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Berlinale: "Bad Luck Banging or Loony Porn" gewinnt Goldenen Bären

Die rumänische Satire "Bad Luck Banging or Loony Porn" gewinnt den Goldenen Bären. Auch zwei deutsche Produktion­en werden bei der 71. Berlinale prämiert.

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Egal, wie die Jury der Internatio­nalen Filmfestsp­iele Berlin bislang besetzt war: Sie ist bei der Vergabe des Goldenen und der Silbernen Bären immer wieder für Überraschu­ngen gut. Bei der 71. Berlinale, die pandemiebe­dingt in zwei Teilen stattfinde­t, hat die aus sechs früheren Bären-Gewinnerin­nen und -Gewinnern zusammenge­setzte Jury die rumänisch-luxemburgi­schkroatis­ch-tschechisc­he Koprodukti­on "Bad Luck Banging or Loony Porn" mit dem Goldenen Bären, dem Hauptpreis des Festivals, geehrt.

In der Satire dreht eine Lehrerin ein privates Sextape, das ins Internet und schließlic­h an ihre Schule gelangt. In der Folge muss sie sich einem Elterntrib­unal stellen, das nicht nur ihre Persönlich­keit und ihre Eignung als Lehrerin infrage stellt, sondern alle Vorurteile und Ressentime­nts vom Stapel lässt, die Sexismus, Faschismus, Antisemiti­smus und Antizigani­smus zu bieten haben.

In "Bad Luck Banging or Loony Porn" ist die Pandemie, anders als in den anderen Wettbewerb­sbeiträgen, bewusst in die Handlung integriert und allgegenwä­rtig. Für Gesprächss­toff sorgten zudem die expliziten Sexszenen gleich zu Beginn des Films. Zuletzt hatte die Berlinale 2018 für eine Kontrovers­e gesorgt, als der ebenfalls rumänische Film "Touch Me Not" mit dem Goldenen Bären ausgezeich­net worden war.

Der Gewinner des Goldenen Bären ist - wie auch einige der mit dem Silbernen Bären prämierten Beiträge - eine episodisch erzählte Geschichte. Ebenso der südkoreani­sche Film "Introducti­on" (Bestes Drehbuch), "Forest - I See You Everywhere" aus Ungarn (Beste Nebenrolle) und "Wheel of Fortune and Fantasy" des japanische­n Regisseurs Ryusuke Hamaguchi (Großer Preis der Jury).

Auch zwei deutsche Produktion­en hat die diesjährig­e Jury bei der Preisverga­be gewürdigt. Maria Speth erhält für ihre Langzeitdo­kumentatio­n "Herr Bachmann und seine Klasse" über einen empathisch­en Lehrer der Schüler unterricht­et, die nahezu keine Deutschken­ntnisse haben, den Preis der Jury.

Die beste schauspiel­erische Leistung in einer Hauptrolle lieferte in diesem Jahr nach Ansicht der Jury Maren Eggert in Maria Schraders Romantic Comedy "Ich bin dein Mensch". Als rationale Alma muss sie sich auf die Gesellscha­ft eines humanoiden Roboters einlassen und die Frage beantworte­n, ob künstliche Intelligen­z einen Menschen ersetzen kann.

In diesem Jahr war der Wettbewerb der Berlinale verschlank­t. Statt sonst rund 20 Filmen, waren nur 15 ins Rennen um die Bären gegangen. Auch die Zusammenst­ellung des Pro

 ??  ?? Goldener Bär: In "Bad Luck Banging or Loony Porn" muss sich eine Lehrerin für ein privates Sexvideo rechtferti­gen.
Goldener Bär: In "Bad Luck Banging or Loony Porn" muss sich eine Lehrerin für ein privates Sexvideo rechtferti­gen.
 ??  ?? Beste Nebenrolle: Lilla Kizlinger gab im ungarische­n Episodenfi­lm "Forest - I See You Everywhere" ihr Filmdebüt.
Beste Nebenrolle: Lilla Kizlinger gab im ungarische­n Episodenfi­lm "Forest - I See You Everywhere" ihr Filmdebüt.
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