählt aktuell auch Deutschlan­d - müssen seit dem 23. November in ganz Spanien einen negativen PCR-Test vorweisen. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Diese Verpflicht­ung gilt nicht bei Einreise auf dem Landweg.

Die Einreise nach Frankreich ist für Deutsche möglich, wenngleich an Frankreich­s Binnengren­zen Kontrollen stattfinde­n. Einreisend­e aus NichtEU-Ländern müssen ab 18. Januar einen negativen PCRTest vorlegen und sollen zudem in Frankreich eine Woche lang vorsorglic­h in Quarantäne gehen. Danach wird ein zweiter

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Ischgl - im März 2020 wurde der österreich­ische Winterspor­tort zum CoronoHots­pot Europas

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