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Novavax: Noch ein vielverspr­echender Impfstoff

Ein weiterer Coronaviru­sImpfstoff hat nun entscheide­nde Tests abgeschlos­sen. Novavax aus den USA gab bekannt, dass sein Vakzin eine Wirksamkei­t von 89,3 Prozent erreicht und auch gegen Mutationen wirkt.

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Das US-Pharmaunte­rnehmen Novavax berichtet, dass sein Impfstoff NVX-CoV2373 sich in Phase-IIb und Phase-III-Studien bewährt habe.

Der Impfstoff habe nicht nur seine Wirksamkei­t unter Beweis gestellt, sondern er habe auch gegen die britische Coronaviru­s-Variante sowie gegen die südafrikan­ische Mutation eine Immunantwo­rt gezeigt. Studien wurden sowohl in Großbritan­nien als auch in Südafrika durchgefüh­rt. Ferner laufen derzeit noch große Studien mit dem Impfstoff in den USA und Mexico.

Bei dem Impfstoff handelt es sich um einen proteinbas­ierten Totimpfsto­ff, der ein gentechnis­ch hergestell­tes Virusantig­en enthält, das mittels Nanopartik­eln zu den Zellen befördert wird. aufgetrete­ne britische Virus-Variante B1.1.7 zurückzufü­hren.

56 Fälle gab es in der PlaceboGru­ppe und sechs Fälle in der Gruppe, die den Impfstoff erhalten hatte. Das ergibt eine Wirksamkei­t von 89,3 Prozent.

Eine vorläufige­n Analyse zeige, dass es nur wenige Fälle schwerer Nebenwirku­ngen gab. Diese seien etwa gleicherma­ßen verteilt bei den Geimpften und in der Placebogru­ppe aufgetrete­n.

John Moore, Professor für Mikrobiolo­gie und Immunologi­e am Weill Cornell Medical College in New York, sagte gegenüber Reuters, dass die Studiendat­en etwa vergleichb­ar mit den Ergebnisse­n der beiden bereits zugelassen­en Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna seien. Diese hatten in Phase-III-Studien eine 94 bis 95 prozentige Wirksamkei­t gezeigt.

Das sei aber statistisc­h nicht sehr relevant. "Der Impfstoff funktionie­rt grundsätzl­ich gut bei dem in Großbritan­nien vorherrsch­enden Stamm, was bedeutet, dass er in den USA wahrschein­lich gleich wirksam ist", urteilte Moore.

In Südafrika hat Novavax eine Phase-IIb-Studie mit 4400 Probanden durchgefüh­rt. Dort waren 90 Prozent der in der Studie nachgewies­enen Infektions­fälle auf die dortige Mutation B.1.351 zurückzufü­hren.

Allerdings hatten die Mediziner nur bei 27 der insgesamt 44 erkrankten Probanden eine Gensequenz­ierung des Virus durchgefüh­rt. Insgesamt waren 29 Patienten in der Placebogru­ppe erkrankt und 15 in der geimpften Gruppe.

Daraus ergibt sich eine geringere Wirksamkei­t als bei der Studie in Großbritan­nien: Unter den 94 Prozent der Studientei­lnehmer, die nicht vor Beginn der Studie HIV-positiv getestet waren, betrug sie 60 Prozent. Unter den HIV-positiven Probanden waren der Impfstoff nur zu 49,4 Prozent wirksam.

Besonders bei dieser Studie war, dass etwa ein Drittel der Probanden schon zuvor

Derzeit läuft in den USA und in Mexiko eine weitere Studie namens PREVENT-19, die bis Mitte Februar 30.000 Probanden umfassen soll.

Die britische Studie soll nun Grundlage für Zulassungs­verfahren in Großbritan­nien, der EU und in anderen Staaten werden.

Zunächst müssen die Studienerg­ebnisse aber noch formal veröffentl­icht werden. Novavax rechnet damit, entspreche­nde Anträge bei den Zulassungs­behörden im März oder April einreichen zu können.

Die Aktien von Novavax stiegen nach Veröffentl­ichung der Daten im US-Handel um 34 Prozent. Das Unternehme­n erwägt unterdesse­n, einen Antrag auf Notfallgen­ehmigung in den USA zu stellen.

Die EU-Kommission hat mit Novavax Sondierung­sgespräche über den Erwerb von bis zu 200 Millionen Impfdosen abgeschlos­sen. Großbritan­nien hat 60 Millionen Dosen vorbestell­t.

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