Deutsche Welle (German edition)
FC Bayern verteidigt Spitze vor RB Leipzig
Der FC Bayern besiegt Borussia Dortmund und hält den hartnäckigen Verfolger RB Leipzig auf Abstand. Im "Krisenduell" des 24. Bundesliga-Spieltags schlägt Leverkusen Borussia Mönchengladbach. Der Abstiegskampf bleibt eng.
"Lewa hat vollstreckt, dafür ist er da. Er hat ein Sonderlob verdient - wie alle anderen", sagte Hansi Flick über seinen Torjäger Robert Lewandowski. Der Trainer des FC Bayern war aber in seiner Reaktion nicht so euphorisch, wie er es nach dem spektakulär herausgespielten 4:2Sieg seiner Mannschaft gegen Borussia Dortmund hätte sein können. Dabei war der Spielverlauf im Grunde wie gemacht dafür, Bayern-Anhänger zu begeistern: Nach frühem 0:2Rückstand glichen die Bayern noch vor der Pause aus und stellten erst in den Schlussminuten den Sieg sicher. Bester Mann war einmal mehr Robert Lewandowski, dem Polen gelangen drei Tore.
Die Dortmunder ärgerten sich dagegen über den Schiedsrichter, weil der vor dem 3:2 durch Leon Goretzka einen Rempler von Leroy Sané gegen Emre Can nicht als Foul geahndet hatte. "Das kann er pfeifen, muss er nicht", gab aber schließlich auch Can zu.
Leipzig bleibt dran
Durch den Sieg verteidigten die Münchner zwar ihre Tabellenführung, doch blieb Verfolger RB Leipzig durch einen 3:0-Erfolg beim SC Freiburg in Schlagdistanz. Nach wie vor trennen München und Leipzig im Titelrennen nur zwei Punkte. Freiburgs Trainer Christian Streich war beeindruckt und nannte RB einen "ernsthaften Konkurrenten für Bayern München".
"Ich denke, dass es bis zum Ende ein Zweikampf wird", sagte SC-Coach anerkennend. RB-Trainer Julian Nagelsmann stapelte lieber tief: "Man versucht, das nicht zu viel zu beachten", sagte er. "Wir versuchen unsere Spiele zu gewinnen und weiter erfolgreich zu sein."
Leverkusen holt auf Frankfurt und Wolfsburg auf
Endlich wieder erfolgreich war auch Bayer 04 Leverkusen. Die Werkself setzte sich im "Krisenduell" bei Borussia Mönchengladbach mit 1:0 durch.
Für die Gladbacher war es seit der Wechselankündigung von Trainer Marco Rose bereits die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge. Gladbach hat als Tabellen-Zehnter nun bereits einen Rückstand von sechs Punkten auf den BVB auf Europa-LeagueRang sechs.
"Ich bin stolz auf die Jungs. Wir waren mutig, das ist in unserer Phase nicht selbstverständlich", sagte dagegen Leverkusens Trainer Peter Bosz und freute sich darüber, dass sein Team mit dem Sieg in den Kampf um die ChampionsLeague- Plätze zurückkehrte. Denn da sowohl der Dritte, VfL Wolfsburg, beim 1:2 in Hoffenheim als auch der Vierte, Eintracht Frankfurt, mit einem 1:1 gegen den VfB Stuttgart Punkte liegen ließen, hat Bayer 04 als Fünfter nur noch drei Punkte Rückstand auf Platz vier.
Enges Rennen im Tabellenkeller
Eng bleibt es auch im Abstiegskampf: Während der 1. FC Köln durch ein 1:1 im Heimspiel gegen Werder Bremen einen Sieg verpasste, gelang Hertha BSC ein echter Befreiungsschlag. Die Berliner drehten gegen den FC Augsburg das Spiel und gewannen mit 2:1. Der FSV Mainz 05 kam bei Schlusslicht FC Schalke 04 nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Bei den Schalkern gab der neue Trainer Dimitrios Grammozis sein Debüt an der Seitenlinie. Arminia Bielefeld trennte sich von Union Berlin ebenfalls 0:0. Auch bei den Bielefeldern saß mit Frank Kramer ein neuer Trainer auf der Bank.
Angeführt wird die "heiße Abstiegszone" jetzt von den Kölnern auf Rang 14, die 22 Punkte haben. Es folgen Hertha (21), Bielefeld (19) und Mainz (18). Allerdings bestreitet die Arminia am Mittwoch noch ihr Nachholspiel gegen Werder Bremen. Die Partie war am 20. Spieltag wegen zu heftigen Schneefalls abgesagt worden.
Der 24. Spieltag in Zahlen:
FC Bayern München - Borussia Dortmund 4:2 (2:2)
Tore: 0:1 Haaland (2.), 0:2 Haaland (9.), 1:2 Lewandowski (26.), 2:2 Lewandowski (44./Foulelfmeter), 3:2 Goretzka (88.), 4:2 Lewandowski (90.)
SC Freiburg - RB Leipzig 0:3 (0:1)
Tore: 0:1 Nkunku (41.), 0:2
Sörloth (64.), 0:3 Forsberg (79.)
Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen 0:1 (0:0)
Tore: 0:1 Schick (77.)
TSG 1899 Hoffenheim - VfL Wolfsburg 2:1 (2:1)
Tore: 1:0 Baumgartner (8.), 1:1 Weghorst 1:1 (23.), 2:1 Kramaric (41.)
Rote Karte: Paulo Otavio (90.+4)
Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart 1:1 (0:0)
Tore: 0:1 Kalajdzic (68.), 1:1 Kostic (69.)
Arminia Bielefeld - Union Berlin 0:0
Tore: keine
1. FC Köln - Werder Bremen 1:1 (0:0)
Tore: 0:1 Sargent (66.), 1:1 Hector (83.)
Hertha BSC - FC Augsburg 2:1 (0:1)
Tore: 0:1 Benes (2.), 1:1 Piatek (62.), 2:1 Lukebakio (89./Foulelfmeter)
FC Schalke 04 - FSV Mainz 05 0:0 (0:0)
Tore: keine
dungsträger überwiegend weiterhin männlich sind, ist der Entscheidungsprozess stockend." Viele Trainerinnen sähen sich in ihrer Position als Einzelkämpferin zwischen Trainerkollegen und Funktionären. Allerdings gebe es auch viele Unterstützer bei den männlichen Kollegen.
Elf Prozent Trainerinnen bei Olympischen Spielen
Die Förderung von Trainerinnen ist auch international ein Thema: Bei den vergangenen vier Olympischen Spielen betrug der Anteil von Frauen bei den nominierten Trainern nur elf Prozent. Das Internationale Olympische Komitee strebt nun in seinem Equality Review Project an, eine ausgewogene Vertretung der Geschlechter zu erreichen.
Für den olympischen Kernsport Leichtathletik kündigte Jo Coates, Chefin des britischen Leichtathletikverbandes, in einem Interview mit dem "Guardian" an, besonders Trainerinnen zu unterstützen und alte, von Männern dominierte Muster aufbrechen zu wollen.
"Da kann ich nur zustimmen und ihr und uns allen viel Erfolg wünschen", erklärt DOSBVizepräsidentin Tzschoppe. "Es geht ja nicht darum, alte Muster aufzubrechen, um alten Männern etwas wegzunehmen." Vielmehr sollten Sportstrukturen so gestaltet werden, dass die gleichberechtigte Teilhabe für alle auf allen Ebenen möglich sei. "Dass Frauen als Trainerinnen und in Führungspositionen respektvoll behandelt und anerkannt werden - ohne abwertende Kommentare und sexuelle Belästigung. Die Kompetenzen aller zu nutzen, Vielfalt als Chance zu begreifen - nur so werden Sportorganisationen die Herausforderungen meistern."