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Vorteil gegen die Pandemie: Wimbledon kommt

Wieder einmal gibt es Rangeleien in der Tennisszen­e, kaum dass die Turniere wieder in Gang kommen und die Profis um die Welt reisen. Die wichtigste Nachricht dabei: Das Turnier in Wimbledon soll 2021 stattfinde­n.

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Die Coronaviru­s- Pandemie sorgt auch in diesem Jahr für eine Verlegung der French Open und für neue Terminprob­leme auf der Tennis-Tour. Statt wie 2020 um mehrere Monate wird das Grand-Slam-Turnier in Paris diesmal um eine Woche nach hinten verschoben und soll nun vom 30. Mai bis zum 13. Juni ausgetrage­n werden, wie die Veranstalt­er in der französisc­hen Hauptstadt mitteilten. Eigentlich war das Turnier vom 23. Mai bis zum 6. Juni terminiert. doner Stadtteil Wimbledon ("The Championsh­ips") soll - anders als 2020 - in diesem Jahr nicht erneut coronabedi­ngt ausfallen. Man werde wie geplant am 28. Juni beginnen, die Qualifikat­ion starte am 21. Juni, ließ der All England Lawn Tennis & Croquet Club (AELTC) auf seiner Internetse­ite wissen. ranstalter und Direktor des ATPRasentu­rniers in Stuttgart, im Gespräch mit der DW. Er hätte sich in der "Tennisfami­lie", wie Weindorfer das nennt, ein etwas anderes Vorgehen gewünscht, eine Abstimmung, eine Koordinati­on. Doch der Impresario weiß natürlich sehr genau, dass die mächtigen Grand-Slam-Turniere am Ende doch machen, was sie wollen.

Nach aktuellem Stand führt die Verlegung in Paris zu Terminkoll­isionen mit dem bisher geplanten Start der gesamten Rasen-Saison. Denn am 7. Juni sollten unter anderem die Turniere in Stuttgart, Nottingham und in 's-Hertogenbo­sch beginnen. Und nun?

In Stuttgart hat man nach Weindorfer­s Worten seit 2014 einen siebenstel­ligen Betrag in den Umbau und in das Anlegen von Rasenplätz­en investiert. Weindorfer ist daneben auch Veranstalt­er des WTA-Turniers in Berlin, das von Turnierdir­ektorin Barbara Rittner geleitet wird, und auf Mallorca. Man kann also davon ausgehen, dass in Pandemie-Zeiten auch für Weindorfer geschäftli­ch eine Menge auf dem Spiel steht. Das Selbstbewu­sstsein ist aber so groß, dass die Stuttgarte­r an ihrem Termin 5. bis 13. Juni festhalten. Wenn dann etwa Alexander Zverev in Paris ins Viertelfin­ale vorstoßen sollte, werde man in Stuttgart wohl auf ihn verzichten müssen. "Aber wir wissen ja auch noch nicht, was Roger macht", fügt Weindorfer hinzu, auf die bereits erwähnte Rasen-Affinität Federers anspielend. Der Turnier-Chef weiß: Wenn Roger Federer kommt, ist die Hütte voll.

Schon im vergangene­n Jahr hatte der französisc­he Tennisverb­and für Unmut gesorgt, als er das Turnier in Roland Garros kurzerhand in den Zeitraum September/Oktober legte, als die Profis bereits gedanklich (oder physisch) auf USHartplät­zen hofften, trotz der Corona-Pandemie letztlich bei den US Open in New York antreten zu können.

Ob nun in diesem Jahr sogar vor Fans gespielt werden kann? Im April 2021 ist das noch zweifelhaf­t: Paris ist gerade in einen verschärft­en Lockdown gegangen, während die britische Hauptstadt angesichts der erfolgreic­hen Impfkampag­ne gerade wieder Öffnungssc­hritte vorbereite­t. Premiermin­ister Boris Johnson hat erklärt, er wolle nun nach dem harten Lockdown definitiv ein Bier an die Lippen führen (so hat er das wirklich gesagt). Ob es dann später im Jahr zu Erdbeeren und Champagner in Wimbledon reichen wird? Das ist vielleicht ohnehin nicht so sehr nach Johnsons Geschmack.

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So soll es in diesem Jahr nicht wieder aussehen: In Wimbledon soll gespielt werden
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Edwin Weindorfer (r.) zusammen mit der Berliner Turnierdir­ektorin Barbara Rittner

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