Deutsche Welle (German edition)
Extreme Orte: Die größte Kuckucksuhr
Sie ist eines der beliebtesten Souvenirs aus Deutschland: die Kuckucksuhr. Im Schwarzwald findet man das größte Exemplar der Welt - so groß wie ein zweistöckiges Haus. Unser Teil V der Reihe "Extreme Orte".
Warum ausgerechnet ein Kuckuck mit seinem typischen Ruf die Uhrzeit verkündet, ist bis heute ein Rätsel. Angeblich soll ein Uhrmacher im 18. Jahrhundert an einem Wecker mit Hahnenschrei getüftelt haben. Doch das "Kikeriki" mit seinen vier Tönen wollte ihm nicht so recht gelingen. Also tauschte er der Legende nach den Hahn gegen den Kuckuck aus. Ob sich die Geschichte wirklich so zugetragen hat, ist unklar – ebenso wie die Antwort auf die Frage, wo die Kuckucksuhr tatsächlich erfunden wurde. Heute gehört sie jedenfalls fest zum Schwarzwald – genau wie die Kirschtorte und der Bollenhut. Das verschnörkelte Holzkästchen mit Uhrwerk, Pendel, Gewichten und Kuckuck steht auf der ganzen Welt als Symbol für Tradition und typisch deutsche Handwerkskunst.
Auch Uhrmachermeister Ewald Eble aus dem kleinen Ort Triberg beherrscht diese Kunst. Seit 1880 fertigt seine Familie Uhren. Gemeinsam mit seinem Sohn Ralf hat er ein ganz besonderes Modell entworfen: die größte Kuckucksuhr der Welt. 60-mal so groß wie die traditionelle Variante ist sie geworden, so hoch wie ein echtes Haus. Allein das Uhrwerk misst 4,50 mal 4,50 Meter. Und der gewaltige hölzerne Kuckuck, der zu jeder halben Stunde am Fenster im ersten Stock erscheint, wiegt stattliche 150 Kilogramm. Fünf Jahre haben die beiden Meister für ihr Werk gebraucht, denn alles entstand in Handarbeit und in traditioneller Bauweise. Die Uhr sollte mechanisch funktionieren wie die klassische kleine Version.
Diesen Superlativ wollte sich auch DW-Reporter Hendrik Welling genauer ansehen. Für die Reihe "Europa maxximal" im Kultur- und Lifestyle-Magazin "Euromaxx" ist er in den Schwarzwald gereist. Für die Dreharbeiten durfte er die größte Kuckucksuhr der Welt von innen und außen genau erkunden. Bei den traditionellen Uhrmachern in Triberg hat er sich in die Geheimnisse des Handwerks einweihen lassen. Und natürlich ist er der Frage auf
Die Riesenuhr von Triberg ist heute ein Besuchermagnet. Kein Wunder: Lange Zeit galten Kuckucksuhren zwar als Inbegriff von Spießigkeit und Kitsch, inzwischen sind sie jedoch längst Kult. Ob mit geschnitzten Holzfiguren, schlicht und geradlinig oder poppig bunt: Vor allem bei ausländischen Touristen sind sie so heiß begehrt wie kein anderes Souvenir. Und mit den Schwarzwälder Kuckucksuhren reist immer auch ein kleines Stück Deutschland mit in die weite Welt.
Service-Tipps:
Adresse: Eble Uhren-Park, Schonachbach 27, 78098 Triberg, Deutschland
Anreise: Triberg liegt rund 130 km südwestlich von Stuttgart und ist von dort mit dem Auto (knapp 2 Stunden) oder Zug (3 Stunden) zu erreichen.
Öffnungszeiten: Mo-Sa 9 bis 18 Uhr, So 10 bis 18 Uhr
Der besondere Tipp: In Triberg gibt es neben der größten auch die kleinste Kuckucksuhr der Welt. Die Mini-Version ist gerade einmal 13,5 Zentimeter groß.
Europa von seiner extremen Seite: Die Reihe "Europa maxximal" im Lifestyle- und Kulturmagazin "Euromaxx" macht europäische Superlative erlebbar – von außergewöhnlicher Architektur über spektakuläre Landschaften bis hin zu einzigartigen kulturellen Phänomenen. Begleitend zur Reihe erscheint das Buch "111 extreme Orte, die man gesehen haben muss" in Kooperation mit dem Emons Verlag. Ein alternativer Reiseführer, informativ und unterhaltsam zugleich. Für Reiselustige, EuropaFans und alle, die gerne mit ausgefallenem Partywissen angeben. Rekordverdächtig gut!
die um "einen visionären Vordenker für eine gerechtere und friedlichere Welt" trauert, wurde 93 Jahre alt. damalige Bischof von Rottenburg und benennt ihn zum Konzilstheologen. Damit ist Küng dessen Berater beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65). Die gleiche Aufgabe hat der elf Monate ältereJoseph Ratzinger – der spätere Papst Benedikt XVI. Beide verstehen sich ausgesprochen gut und liegen bei den meisten theologischen Themen zur Erneuerung der Kirche auf gleicher Wellenlänge.
Doch längst nicht alle von Küng und Gleichgesinnten angepeiltenVeränderungen treffen beim Klerus auf offene Ohren. Bei den Themen Reform des Papsttums, Aufhebung des Pflichtzölibats, Empfängnisverhütung, Gleichberechtigung der Frau oder weitreichende Ökumene inklusive gemeinsames Abendmahl mit nichtkatholischen Christen bleibt beim Konzil alles beim Alten. Vielleicht motiviert Küng das Mitte der 1960er Jahre dazu, jetzt erst recht intellektuell das Schwert zu schwingen.
Ausgelöst von der 68er-Bewegung kommt es zum Bruch. Ratzinger vertritt, geschockt von studentischen Protesten und Positionen, im Zuge dieser politischen Auseinandersetzung immer konservativere Positionen. Küng dagegen verlegt sich auf die Kritik an Papst, Klerus und Dogmen.
In Büchern wie "Die Kirche" und "Unfehlbar? – Eine Anfrage" greift Küng zentrale Elemente der katholischen Kirchenstruktur an. Ende 1979 stellt ein von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) gebilligter Erlass der Glaubenskongregation gravierende Abweichungen Küngs von der katholischen Lehre fest. Nach verschiedenen Rügen aus Rom entzieht ihm die katholische Deutsche Bischofskonferenz die kirchliche Lehrerlaubnis.
Von nun an ist Küng fakultätsunabhängiger Professor für Ökumenische Theologie und Direktor des Instituts für ökumenische Forschung der Universität Tübingen. Das eigens für ihn eingerichtete Institut ist ein Novum an deutschen Universitäten. Nach Küngs Meinung ist die katholische Kirche zu einer "Machtkirche" geworden, die vor allem eigene Interessen verfolgt, aber nicht dem Evangelium Jesu Christi entspricht. das Jahrzehnte lange Kreisen um innerkirchliche Streitthemen den progressiven Theologen mit Weltruf nicht mehr ausfüllen. Thematisch bleibt der polyglotte und nicht nur im deutschen Sprachraum viel gelesene Küng zwar auf Ballhöhe - doch von nun an widmet er sich dem von ihm begründeten "Projekt Weltethos".
Ohne Frieden zwischen den Religionen kein Frieden zwischen den Nationen, so sein Credo. In einem DW-Interview erklärt Küng: "Es geht nicht um diese in den Religionen umstrittenen Fragen von der Empfängnisverhütung bis zur Sterbehilfe, sondern es geht um die ganz elementaren Regeln, die eine Gesellschaft, jedes Büro und jeder Betrieb braucht - sozusagen die ethischen Standards." Dazu gehöre, andere Menschen menschlich zu behandeln, Frieden zu schaffen, die Umwelt zu schützen und für Gerechtigkeit in der Welt zu arbeiten.
Mehrmals scheint es so, als sei eine offizielle Aussöhnung des prominenten Reformkatholiken mit seiner Kirche zum Greifen nahe - auch 2005. Einige Monate nach seiner Wahl empfängt Papst Benedikt XVI. - Joseph Ratzinger - den früheren Weggefährten in Castel Gandolfo zum langen persönlichen
Gespräch. Es ist eine weltweit beachtete Sensation. Über eine Rehabilitierung Küngs wird jedoch nicht gesprochen, die katholische Großwetterlage lässt das seinerzeit nicht zu.
Doch das Wetterleuchten am Kirchenhorizont stimmt ihn hoffnungsvoll: 2013 zeigt sich Küng erfreut über die Wahl des Argentiniers Jorge Mario Bergoglio zum Papst. Dem Jesuiten traut er in punkto Reformen viel zu: "Die Jesuiten sind derjenige Orden, der am entschiedensten die Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils zu verwirklichen versucht hat. Dafür wurden sie von Papst Wojtyla zum Teil heftig abgestraft. Ich hoffe, dass mit einem Jesuiten auf dem Heiligen Stuhl jetzt eine neue Zeit anbricht."
Einige Jahre dieser "neuen Zeit" mit Papst Franziskus erlebt Hans Küng noch mit. Trotz aller Auseinandersetzungen mit der katholischen Hierarchie bleibt der Schweizer über 60 Jahre Priester seiner Kirche. Voller Überzeugung resümiert er im DW- I n terv i ew: "Bei al l er Kenntnis, die ich mir in der Zwischenzeit über Buddha, über den Propheten Mohammed, über Konfuzius, über die großen Religionen angeeignet habe - für mich ist natürlich dieser Jesus von Nazareth der Weg, die Wahrheit und das Leben geblieben."
Sicherheitsvorkehrungen oder Reisebeschränkungen, und zwar für alle EU-Staaten sowie die Mitglieder des grenzkontrollfreien Schengenraums Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. unter anderem in Apotheken - testen zu lassen. Weiterhin gilt die FFP2-Maskenpflicht und auch die nächtliche Ausgangsbeschränkung von 20 bis 06 Uhr bleibt unverändert bestehen.
Spanien gilt als CoronaRisikogebiet, allerdings wurde die Reisewarnung für KastilienLa Manca, Valencia, Galicien, Extremadura, Murcia sowie auf den Balearen am 14. März aufgehoben.
Die spanische Zentralregierung hat den nationalen Gesundheitsnotstand bis 9. Mai verlängert. Der Notstand umfasst unter anderem ein nächtliches Ausgehverbot, Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen bis hin zur Abriegelung einzelner CoronaHotspots. Die Maßnahmen variieren in den Regionen, die jeweils aktuellen Bestimmungen kann man telefonisch bei den Corona-Hotlines der Regionen erfragen.
Auch wenn die Balearen Urlauber willkommen heißen dürfen, gibt es Einschränkungen auf den Inseln, die zunächst bis zum 11. April beschlossen wurden. So gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 22 bis 6 Uhr. Vom 26. März bis 11. April gelten die landesweit einheitlichen Regelungen, mit denen Treffen in privaten Haushalten auf in einem Haushalt lebende Personen beschränkt sind, Treffen in öffentlichen Räumen auf sechs Personen im Freien und vier Personen in Innenbereichen.
Auf Mallorca und Ibiza ist die Außengastronomie bis 17 Uhr erlaubt. Pro Tisch dürfen bis zu 4 Personen aus maximal zwei Haushalten sitzen. Auf Menorca und Formentera darf sowohl außen als auch innen mit eingeschränkter Kapazität bis 17 Uhr bewirtet werden. Auf Menorca sind Außenbereiche bis 22 Uhr geöffnet.
Für Geschäfte, mit Ausnahme derer, die den für den Lebensunterhalt notwendigen Bedarf sicherstellen, gelten ebenfalls eingeschränkte Öffnungszeiten. elektronisch anmelden. Auf dem Landweg dürfen nur Menschen mit einem Wohnsitz in Portugal oder zu beruflichen Zwecken die Grenze überqueren.
Seit dem 9. November gilt der Ausnahmezustand in Portugal, alle 15 Tage wird die Lage neu bewertet und entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Er ist vorerst bis zum 15. April in Kraft. Die Regierung hat einen Fahrplan für Lockerungen der Beschränkungen festgelegt. Er wird je nach Pandemie-Geschehen angepasst. So sollen am 5. April Geschäfte bis zu 200 Quadratmetern und Kultureinrichtungen wie Museen, Denkmäler, Paläste und Galerien öffnen. Bis zu vier Personen dürfen draußen Sport machen. Am 19. April ist die Öffnung von Kinos und Theatern geplant. Auch Geschäfte und Einkaufzentren dürfen dann Kunden empfangen, Restaurants, Cafés und Bäckereien können bis 22 Uhr unter der Woche, an Wochenenden und Feiertagen bis 13 Uhr öffnen. Die nächsten Schritte sind für den 3. Mai geplant. Dann dürfen Restaurants ohne Zeitbeschränkung öffnen.
Die Situation in Frankreich hat sich verschärft, weshalb das Land als Hochinzidenzgebiet gilt. Die Zahl der täglichen Fälle hat sich seit Anfang März fast verdoppelt, jede Woche kommen mehr als 200.000 neue Fälle hinzu. Das ans Saarland und Rheinland-Pfalz grenzende Département Moselle gilt sogar als Virusvarianten-Gebiet, da sich hier die hochansteckende, südafrikanische VirusVariante verbreitet.
Bis Ostern unterschieden sich die Maßnahmen im Land je nach Infektionszahlen, Präsident Emmanuel Macron kündigte aber am 01.04. an, regional bereits verhängte Beschränkungen für mindestens einen Monat auf ganz Frankreich auszuweiten. Im gesamten Land gelten Bewegungseinschränkungen - so dürfen sich die Menschen etwa für Spaziergänge oder Sport nicht weiter als zehn Kilometer von ihrer Wohnung fortbewegen. Weiterhin gilt auch die abendliche Ausgangssperre ab 19.00 Uhr. Später dürfen die Menschen nur noch mit triftigem Grund vor die Tür - einkaufen oder Spaziergänge gehören nicht dazu. Unternehmen sollen noch mehr auf Homeoffice setzen.
Von Karsamstag an müssen im ganzen Land nicht lebensnotwendige Läden geschlossen bleiben. Erstmals im laufenden Schuljahr bleiben auch die Schulen zu.
Die Einreise nach Frankreich ist für Deutsche möglich, wenngleich an Frankreichs Binnengrenzen bis Ende April 2021 Kontrollen stattfinden: Einwohner eines EU-Landes ab elf Jahren müssen für den Grenzübertritt einen negativen PCR-Test vorweisen. Dieser darf nicht länger als 72 Stunden zurückliegen. Für die Grenzregionen, Pendler und den Lieferverkehr gelten allerdings Ausnahmen. Aber auch hier gibt es seit März Verschärfungen. So müssen Pendler ebenfalls einen negativen PCR-Test vorlegen, wenn sie nicht aus beruflichen Gründen die Grenze passieren. Sowohl Deutschland als auch Frankreich wollen eine Schließung der Grenze vermeiden. Detaillierte Informationen zu den geltenden Maßnahmen und Einreisebedingungen bietet das französische Außenministerium.
Griechenland ist von COVID-19 stark betroffen, weshalb das ganze Land als Risikogebiet eingestuft ist. Bei Einreise gilt eine Online-Registrierungspflicht, und ein negativer PCR-Test muss vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden ist. Alle Personen, die nach Griechenland einreisen, müssen sich in eine siebentägige häusliche Quarantäne begeben.
Die griechische Regierung hat für das ganze Land einen Lockdown verfügt. Griechenland wird entsprechend der epidemio l o g i s ch e n B e l a s t u n g in verschiedene Risikogebiete eingeteilt, die kurzfristig angepasst werden können. Maßnahmen wie die allgemeine Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr kann in roten Gebieten variieren. Auf Visit Greece sind alle wichtigen Informationen zusammengefasst. Generell darf man tagsüber zur Zeit seine Wohnung nur noch aus triftigem Grund verlassen. Im ganzen Land herrscht Maskenpflicht, auch im Freien. Seit dem 05.04. dürfen Geschäfte in weiten Teilen Griechenlands wieder öffnen, ausgenommen sind die nordgriechischen Städte Thessaloniki, Kozani und die Stadt Patras auf der Halbinsel Peloponnes. Die Öffnung der Geschäfte ist mit strengen Auflagen verbunden.
Für Reisende aus Ländern der Europäischen Union und damit auch aus Deutschland, die bis zum 30. April 2021 nach Italien einreisen, ist grundsätzlich die Vorlage eines negativen Tests bei Einreise, eine fünftägige Quarantäne und die Vorlage eines weiteren negativen Tests nach fünf Tagen erforderlich. Ausnahmen gibt es nur in Fällen "bewiesener Notwendigkeit und Dringlichkeit". Das Auswärtige Amt stuft Italien als Risikogebiet ein und warnt vor nicht notwendigen, touristischen Reisen.
Italienverfährt bei den Lockdownregeln nach einem Ampelsystem. Rot ist die Zone mit dem höchsten Infektionsrisiko - derzeit ist das der Fall in vielen Regionen wie in Kampanien, Toskana, Puglia oder Lombardei. Als orangefarbene Zone - der Kategorie für das mittlere Infektionsrisiko - eingestuft sind derzeit unter anderem Latium, Abruzzen, Ligurien, Sizilien und Umbrien. Gelbe Zonen mit einem geringen Infektionsrisiko gibt es in Italien derzeit nicht. Am Osterwochenende wurde vorsichtshalber ganz Italien zur "roten" Zone erklärt.
Mit dem Ausnahmezustand verbunden ist eine Ausgangssperre von täglich 22 Uhr bis 5 Uhr. Reisen innerhalb Italiens in andere Regionen sind verboten, triftige Gründe bilden die Ausnahme.
Das Auswärtige Amt hat die Schweiz zum Risikogebiet erklärt und rät von nicht notwendigen, touristischen Reisen in das Nachbarland ab. Der Lockdown wurde am 1. März gelockert. Alle Läden haben wieder geöffnet, so auch Museen und Lesesäle von Bibliotheken und Archiven. Gleiches gilt für Sportanlagen und Freizeitbetriebe im Außenbereich. Draußen dürfen sich maximal 15 Personen treffen, im Innenbereich zehn Personen. Weiterhin geschlossen sind Restaurants und Bars, Discos und Tanzlokale. Es besteht eine Home-Office Pflicht. Skigebiete müssen bestimmte Regeln befolgen.
Deutsche Staatsangehörige können weiterhin in die Schweiz einreisen. Um zu entscheiden, ob in einem Staat oder Gebiet ein erhöhtes Ansteckungsrisiko herrscht, werden in der Schweiz die Neuansteckungen pro 100.000 Personen in den letzten 14 Tagen angeschaut. Wenn diese Inzidenz eines Landes um mindestens 60 höher ist als die Inzidenz in der Schweiz, kommt das Land auf die Liste.
Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen gelten die Niederlande seit dem 06.04. aus deutscher Sicht als Hochinzidenzgebiet. Das bedeutet, dass man bei der Einreise nach Deutschland ein negatives Testergebnis dabei haben muss. Die Quarantänepflicht von zehn Tagen mit der Möglichkeit, sich nach fünf Tagen mit einem zweiten Test davon zu befreien, bleibt unverändert. Für Pendler gibt es Ausnahmeregelungen. Alle Flugreisenden in die Niederlande wiederum müssen beim Einchecken ebenfalls einen negativen PCR-Test vorweisen, da die Niederlande Deutschland als Risikogebiet eingestuft hat. Gleiches gilt für Reisende per Zug, Bus oder Schiff, die sich weiter als 30 km in das niederländische Inland begeben. Im Anschluss ist auch hier eine zehntägige Quarantäne erforderlich. Die niederländische Regierung bittet darum, keine Reisen in die Niederlande zu unternehmen und empfiehlt auch ihren eigenen Einwohnern, bis 15. Mai auf nicht notwendige Reisen zu verzichten.
Alle Corona- Maßnahmen wurden zunächst bis zum 20. April verlängert. Es gilt eine landesweite Ausgangssperre von 22 bis 4.30 Uhr. Verboten ist in den Niederlanden außerdem der Verkauf von Alkohol und Softdrugs zwischen 20 Uhr und 6 Uhr, ebenso deren Konsum in der Öffentlichkeit. Coffeeshops müssen um 20 Uhr schließen. Kinos, Theater und Museen sind
geschlossen, nur Geschäfte für den täglichen Bedarf haben geöffnet. Seit dem 3. März gelten leichte Lockerungen, so dürfen Friseure, Kosmetikerinnen und Masseure wieder arbeiten und Geschäfte Kunden nach vorheriger Terminvereinbarung empfangen. weiterhin von zu Hause aus zu arbeiten. Nicht essentielle Geschäfte sind geschlossen. Am 12. April sollen aber Läden, Friseure, Schönheitssalons und die Außengastronomie in Pubs und Restaurants wieder geöffnet werden. Grundsätzlich besteht die Pflicht, in öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis und Supermärkten einen Mund-NasenSchutz zu tragen. Reisen im In- und Ausland bleiben weiterhin untersagt, es sei denn, es liegen triftige Gründe vor. Aber auch hier gibt es Lockerungspläne. In England soll in den nächsten Monaten Berichten zufolge ein Ampelsystem eingeführt werden, das die Regeln für Reisen ins Ausland festlegt. So soll für rot eingestufte Länder weiterhin ein Reiseverbot gelten, während man in grüne Länder barrierefrei reisen können soll. Bei Reisen in gelb eingestufte Länder dürften weiter strenge Test- und Quarantäneregeln gelten. Laut bisherigen Plänen gilt Mitte Mai als frühestes Datum für eine Änderung derderzeitigen Regelung.
In Schottland gilt ein Lockd own m i t e r he b l i che n Bewegungseinschränkungen, die über das Niveau von Empfehlungen hinausgehen und Gesetzeskraft haben. Einreisen nach Schottland sind nur noch in dringenden Fällen erlaubt. höchste Corona- Warnstufe: Level 5. Die Kapazitäten der öffentlichen Verkehrsmittel sind auf 25% reduziert, zu Spitzenzeiten bleibt die Nutzung des ÖPNV für systemrelevante Berufe und Zwecke vorbehalten. Reisen außerhalb des fünf Kilometer-Radius um den Wohnort und zwischen den Countys müssen unterbleiben. Das Tragen von Masken ist in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln Pflicht, bei Nichtbeachtung sind bis zu 2.500 Euro Strafe fällig. Hotels, Gasthäuser und Pensionen, soweit geöffnet, nehmen zum Teil aus essentiellen Gründen Reisende weiterhin auf. Restaurants, Pubs, Nachtclubs und Bars, Museen und sonstige kulturelle und touristische Attraktionen bleiben für den Publikumsverkehr geschlossen.
Wer nach Irland einreist, muss einen negativen COVID-19 Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Zusätzlich sind alle Einreisenden, auch Iren und Bürger mit Wohnsitz in Irland, aufgefordert, für 14 Tage nach Einreise in Quarantäne zu gehen.
Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Dänemark wird aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt, von Reisen nach Grönland und auf die Färöer wird abgeraten.
Besonders die britische Corona-Variante B.1.1.7 bereitet den Dänen große Sorgen. Bis einschließlich 5. April gilt im gesamten Land ein Teillockdown mit regionalen Unterschieden. Restaurants und Cafés dürfen nur Speisen zum Mitnehmen anbieten. Einkaufszentren, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sind geschlossen, körpernahe Dienstleistungen verboten. Seit dem 1. März darf der Einzelhandel - mit Ausnahme von Einkaufszentren und Geschäften mit einer Verkaufsfläche von mehr als 5.000 m² - wieder öffnen. Freizeiteinrichtungen, die Aktivitäten an der frischen Luft anbieten (etwa Zoos und Vergnügungsparks) dürfen ebenfalls unter Auflagen wieder öffnen. Sportliche Aktivitäten an der frischen Luft sind in Gruppen von bis zu 25 Personen erlaubt. Ab dem 06.04. werden weitere Lockerungen vorgenommen.
Ausländer ohne Wohnsitz in Dänemark dürfen nur noch bei Vorliegen eines triftigen Grundes nach Dänemark einreisen. Bei allen Einreisen per Flugzeug, über Land und See gilt grundsätzlich die Pflicht zu einem COVID-19 Test (PCR-Test oder Antigentest) und einer 10tägigen häuslichen Quarantäne (Selbstisolation).
Die dänische Regierung rät ihren Bürgern von jeglichen Reisen ins Ausland ab, darunter auch Dienstreisen. Zugleich werden nur noch Personen ins Land gelassen, die einen triftigen Grund dafür haben und einen negativen, maximal 24 Stunden alten Corona-Test vorweisen können.
Das Auswärtige Amt stuft das Land als Hochinzidenzgebiet ein, die Zahl der Neuinfektionen überschreitet 200 Fälle pro 100.000 Einwohner.
In Innenräumen und im Freien dürfen sich maximal zwei Personen treffen. Geschäfte zur Grundversorgung (Lebensmittel, Apotheken, Drogerien) sind geöffnet. Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist verboten. Kulturelle Einrichtungen (Museen, Schlösser, Theater, Kino) und Freizeiteinrichtungen bleiben geschlossen. Restaurants sind geschlossen und dürfen nur Essen zum Mitnehmen anbieten. Besuche in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sind bis auf Ausnahmen nicht möglich. Hotels sind für touristische Reisen geschlossen, bleiben aber für Dienstreisen geöffnet. Nach 21 Uhr besteht ein Ausgangsverbot.
Am 1. Oktober hat die Bundesregierung die weltweite Reisewarnung beendet. Jedes Land wird nun vom Auswärtigen Amt wieder einzeln bewertet, es gilt ein einheitliches dreistufiges System:
Reisewarnung
Die Reisewarnung richtet sich ab sofort ganz nach den Infektionszahlen. Ab 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen gilt ein Land oder eine Region als Risikogebiet. Dann wird automatisch auch eine Reisewarnung ausgesprochen.
Die Reisewarnung ist zwar kein Verbot, soll aber eine möglichst große abschreckende Wirkung haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebiet erklärt wird.
Nicht gewarnt, aber abgeraten - die abgeschwächte Reisewarnung
Allerdings gibt es Länder, für die zwar keine Reisewarnung ausgesprochen wird, in die man trotzdem nicht reisen kann. Der Grund: Es gelten dort Einreisebeschränkungen oder Einschränkungen des Flugverkehrs. Für all diese Länder rät das Auswärtige Amt nach den neuen Bestimmungen von Reisen ab.
Auch die abgeschwächte Reisewarnung kann kostenlose Stornierungen ermöglichen, die Rechtslage ist hier aber nicht so eindeutig wie bei der formellen Reisewarnung. Auch das RobertKoch-Institut in Berlin aktualisiert seine Liste der Risikogebiete ständig.
Wenige Ausnahmen
Es gibt nur noch wenige Regionen, die nicht so stark vom Virus betroffen sind. Dazu zählen einige Länder Afrikas, beispielsweise Ruanda oder Uganda, im Indischen Ozean ist Urlaub auf Mauritius möglich oder im Südpazifik auf Samoa. Aber überall gibt es für Urlauber einiges zu beachten: In der Regel müssen bei Einreise negative COVID-19 Testergebnisse vorgelegt, Quarantänefristen müssen eingehalten werden, immer muss mit Einschränkungen vor Ort gerechnet werden.
dpa/afp/reuters/RKI/ Auswärtiges Amt (at/ey/ks)