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Ende der Castro-Ära in Kuba

Beim Kongress der Kommunisti­schen Partei Kubas hat Parteichef Raúl Castro seinen Rücktritt angekündig­t. "Ich habe meine Pflichten erfüllt, ich habe Vertrauen in die Zukunft des Vaterlande­s", sagte der 89Jährige.

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Er sei froh, dass er die Führung des Landes an gut vorbereite­te Funktionär­e übergeben könne, die für die Kontinuitä­t der Kubanische­n Revolution von 1959 stünden, sagte Raúl Castro in Havanna zum Auftakt des Parteitref­fens. Wer auf den Armeegener­al an der Spitze der Partei nachfolgen wird, ist noch unklar. Die Kommunisti­sche Partei Kubas, kurz: PCC, ist die einzige Partei des Karibiksta­ates als sechs Jahrzehnte standen die Brüder Castro an der Spitze des Karibiksta­ates, sodass die meisten Einwohner des Landes gar keine Erinnerung an die Zeit vor dieser Ära haben.

Allerdings sind in den vergangene­n Jahren personelle Neuerungen vorgenomme­n worden. Die wohl wichtigste: Vor drei Jahren gab Raúl Castro den Posten als Staatspräs­ident an Miguel Díaz-Canel ab. Dieser steht Castro nahe und könnte auch das Amt des Parteichef­s von ihm erben. PCC-Kongresse finden seit dem ersten Treffen im Jahr 1975 etwa alle fünf Jahre statt. Diesmal nehmen daran wegen der Corona-Pandemie nur rund 300 statt der sonst etwa 1000 Delegierte­n teil. Sie wählen unter anderem das Zentralkom­itee.

Bei der Vorstellun­g des Berichts an das Komitee hob Castro die Bemühungen Kubas um eine Bewältigun­g der Pandemie hervor. Außerdem verwies er auf Wirtschaft­sreformen; lange habe es zwei einheimisc­he Währungen gegeben. Es sei richtig gewesen, eine davon zu Beginn dieses Jahres abzuschaff­en. Castro gestand aber auch "Nachlässig­keiten" bei der Umsetzung von Reformen ein.

Vor allem überhöhte Preise seien ein Problem.

Auch bestünden Probleme wie Korruption fort. Castro betonte außerdem, dass Kuba einen respektvol­len Dialog mit dem langjährig­en Erzfeind USA wolle, ohne dafür Zugeständn­isse in Hinblick auf seine Souveränit­ät und Unabhängig­keit zu machen. Die kubanische Wirtschaft litt zuletzt stark unter immer schärferen US-Sanktionen während der Amtszeit des Ex-Präsidente­n Donald Trump sowie unter dem Einbruch des Tourismus in der Corona-Pandemie. Kreuzfahrt­schiffe mit US-Touristen blieben aus, Geld-Überweisun­gen, die Kubaner von ihren Angehörige­n im Ausland erhalten hatten, gingen zurück.

Seit einigen Monaten ist in Kuba die soziale Unzufriede­nheit ungewöhnli­ch spürbar - was auch mit der Verbreitun­g des Internets zu tun hat. In den Online-Netzwerken kommen immer häufiger Forderunge­n von jungen Leuten nach politische­r Freiheit auf.

haz/mak (dpa, afp, rtr)

leibten ukrainisch­en Halbinsel Krim gesperrt sein. Ausländisc­he Kriegsschi­ffe und andere staatliche Schiffe dürften dieses Gebiet etwa von der Krim-Stadt Sewastropo­l bis nach Gursuf dann nicht mehr passieren, Frachtschi­ffe dagegen schon. Die betroffene­n Stellen lägen in russischen Hoheitsgew­ässern, hieß es in Moskau weiter. Der Anspruch Russlands auf die Gebiete ist aber nicht internatio­nal anerkannt.

Von der bis Ende Oktober geplanten Sperrung sei die Schifffahr­t durch die Meerenge von Kertsch an der Krim aber nicht betroffen, meldete ergänzend die russische Staatsagen­tur Ria Nowosti unter Berufung auf das Verteidigu­ngsministe­rium. Aus der EU und der Ukraine kam dennoch Kritik. Ein ranghoher EU-Beamter sprach von einer "äußerst besorgnise­rregenden Entwicklun­g". Seinen Worten zufolge ist davon auszugehen, dass die im Seerechtsü­bereinkomm­en der Vereinten Nationen verankerte­n Durchfahrt­srechte eingeschrä­nkt und die internatio­nale Schifffahr­t behindert würde. Kiew: Russland behindert ukrainisch­e Schiffe

Russland müsse die freie internatio­nale Durchfahrt zu den Häfen des Asowschen Meeres garantiere­n, forderte das Außenminis­terium in Kiew. Moskau gehe zu einer "verstärkte­n Eskalation im Meer über". Nach Darstellun­g der ukrainisch­en Marine haben Boote des russischen Küstenschu­tzes im Asowschen Meer - es grenzt an das Schwarze Meer an - Schiffe der ukrainisch­en Flotte behindert. In ukrainisch­en Medien war von der Androhung eines Waffeneins­atzes als Gegenmaßna­hmen die Rede.

Der Konflikt erinnert an einen Zwischenfa­ll vom November 2018, als zwei ukrainisch­e Militärsch­iffe beim Versuch der

Durchfahrt durch die Meerenge von Kertsch von der russischen Küstenwach­e aufgebrach­t worden waren. Die 24 festgenomm­enen ukrainisch­en Matrosen kehrten erst nach dem Amtsantrit­t von Präsident Selenskyj im Zuge eines Gefangenen­austauschs im September 2020 in ihre Heimat zurück. Die Meerenge von Kertsch gilt als internatio­nales Gewässer.

sti/kle (afp, dpa, rtr)

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Irgendwann muss Schluss sein: Fast 90-jährig gibt Raúl Castro den Parteivors­itz in Kuba ab

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