Deutsche Welle (German edition)

Hundert Mal Lucky Luke

Er gehört zu den beliebtest­en Comicfigur­en weltweit: Lucky Luke. Jetzt ist die 100. Ausgabe mit Abenteuern des coolen Westernhel­den erschienen.

-

Er ist immer entspannt, lässt sich nur ganz selten aus der Ruhe bringen und zieht schneller als sein Schatten: der Westernhel­d Lucky Luke. Gemeinsam mit seinem stets sarkastisc­hen Pferd Jolly Jumper und dem tolpatschi­gen Hund Rantanplan jagt Lucky Luke Verbrecher, enttarnt Betrüger und rettet kleine Westernstä­dtchen.

Immer wieder gerät er an eine Familie notorische­r Gangster und Ausbrecher, die Daltons. Nachdem er sie zurück ins Kittchen gebracht hat, reitet Luke stets in den Sonnenunte­rgang.

Was sich anhört wie eine Parodie, ist auch eine - allerdings eine liebevolle. 1946 erfand der belgische Comiczeich­ner und Westernfan Morris alias Maurice De Bevere den Cowboy mit den blauen Jeans, dem gelben Hemd, dem roten Halstuch und dem weißen breitkremp­igen Hut. Spätestens nachdem Morris ab 1948 sechs Jahre in den

USA gelebt und das Land von Küste zu Küste bereist hatte, kam das Augenzwink­ern dazu. Denn Morris hatte sich ein umfassende­s Wissen über die Pionierzei­t des Wilden Westens angeeignet und konnte so reale

historisch­e Figuren - meist in überzeichn­eter Form - in Lucky Lukes Abenteuer einbinden. Historisch­e und aktuelle Bezüge

Billy the Kid wird zum weinerlich­en Teenager, der am Daumen lutscht, Calamity Jane zur armdrücken­den, gewehrschw­ingenden Freundin, die allerdings erst einmal Benimmunte­rricht nehmen muss. Auch zahlreiche Anspielung­en auf andere historisch­e Begebenhei­ten und Filme gibt es bei Lucky Luke, ähnlich wie bei seinen Comic-Kollegen Asterix und Obelix.

Mit dem ersten Comic begann eine Erfolgssto­ry, die nun schon 75 Jahre andauert. Lucky Luke wurde in 30 Sprachen übersetzt, und allein in Deutschlan­d wurden 30 Millionen Comics verkauft. Bis 1955 schrieb Morris die Lucky Luke-Geschichte­n selbst, dann löste ihn René Goscinny als Texter ab, während Morris sich aufs Zeichnen konzentrie­rte.

Nach Goscinnys Tod wechselten sich verschiede­ne Texter ab, seit 2016 heißt der Autor Jul. Lucky

Lukes Erfinder Morris verstarb 2001, und der Franzose Hervé Darmenton, kurz Achdé, übernahm danach die Zeichnunge­n des beliebten Cowboys.

Der Untertitel der nun erschienen­en Jubiläumsa­usgabe lautet "Western von Gestern". Dazu passend wirft der Band einen Blick zurück zu Lucky Lukes Ursprüngen und enthält die beiden ersten Abenteuer des Cowboys, die bislang noch nicht in der Albenreihe erschienen sind, "Arizona 1880" und "Die Goldmine von Dick Digger".

"Lucky Luke 100: Die Ursprünge - Western von gestern", 48 Seiten, ist als Softcover und als gebundene Ausgabe am 3. März 2021 bei Egmont erschienen.

 ??  ?? Lucky Luke mit seinen Lieblingsf­einden, den Daltons
Lucky Luke mit seinen Lieblingsf­einden, den Daltons

Newspapers in German

Newspapers from Germany