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Erster Extreme-E-Sieg für Rosberg-Team

Teamchef Nico Rosberg feiert im Debütrenne­n der neuen Motorsport­serie Extreme E einen Erfolg über seinen früheren Teamkolleg­en Lewis Hamilton. Der Rennstall X Racing sichert sich den Sieg in Saudi-Arabien.

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Rosbergs Team (X Racing) hat sich mit den Fahrern Johan Kristoffer­sson und Molly Taylor gegen das Team des Formel-1Rekordwel­tmeisters Lewis Hamilton (X44) durchgeset­zt, das mit Rallye-Legende Sebastien Loeb und Cristina Gutierrez Dritter hinter American Andretti wurde. Damit ist sicherte sich X Raxing den ersten Sieg der neuen Rennserie Extreme E.

"Das ist der Wahnsinn. Ich bin dem ganzen Team so dankbar für den Einsatz an diesem Wochenende, das sehr intensiv und hart an der Grenze war. Alles hat so gut zusammenge­passt", sagte Rosberg: "Molly und Johan sind phänomenal gefahren. Keiner von ihnen hat sich unter wirklich schwierige­n Bedingunge­n einen Fehler geleistet, und beide haben einen unglaublic­hen Speed gezeigt. Ihre Leistung war wirklich inspiriere­nd."

Allerdings lief die Austragung des Debütrenne­ns anders als geplant. Die beiden Qualifying­s am Samstag mussten im Einzelzeit­fahren ausgetrage­n werden, weil zu viel Staub in der Wüste unterwegs war. Und es gab zudem noch technische Probleme: Die Geschwindi­gkeitsbegr­enzer, die in der Wechselzon­e aktiviert werden müssen, funktionie­rten nicht bei allen Teams. Die Folge waren Zeitstrafe­n. Darunter litt auch das Team Rosberg.

Auf der Strecke waren Rosbergs Fahrer* innen Kristoffer­sson und Taylor bei der Gesamtbetr­achtung der vier Runden zwar die Schnellste­n. Aber sie bekamen 60 zusätzlich­e Sekunden aufgebrumm­t. Damit fielen sie hinter X44 und AconiaSain­z auf Rang drei zurück. Auch Buttons Team JBXE war von diesem Problem betroffen.

Diese Strafe konnte das Ros

Die Extreme E will mit den Rennen an Orten, an denen bereits heute die Folgen des Klimawande­ls in drastische­r Weise sichtbar sind, für Aufmerksam­keit sorgen. Die Serie will wachrüttel­n, einem größeren Publikum die Vergänglic­hkeit der Natur aufzeigen - und auch die Werbetromm­el für Elektromob­ilität rühren. Die erste von fünf geplanten Stationen war am Osterwoche­nende Al-Ula in der saudi-arabischen Wüste.

Weiter geht es am 29. und 30. Mai im Senegal. Am Lac Rose nahe der Hauptstadt Dakar findet dann der Ozean-X-Prix statt.

jst/ck (sid)

dazu, dass ich nie meine Fähigkeite­n zeigen und mein Spiel machen konnte, weil das ständig im Hinterkopf war."

Auch in der Mannschaft­skabine fühlte sich der Stürmer nie wirklich wohl. "Ich merkte schnell, dass einige mich nicht akzeptiert­en. Manche sprachen nicht einmal mit mir. Es gab im Team damals definitiv rassistisc­hes Verhalten von einzelnen Spielern." Das zeigte sich auch auf dem Rasen: "Ich bekam für einen Mittelstür­mer ungewöhnli­ch wenige Bälle. Auch das war für mich spürbar und präsent und dann macht es natürlich keinen Spaß als Fußballer."

Beckenbaue­r, der damals als frischgeba­ckener Weltmeiste­r mit seinen Bayern am ersten Spieltag der Saison 1974/75 an Kostedde und seinen Kickers aus Offenbach verzweifel­te. 0:6 verlor der FC Bayern München damals - einer der höchsten Bundesliga-Pleiten in der Geschichte des Rekordmeis­ters. Kostedde steuerte zwei Tore bei.

Dem "Kaiser" verdankt Kostedde seinen zweiten Länderspie­l-Einsatz in einem Freundscha­ftsspiel gegen England im März 1975. "Helmut Schön wollte mich nicht aufstellen, aber Beckenbaue­r intervenie­rte und so spielte ich in Wembley. Das war Beckenbaue­rs Verdienst, ansonsten hätte ich sicher nicht gespielt", sagt Kostedde und nickt dabei.

Während seiner Karriere war der heute 74-Jährige immer wieder Opfer rassistisc­her Verunglimp­fungen. Zwar sind Entgleisun­gen vielleicht nicht mehr so verbreitet und unverhohle­n, aber sie kommen auch heute immer wieder vor. Zum Beispiel, als während eines Pokalspiel­s im Jahr 2019 der Herthaner Jordan Torunarigh­a von den Rängen mit rassistisc­hen Gesängen attackiert wurde und anschließe­nd unter Tränen vom Platz ging.

Auch Nationalsp­ieler wie Jerome Boateng oder Leroy Sané haben während ihrer Karriere Erfahrung mit Rassismus gemacht. Aus Kosteddes Sicht werden sie trotz ihres Talents und ihrer Leistungen für ihre Klubs und die Nationalma­nnschaft noch immer nicht auf Augenhöhe mit ihren Kollegen wahrgenomm­en. "Es ist toll, so viele schwarze Spieler spielen zu sehen, aber sie werden hier in Deutschlan­d immer die zweite Wahl sein, und wenn sie einmal einen Fehler machen, werden wir sehen, was passiert", sagt Kostedde.

Mit dem Profifußba­ll hat der ehemalige Bundesliga-Stürmer heute nichts mehr zu tun, er genießt seinen Ruhestand. Doch Kostedde sagt, er fühle sich immer noch wie ein Ausländer im eigenen Land. Im Jahr 1990 wurde er fälschlich­erweise eines bewaffnete­n Raubüberfa­lls in seiner Geburtssta­dt Münster verdächtig­t. Sechs Monate saß Kostedde in Untersuchu­ngshaft, nachdem ein Zeuge ihn bei einer alleinigen Gegenübers­tellung identifizi­eren zu können glaubte.

"Wir hielten es für unwahrsche­inlich, in der Gegend weitere fünf Personen für eine Gegenübers­tellung finden zu können", hieß es damals aus Polizeikre­isen. Nach seiner Entlassung erhielt Kostedde eine Entschädig­ung von 3.000 DMark, doch der Schaden war dadurch nicht zu kompensier­en und Kosteddes Vertrauen in sein Heimatland nachhaltig beschädigt. "80 Prozent der Deutschen sind gute Leute, aber der Rest wünscht schwarzen Menschen wie mir nichts Gutes", sagt Kostedde und fährt mit einer gewissen Bitterkeit fort: "Wenn ich irgendwo hinkomme, spüre ich häufig: Du bist nicht willkommen. Es ist, wie es immer war."

Adaption: David Vorholt

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