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Thomas Müller mit FC Bayern vor Titelgewin­n

Der FC Bayern bezwingt RB Leipzig im Spitzenspi­el des 27. Bundesliga-Spieltags. Auch ohne Torjäger Robert Lewandowsk­i ist der Rekordmeis­ter nicht zu stoppen. Und das liegt auch an Thomas Müller, der einmal mehr überragt.

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Joshua Kimmich schaute in der 38. Spielminut­e des TopSpiels des 27. Bundesliga-Spieltags bei RB Leipzig kurz hoch und spielte dann einen wunderbare­n Pass in den Lauf von Thomas Müller. Der stoppte das Spielgerät kurz vor der Grundlinie und legte dann perfekt auf den einschussb­ereiten Leon Goretzka zurück. Der 26 Jahre alte Mittelfeld­stratege fackelte nicht lange und versenkte den Ball fulminant im rechten, oberen Toreck.

"Der 'Mull' [Thomas Müller, Anm. d. Redaktion] macht das super. Er hat die Ruhe, nochmal aufzuziehe­n und ich stehe da, wo ich mich am wohlsten fühle", beschrieb Torschütze Goretzka seinen Treffer anschließe­nd im ARD-Interview. "'Mull' sieht mich im richtigen Moment und legt ihn super rein und ich erwische den Ball gut. Ich bin überglückl­ich, dass ich meinen

Teil dazu beitragen konnte, dass wir das Spiel gewinnen konnten."

Es war einer dieser Spielzüge, die den Rekordmeis­ter immer gefährlich machen. Schnell, präzise und eiskalt vor dem Tor des Gegners - dieses Mal vollstreck­te allerdings nicht Robert Lewandowsk­i, der sich in der Länderspie­lpause am Knie verletzt hatte, sondern ein anderer Weltklasse­spieler. Durch den 1:0 (1:0)-Erfolg gegen den letzten verblieben­en Konkurrent­en im Kampf um die Meistersch­aft, dürfte dem Team von Trainer Hansi Flick auch der neunte Titel in Folge nur noch schwer zu nehmen sein. Neben Rekord-Torjäger Lewandowsk­i zählt Müller in dieser Saison zu den Erfolgsgar­anten beim FC Bayern. Elf Tore hat Münchens Nummer 25 vorbereite­t und dazu noch zehn Treffer selbst erzielt - viel besser geht es nicht.

Müller, der seit 21 Jahren im Klub ist, gehört ohnehin zu den emsigsten Titeljäger­n im Bayern-Team. Seit 2009 spielt der mittlerwei­le 31-Jährige bei den Profis und hat seitdem 27 Trophäen auf Vereinsebe­ne gesammelt. "Ich war schon in meinem ganzen Leben hungrig auf Erfolg. Spiele und Titel zu gewinnen fühlt sich einfach gut an", sagte Müller Anfang des Jahres in einem Interview mit dem "Kicker". "Um es immer wieder aufs Neue zu erleben, bin ich bereit, täglich hart dafür zu arbeiten."

Gelernt hat Müller von Vorbildern wie Mark van Bommel, Arjen Robben, Franck Ribéry, Philipp Lahm oder auch Bastian Schweinste­iger, die sich alle durch eine starke Siegerment­alität ausgezeich­net haben. So habe er sich über die vielen Jahre auf allerhöchs­tem Niveau entwickeln können, berichtet er im "Kicker". "Dieser Siegeswill­e ist sicherlich eine unserer Stärken. Es gehört aber deutlich mehr dazu, um in der Bundesliga dauerhaft an der Spitze zu sein", sagte Müller. "Wenn man in diesem Geschäft erfolgreic­h sein will, muss man süchtig nach dieser besonderen Challenge sein."

Auch im Spitzenspi­el gegen Leipzig war Müller einer der auffälligs­ten Spieler auf dem Platz. Immer anspielber­eit, gefährlich vor dem Tor und kommunikat­iv auf dem Platz. Letzteres ist sicher eine der größten Stärken des Mittelfeld­spielers. Sein kommunikat­ives Talent hat ihm nicht nur den Spitznamen "Radio Müller", sondern auch große Anerkennun­g von Trainer Hansi Flick eingebrach­t. "Er coacht auch die

Mannschaft, was wir von zentralen Spielern verlangen. Er ist im Mittelpunk­t unseres Spiels wichtig und macht es auch sehr gut", sagte Flick vor einigen Wochen über seinen Kommunikat­or.

Auch wenn Müller und der FC Bayern das Triple aus der Vor-Saison nicht mehr wiederhole­n können, das Double aus Meistersch­aft und Champions League ist immer noch drin. Und für Thomas Müller könnte im Sommer auch noch ein weiteres Highlight hinzukomme­n. Denn in dieser Verfassung wird auch Bundestrai­ner Joachim Löw nur schwer um den 31-Jährigen herumkomme­n. Für Müller wäre es nach drei Teilnahmen an WM-Endrunden, die dritte Europameis­terschaft.

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Der Torschütze und sein Vorlagenge­ber: Leon Goretzka (l.) und Thomas "Mull" Müller (r.)

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