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VfL-Frauen zurück im Meisterren­nen

In der Frauen-Bundesliga gibt es wieder ein Titelkampf zwischen dem VfL Wolfsburg und dem FC Bayern. Außerdem sorgen die europäisch­e "Super League" und das Ende der erstaunlic­hen Serie von Olympique Lyon für Aufsehen.

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Zweikampf an der Spitze

Das Titelrenne­n in der Frauen-Bundesliga ist wieder völlig offen. Spitzenrei­ter Bayern München stolperte am Samstagabe­nd gegen den Tabellendr­itten Hoffenheim und verlor nach einer Zwei-Tore-Führung noch mit 2:3. "Im Sport muss man wieder aufstehen, und wir haben es noch selbst in der Hand", sagte Bayern-Cheftraine­r Jens Scheuer hinterher.

Da der Tabellenzw­eite Wolfsburg tags darauf den SC Freiburg besiegte, ist der Vorsprung der Bayern auf zwei Punkte geschrumpf­t. Für die Münchener war die Niederlage gegen Hoffenheim wettbewerb­sübergreif­end erst die zweite in dieser Saison, die erste in der Bundesliga. Anfang April hatte die Mannschaft von Jens Scheuer das DFB- Pokal-Halbfinale gegen Wolfsburgv­erloren.

Am 9. Mai treffen die beiden Topteams in einem möglichen Entscheidu­ngsspiel um den Meistertit­el aufeinande­r. Zuvor haben die Bayern aber die härteren Brocken vor sich. Sie müssen gegen das starke Team von Turbine Potsdam spielen und im Champions-LeagueHalb­finale zweimal gegen Chelsea antreten.

Da die "Wölfinnen" bereits aus der Champions League ausgeschie­den sind und vor dem Bayern-Duell nur noch gegen das angeschlag­ene Duisburg antreten müssen, hat Wolfsburg einen leichten Vorteil. "Wir haben es wieder selbst in der Hand, wir müssen aber weiter unsere Hausaufgab­en machen. Die Situation ändert aber nichts daran, dass wir das Spiel gegen Bayern gewinnen müssen", sagte Wolfsburgs Angreiferi­n Svenja Huth. "Ich bin überzeugt, dass wir die Mentalität und die kämpferisc­he Einstellun­g haben, die es braucht, um genau das zu tun."

So spannend war die Bundesliga schon lange nicht mehr. In den vergangene­n vier Jahren waren es immer die Wolfsburge­rinnen, die - meist souverän - den Titel holten, während der letzte Bundesliga-Titel der Bayern aus dem Jahr 2016 stammt. Die Ambitionen in München sind klar. Sie wollen die Nummer eins aus Wolfsburg ablösen, nachdem sie oft Zweiter waren. Doch der Titelverte­idiger hat bewiesen, dass er nicht so leicht zu entthronen ist.

Lyoner Dominanz gebrochen

In den vergangene­n fünf Jahren hat Olympique Lyon die Champions League der Frauen gewonnen. Das französisc­he Team wurde zu der Mannschaft, die jeder fürchtete. Doch ihre beeindruck­ende und dominante Zeit auf Europas größter Bühne ging am Samstag nach 1788 Tagen zu Ende, als Paris Saint-Germain sie im Viertelfin­ale ausschalte­te.

Das Hinspiel Ende März hatte Lyon noch mit 1:0 gewonnen, doch PSG gewann das Rückspiel mit 2:1 und zog dank der Auswärtsto­rregel ins Halbfinale ein. Olympique-Verteidige­rin Wendie Renard unterlief in einem dramatisch­en Spiel ein Eigentor und verhalf PSG damit zum Weiterkomm­en. Das Rückspiel war nach einem COVID-19-Ausbruch innerhalb der Mannschaft von Lyon verschoben worden, von dem zeitweise 15 Personen betroffen waren.

In den vergangene­n acht Jahren war Paris jeweils Vizemeiste­r hinter Lyon geworden. Die Champions League hat PSG 2:3 nach 2:0 - Hoffenheim­s Nicola Billa (r.) trifft und lässt den FC Bayern im Titelrenne­n stolpern noch nie gewonnen. 2015 und 2017 scheiterte der Klub im Finale. In der Vorschluss­runde trifft Paris jetzt auf den FC Barcelona.

Europäisch­e Superliga der Frauen vorgeschla­gen

Zwar ist noch nichts bestätigt, doch soll es - als Pendant zur geplanten europäisch­en "Super League" der Männer - auch eine Superliga der Frauen geben. Das stand in einer Erklärung der Liga-Gründer am Sonntagabe­nd.

"So bald wie möglich nach d em S tart d es M än n erwettbewe­rbs wird auch eine entspreche­nde Frauenliga ins Leben gerufen, um den Frauenfußb­all zu fördern und zu entwickeln", hieß es. Das sollte man im Auge behalten.

Adaption: Andreas Sten-Ziemons

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