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Südafrika stoppt AstraZeneca-Impfstoff
Die Sorge, dass Corona-Virus-Mutationen die entwickelten Impfstoffe am Ende wirkungslos werden lassen, ist groß. Aber ist sie auch berechtigt? Aus Südafrika kommen Nachrichten, die skeptisch stimmen.
Die südafrikanische Regierung wird den Einsatz des Impfstoffes des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca aussetzen, solange Wissenschaftler noch über die beste Verwendung der Arznei beraten. Dies kündigte Gesundheitsminister Zweli Mkhize an. Zuvor hatte das Pharmaunternehmen eingeräumt, der Impfstoff biete nur begrenzten Schutz bei einer mild verlaufenden Infektion mit der südafrikanischen Variante des Virus.
Neue vorläufige Studiendaten der Universitäten Oxford und Witwatersrand, die AstraZeneca an diesem Montag veröffentlicht will und über die bereits die "Financial Times" berichtete, sollen zeigen, dass das Vakzin bei der Variante B.1.351 wohl weiterhin wirksam gegen schwere Verläufe ist, allerdings ausgerechnet leichte Erkrankungen weniger verhindert. Die Aussagekraft der Daten ist dem Bericht zufolge begrenzt, da der Großteil der 2000 Probanden der Studie jung und gesund waren.
"Abstand optimiert"
"Wir glauben, dass unser Impfstoff gegen eine schwere Erkrankung schützen kann, da die Aktivität neutralisierender Antikörper genauso funktioniert wie bei anderen Covid-19-Vakzinen, die gegen schwerere Erkrankungen funktionieren - besonders wenn der Abstand zwischen den beiden Dosen auf acht bis zwölf Wochen optimiert ist", zitiert das Blatt einen Sprecher von AstraZeneca. Die Forscherin Sarah Gilbert, die an der Universität Oxford maßgeblich an der Entwicklung des Impfstoffs beteiligt war, sagte im BBC-Interview zu den vorläufigen Ergebnissen, es sei denkbar, dass sich die Zahl der Neuinfektionen langfristig nicht so massiv reduzieren werde wie erhofft. Dennoch werde man aber Todesfälle vermeiden und den Druck auf Krankenhäuser erheblich verringern können, so die optimistische Prognose.
Zudem arbeiten AstraZeneca und die Uni Oxford bereits daran, ihr Vakzin den kursierenden Virus-Varianten weiter anzupassen. Für die in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 hatten die Hersteller zuletzt vielversprechende Daten veröffentlicht: Der Impfstoff soll gegen diese Variante eine gute Schutzwirkung bieten.
Auch bei anderen Herstellern resistenter
Die in Südafrika aufgetauchte Variante B.1.351, die mittlerweile auch in vielen anderen Ländern vorkommt, hatte sich auch in den Tests anderer ImpfstoffHersteller als resistenter erwiesen. Eine mögliche Anpassung der Vakzine läuft bei mehreren Unternehmen bereits auf Hochtouren.