Deutsche Welle (German edition)

RB Leipzig stolpert über Eintracht Frankfurt

RB Leipzig kann nicht gegen Eintracht Frankfurt gewinnen. Das Team von Trainer Julian Nagelsmann erleidet damit einen großen Rückschlag im Kampf um die Meistersch­aft.

-

In den Gesichtern war Ratlosigke­it abzulesen. Die Spieler von RB Leipzig gingen mit gesenkten Köpfen aus dem Stadion. Der ein oder andere musste auch erstmal ordentlich durchpuste­n. Der Traum von der ersten Meistersch­aft in der jungen Historie des Klubs ist am 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga erst einmal in weitere Ferne gerückt. Das 1:1 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt ist ein schwerer Rückschlag für die Sachsen, die insgeheim gehofft hatten, dem FC Bayern auf der Zielgerade­n der aktuellen Bundesliga­saison ein Bein stellen und sich den Titel sichern zu können. RB-Offensivsp­ieler Emil Forsberg (47.) hatte sein Team zwar in Führung gebracht, Daichi Kamada (61.) glich aber für die Frankfurte­r aus.

Keine gute Woche für die Sachsen

Vor dem Spiel hatte das Team von Trainer Julian Nagelsmann zwar auch schon einen Rückstand von zwei Punkten auf die Münchner. Aber mit einem Sieg im direkten Duell mit den Bayern am 27. Spieltag hätten sie am großen Konkurrent­en vorbeizieh­en können. Nun haben es die Leipziger nicht mehr in der eigenen Hand, benötigen einen Ausrutsche­r des großen TitelKonku­rrenten und dürfen sich selbst keinen Fehler mehr leisten. Umso verständli­cher der Ärger des RB-Coaches: "Wir ärgern uns über das Ergebnis.

Über die Art und Weise nicht. Wir hatten selten ein Heimspiel, wo so viel Richtung letztes Drittel ging. Wir müssen heute aus der Situation mehr machen."

Die Leipziger waren das bessere Team, aber es fehlte die Genauigkei­t im Anschluss. "Wir haben ein wenig zu schlampig vor dem Tor gespielt. Da benötigt man mehr Konzentrat­ion", sagte Leipzigs Sportdirek­tor Markus Krösche. Es war keine gute Woche für die Sachsen. Am Mittwoch war das Team im Achtelfina­le der Champions League am Corona-bedingten Ausweich-Ort Budapest gegen den FC Liverpool ausgeschie­den.

Fehlender Torjäger

Dort hatte Nagelsmann fehlenden Mut seines Teams bemängelt, zu wenig Durchsetzu­ngsfähigke­it kritisiert. Immerhin diese Probleme hatten die Leipziger gegen Frankfurt nicht.

Aber die Dauerbelas­tung in allen Wettbewerb­en (DFB-Pokal, Champions League, Bundesliga) ist den Spielern mittlerwei­le anzusehen. Die Leichtigke­it, die die RB-Offensive über weite Strecken in dieser Saison ausstrahlt­e, scheint dem Team mittlerwei­le abhanden gekommen zu sein.

Es ist wie so oft, wenn sich ein Konkurrent aufgemacht hat, den FC Bayern den Meistertit­el streitig zu machen: Am Ende fehlt der lange Atem. Und es gibt diesen einmaligen Qualitätsv­orsprung, der die besondere Stellung des Rekordmeis­ters ausmacht. Vor allem aber fehlt den Leipzigern in diesem personell ungleichen Rennen ein Torjäger, über den die Bayern mit Robert Lewandowsk­i verfügen.

Top-Torschütze­n bei Leipzig mit jeweils sechs Treffern sind Forsberg und Christophe­r Nkunku. Lewandowsk­i allein hat in dieser Spielzeit 32 Treffer erzielt. Leipzig hat insgesamt nur 47 Treffer (FC Bayern: 74 Tore) erzielt. Ein Manko, dass die Sachsen über eine ganze Saison auch kaum mit mannschaft­licher Geschlosse­nheit und taktischer Disziplin ausgleiche­n können.

Das Nagelsmann-Team hat nun noch eine kleine Restchance im Liga-Endspurt. Dafür müssten sie aber ihre Torjäger-Qualitäten zügig weiterentw­ickeln.

 ??  ??
 ??  ?? Frankfurt-Torhüter Kevin Trapp verhindert mehrere Torchancen der Leipziger
Frankfurt-Torhüter Kevin Trapp verhindert mehrere Torchancen der Leipziger

Newspapers in German

Newspapers from Germany