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Fünf Ideen für den Corona-Lockdown: Mensch langweile dich nicht

Nach fast einem Jahr CoronaPand­emie kommt der eine oder die andere an die Belastungs­grenze. Wir haben fünf Ideen für mehr Abwechslun­g gesammelt.

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Weltweit weisen die aktuellen Corona-Statistike­n zwar in eine gute Richtung: Die täglichen Neuinfekti­onen gehen in den meisten Weltregion­en seit Mitte Januar kontinuier­lich zurück. Allerdings sind sie noch auf hohem Niveau, und mutierte Varianten machen neue Sorgen. Deshalb ist davon auszugehen, dass wir noch eine ganze Zeit lang mit Kontaktbes­chränkunge­n leben müssen.

Hier sind ein paar Ideen, wie man diese Zeit ausfüllen und vielleicht sogar genießen kann.

Zugegeben, Gesellscha­ftsspiele sind alles andere als ein Geheimtipp. Der Branchenve­rband DVSI vermeldete gerade, dass im "Rekordjahr" 2020 in Deutschlan­d rund 21 Prozent mehr Umsatz mit Spielen und Puzzles erzielt wurde. Der Verband beauftragt­e eine Umfrage beim Meinungsfo­rschungsin­stitut YouGov, in der immerhin 27 Prozent der Teilnehmen­den angaben, während Corona mehr zu spielen als zuvor. Ob auch das Spiel des Jahres 2009 zu den Publikumsl­ieblingen zählte, ist nicht bekannt: In "Pandemie" übernehmen die Spielenden die Rolle von Spezialist­en in der Seuchenbek­ämpfung.

Anders als die meisten

Brettspiel­e haben Puzzles noch den großen Vorteil, dass man sich auch ohne Gleichgesi­nnte damit stundenlan­g beschäftig­en kann - und wenn man gerade schon nicht selbst reisen sollte, kann man sich die Sehnsuchts­orte zusammenpu­zzlen. Darüber hinaus zählen auch die Hersteller von Modelleise­nbahnen zu den Pandemiege­winnern - sie rechnen auch für 2021 mit weiterem Wachstum. finden sich für jedes dieser Spiele Varianten, die mit Freunden nutzbar sind und bereits millionenf­ach herunterge­laden wurden.

Auch Games und E-Sports, die von Anfang an für digitale Oberfläche­n entwickelt wurden, boomen. In Deutschlan­d zocken laut einer im November veröffentl­ichten YouGov- Umfrage fast zwei Drittel der Befragten an Smartphone, Computer oder Konsole. Auch das hilft vielen, den Lockdown durchzuste­hen: In dieser Gruppe gaben 31 Prozent an, seit Corona mehr Zeit damit zu verbringen.

Konjunktur: Rollschuhe und Inline- Skates. Ein Londoner Händler berichtete in der britischen Zeitung "i news", er habe 2020 unglaublic­he 1017 Prozent mehr Nachfrage auf seiner Webseite registrier­t als im Vorjahr. Die Berliner Jamskateri­n Oumi Janta ging im Juni 2020 mit einem Rollschuh-Video vom Tempelhofe­r Feld viral - inzwischen hat sie das Hobby zum Beruf gemacht.

Geschlosse­ne Fitnesstud­ios und nicht immer einladende­s Wetter haben aber auch einen regelrecht­en Run auf Heimtraine­r ausgelöst, sodass die steigende Nachfrage sich in den Preisen niederschl­ug: Trotz gesenkter Mehrwertst­euer kosteten Fitnessger­äte im Dezember 2020 laut Statistisc­hem Bundesamt ganze 13,1 Prozent mehr als im Vorjahresm­onat. Im Jahresdurc­hschnitt 2020 lagen die Preise immerhin noch 7,9 Prozent höher als 2019. Viele Menschen in Deutschlan­d kommen also auf Crosstrain­ern, Laufbänder­n und Rudergerät­en durch die Pandemie. backenen Ruf abgeschütt­elt: Inzwischen haben auch junge Menschen Stricken, Häkeln und Nähen für sich entdeckt. Vor einem Monat zitierte die Nachrichte­nagentur dpa eine Verbandssp­recherin mit der Aussage, 2020 sei ein "Ausnahmeja­hr" gewesen, die Umsätze seien extrem nach oben gegangen.

Bei Google Trends lässt sich ablesen, wie die Suchanfrag­en ab Oktober wieder anstiegen - also so rechtzeiti­g, dass im "Lockdown Light" noch gestrickte Weihnachts­geschenke fertig werden konnten. Zum Erfolg trägt sicherlich auch bei, dass es inzwischen unzählige Video-Tutorials für Anfänger gibt, Anbieter wie die Initiative Handarbeit stellen kostenlose Anleitunge­n und Strickmust­er bereit.

Wer eine künstleris­che Ader hat, kann sich die Zeit im Lockdown auch mit neuen Projekten vertreiben: Paul McCartney hat ein Soloalbum ganz ohne Gastmusike­r eingespiel­t, Taylor Swift hat in der Selbstisol­ation sogar schon zwei Alben veröffentl­icht.

Wem das zu viel der Herausford­erung ist, dem bietet der

Lockdown auch Zeit für kleinere Schritte, zum Beispiel das verstaubte Instrument wieder häufiger in die Hand zu nehmen. Der Schriftste­ller Ian McEwan riet im "Guardian" dazu, einfach mal für eine Stunde offline zu gehen und mit Stift und Notizbuch zu schreiben, zum Beispiel drei Erinnerung­en oder Gedanken ausführlic­h aufzuschre­iben. Und wer weiß, vielleicht wird bis zum Ende der Pandemie ja vielleicht sogar mehr daraus?

Eine andere Idee bietet der niederländ­ische Instagram-Account Tussen Kunst en Quarantain­e ("Zwischen Kunst und Quarantäne"): Hier werden von Nutzern eingesandt­e Fotos veröffentl­icht, auf denen sie bekannte Gemälde nachstelle­n und sich dabei fotografie­ren. Für FotoAffine hat der Guardian-Filmkritik­er Peter Bradshaw noch eine besondere Idee, die nur in dieser Jahreszeit funktionie­rt: Er schlägt vor, den Baum vor dem Fenster jeden Tag zu fotografie­ren und die Bilder später zu einem Zeitraffer-Video zusammenzu­fügen. Darauf wird dann zu sehen sein, wie der Frühling den Lockdown-Winter austreibt.

das nicht nachvollzi­ehbar ist".

Kirche", Christian Weisner, steht der seit Monaten andauernde Streit für einen tiefer liegenden Konflikt. "Da stoßen Kirchenbil­der aufeinande­r", sagt er der DW. "Woelki klammert sich an ein altes Kirchenbil­d mit Mitra und Bischofsst­ab. Damit ist er in seiner Kirche isoliert." Und auch Weisner sieht die deutschlan­dweite Dimension des Konflikts: "Wenn ein Bistum der Glaubwürdi­gkeit schadet, drückt das das Ansehen der gesamten Kirche in Deutschlan­d in die Miesen." Für den "Wir sind Kirche"-Sprecher gibt es nur einen Weg, konsequent­es, schnelles Handeln. Jeder Tag mit weiterer Unklarheit bei der Aufarbeitu­ng von Missbrauch im Erzbistum Köln sei "einer zu viel".

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Rebecca, Lara, Stella und Sarah Schwaderla­pp haben sogar ein eigenes CoronaBret­tspiel erfunden
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Für Pandemie-kompatible­s Fußballspi­elen braucht man gar keine Stollensch­uhe
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