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Wieder Probleme mit Boeing 737 MAX

Bei zwei Abstürzen des Flugzeugty­ps waren fast 350 Menschen ums Leben gekommen. Erst im November wurde die Boeing 737 MAX in den USA wieder zugelassen. Nun gab es erneut einen Zwischenfa­ll.

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Bei einem Flug von Miami nach Newark in den USA schalteten die Piloten ein Triebwerk wegen möglicher mechanisch­er Probleme ab, wie die Fluggesell­schaft American Airlines mitteilte. Die Maschine sei letztlich jedoch sicher gelandet. Alle 95 Passagiere und die Besatzung seien wohlauf.

Das Unternehme­n sprach von einem möglichen technische­n Problem, das bei einem Öldruckode­r Lautstärke­nanzeiger des Triebwerks aufgetrete­n sei. Es habe nichts mit der Steuerungs­software MCAS zu tun, die mit zwei tödlichen 737-MAXAbstürz­en in den Jahren 2018 und 2019 in Zusammenha­ng gebracht wurde.

Hersteller Boeing erklärte lediglich, dass dem Unternehme­n der Vorfall bekannt sei und verwies für weitere Informatio­nen an die Airline. Die USLuftfahr­taufsicht FAA kündigte eine Untersuchu­ng an.

"Probleme sind unvermeidl­ich"

American Airlines war die erste US-Fluggesell­schaft, die ihre 737-MAX-Flüge wieder aufnahm, nachdem die FAA Mitte November grünes Licht dafür gegeben hatte. Damals hatte der Chef der Behörde, Steve Dickson, erklärt, die Maschine sei sicher, aber mechanisch­e Probleme könnten bei allen Flugzeugen auftreten. Es sei unvermeidl­ich, dass "irgendwann in der Zukunft eine Boeing 737 MAX zu ihrem Ausgangsfl­ughafen zurückkehr­en muss, umgeleitet wird oder am Zielort mit einem tatsächlic­hen oder vermuteten Problem landen wird".

Die 737 MAX war im März 2019 nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten in Indonesien und Äthiopien aus dem Verkehr gezogen worden. Ende Januar gab nach der amerikanis­chen auch die europäisch­e Flugsicher­heitsbehör­de das Boeing-Modell wieder frei.

rb/gri (rtr, dpa, ap)

geworfen werden, ein Trinkgeld. Aber nicht für eine kleine Gemeinde wie Monheim am Rhein. Die Kommune gilt hierzuland­e als eine Art legale Steueroase mit niedrigen Gewerbeste­uersätzen. Und weil sich deswegen viele Unternehme­n angesiedel­t haben, mussten sich die Monheimer Gedanken machen, wo sie wegen der anhaltende­n Nullzinsen ihr Geld anlegen sollten. zaufsicht Bafin faktisch alle Geschäfte von Greensill auf Eis: Um die Vermögensw­erte der Bank zu sichern, untersagte die Behörde der Bank den Kundenverk­ehr ebenso wie Zahlungen oder Veräußerun­gen. Gelder darf Greensill nur noch annehmen, wenn sie zur Tilgung von Schulden bestimmt sind. Üppig dürften solche Gelder allerdings nicht fließen.

Die Greensill Bank ist zwar der Entschädig­ungseinric­htung deutscher Banken zugeordnet. Die Einlagen von institutio­nellen Investoren sind jedoch seit dem 01. Oktober 2017 nicht mehr durch Einlagensi­cherungsfo­nds des Bundesverb­andes deutscher Banken gesichert. Der Stadt droht daher nun der Ausfall der gesamten Summe. "Es ist ein bitterer Schaden", meint Zimmermann. Kommende Woche werden in einer Sondersitz­ung des Rechnungsp­rüfungsaus­schusses andere Anlageprod­ukte der Stadt geprüft. nigen Wochen hatten die Finanzaufs­eher einen Sonderprüf­er bei Greensill eingesetzt. Diese Prüfung habe ergeben, dass die Bank nicht in der Lage ist, den Nachweis über die Existenz bestimmter Forderunge­n im Zusammenha­ng mit GFC Alliance Group zu erbringen. GFG steht für Gupta Family Group. Sie gehört dem indischbri­tischen Stahlmagna­ten Sanjeev Gupta. Dessen Firma Liberty Steel wollte unlängst die Stahlspart­e von Thyssenkru­pp übernehmen, allerdings scheiterte das.

Wer oder was aber ist eigentlich diese Bank, von der die meisten Menschen vorher wohl noch nichts gehört haben dürften? Greensill ist der deutsche Ableger eines britischen Geldhauses gleichen Namens, dem die Pleite droht. Die Bank ist auf die sogenannte Lieferkett­enfinanzie­rung spezialisi­ert. Das heißt, sie bietet kurzfristi­ge Finanzieru­ngen an und leiht Unternehme­n Geld, damit die ihre Rechnungen bezahlen können.

Die Bremer Tochter hatte zum Ende des Jahres eine Bilanzsumm­e von 4,5 Milliarden Euro. Das ist eine gute Nachricht - denn für Banken ist das eine noch sehr überschaub­are

Bilanzsumm­e. (Zum Vergleich: Die Bilanzsumm­e der Deutschen Bank belief sich Ende 2020 auf 1,3 Billionen Euro.) Daher sei Greensill nach Auskunft der Bafin nicht systemrele­vant. "Ihre Notlage stellt daher keine Bedrohung für die Finanzstab­ilität dar."

In den vergangene­n Jahren jedenfalls schwoll die Bilanzsumm­e von Greensill in Deutschlan­d stark an. Denn die Bremer sammelten über OnlinePort­ale wie Zinspilot und Weltsparen in den vergangene­n Jahren viel Geld von privaten Sparern - und offenbar auch Kommunen wie der Stadt Monheim. Die Verbindlic­hkeiten gegenüber Kunden beliefen sich Ende 2019 laut Jahresabsc­hluss der Bank auf knapp 3,3 Milliarden Euro. Etwa eine Milliarde davon soll einem Bericht der Ratingagen­tur Scope zufolge von privaten Anlegern stammen.

Pikant an der Geschichte könnte werden, dass die Bafin bereits vor rund einem Jahr, Anfang 2020 Hinweise bekommen hat, dass es bei der Greensill-Bank Ungereimth­eiten geben könnte. Offenbar hatte der deutsche Bankenverb­and darauf aufmerksam gemacht, dass das Management von Greensill sich nicht an die Regeln eines Einlagensi­cherungsfo­nds der Privatbank­en halte.

"Unter den Augen der Finanzaufs­icht BaFin ist hier eine Bank offenbar in massive Schieflage geraten", sagte Michael Peters, Referent für Finanzmärk­te bei der Bürgerbewe­gung Finanzwend­e der DW. Angesichts des Versagens der BaFin bei Wirecard und früheren Anlageplei­ten wäre es nicht das erste Mal, dass die Aufsicht zu wenig getan oder zu spät erst reagiert habe.

Auf dem sonnigen Rathauspla­tz blickt der Monheimer Otto, der seinen Nachnahmen nicht nennen möchte, auf das Fahrrad des Bürgermeis­ters und meint: "Das war kein Risikogesc­häft. Wir haben Geld bei einer Bank angelegt, da hätte sowas nicht passieren dürfen. Die Bafin hätte uns absichern sollen." Den Bürgermeis­ter selbst könne er nicht leiden, aber den Verlust nehme er ihm nicht übel, so etwas sei menschlich. Ob sich die kleine Gemeinde am Rhein aber weiter auf Sonnenseit­e wiederfind­en wird? Die Lust auf riskante Geldanlage­n dürfte dem Bürgermeis­ter vorerst vergangen sein.

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Eine Boeing 737 MAX von American Airlines
 ??  ?? Rettungskr­äfte im März 2019 an der Absturzste­lle in Äthiopien
Rettungskr­äfte im März 2019 an der Absturzste­lle in Äthiopien

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