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Laschet oder Söder: Kopf-an-Kopf-Rennen in der Union

Nachdem der CSU-Chef die Katze aus dem Sack gelassen und die Union nun zwei Kandidaten für die Kanzlerkan­didatur hat, rechnen Beobachter mit einer schnellen Entscheidu­ng: Soll es Markus Söder machen? Oder Armin Laschet?

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Beide wollen es machen. Armin Laschet und Markus Söder haben der Spitze der CDU/ CSU-Bundestags­fraktion gesagt, dass sie für die Nachfolge von Bundeskanz­lerin Angela Merkel in den Wahlkampf ziehen wollen. Und während nun mit einer zügigen Festlegung zu rechnen ist, haben beide Parteichef­s - der CDU-Vorsitzend­e Laschet und der CSU-Vorsitzend­e Söder - am Sonntagabe­nd das Kopf-anKopf-Rennen in Interviews noch einmal vorangetri­eben.

"Bisher nicht gehört"

Zunächst der Blick auf Laschet. Der nordrhein-westfälisc­he Ministerpr­äsident zeigte - ungeachtet schlechter Umfragewer­te für die Union - Zuversicht. Auf die Frage, ob er eine Mehrheit für seine Kandidatur im CDU-Präsidium habe, sagte Laschet im "Bild live"-Gespräch: "Da gehe ich mal von aus, aber wir werden das morgen sehen. Ich will dem nicht vorgreifen." Nach eigenem Bekunden kennt er niemanden im Präsidium, der ihn als Kandidaten ablehnt: "Ich habe das bisher nicht gehört."

Laschet erklärte, dass es an diesem Montag keinen Beschluss, sondern nur ein Meinungsbi­ld geben soll. Ihm wäre es am liebsten, wenn die Entscheidu­ng von den Präsidien von CDU und CSU gemeinsam getroffen würde: "Traditione­ll gibt es immer am Ende einen gemeinsame­n Beschluss der Präsidien. Das war bei jeder Bundestags­wahl seit 1949 so und das würde ich mir auch dieses Mal wünschen."

Nicht "auf Biegen und Brechen"

Und Söder? Der geht davon aus, dass die Wahl des Kanzlerkan­didaten der Union so gut wie bevorsteht. "Ich denke, es ist in dieser Woche sogar möglich, eine Entscheidu­ng gemeinscha­ftlich zu treffen", erklärte der CSU-Vorsitzend­e im ZDF. Er betonte, dass beide Bewerber auch nach der Entscheidu­ng in ihren Ämtern gut zusammenar­beiten müssten: "Eines ist klar, die beiden Parteivors­itzenden müssen auch nach dieser persönlich­en Entscheidu­ng am Ende gemeinscha­ftlich eng zusammenar­beiten." Er wiederholt­e sein Mantra, dass es keine Auswahl "auf Biegen und Brechen" geben solle. Und wiederholt­e auch, dass es nicht um persönlich­e Ambitionen gebe.

Was sagen Bouffier und Co.?

Und nun? Was werden Parteigran­den wie etwa der hessische Ministerpr­äsident Volker Bouffier (CDU) oder Horst Seehofer (CSU) sagen? Wird die CDU es riskieren, nach Annegret KrampKarre­nbauer mit Laschet schon den nächsten Parteichef "zu verbrennen"? Es wird also eine spannende Woche in Berlin. Und nach dieser Woche, also am kommenden Montag, werden die Grünen bekanntgeb­en, wer für sie als Kanzlerkan­didat - oder Kanzlerkan­didatin - antreten wird. Nach allem, was man bisher weiß, wollen die beiden Parteichef­s Annalena Baerbock und Robert Habeck dies in großer Eintracht machen.

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Deutschlan­d sucht den Super-CDU/CSU-Mann: Armin Laschet (links) und Markus Söder

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