Deutsche Welle (German edition)
Coronavirus erreicht Mount Everest
Aus dem Basislager zu Fußen des höchsten Bergs der Erde wird mindestens eine Infektion mit dem Coronavirus gemeldet. Trotz Pandemie nähert sich die Zahl der Everest-Kandidaten in diesem Frühjahr der Rekordzahl von 2019.
Nun hat die Corona-Pandemie auch den höchsten Berg der Erde erreicht. Aus dem Basislager auf der nepalesischen Südseite des Mount Everest wird mindestens ein CoronaFall gemeldet. Das US-Magazin Outside berichtet unter Berufung auf eine Quelle vor Ort, ein Bergsteiger, der mit Verdacht auf ein Höhenlungenödem ausgeflogen wurde, sei in einem Krankenhaus in Kathmandu positiv auf COVID-19 getestet worden. Sein Team befinde sich nun im Basislager in Quarantäne. In anderen Berichten wird sogar von drei infizierten Bergsteigern gesprochen.
Das nepalesische Tourismusministerium äußerte sich bislang nicht zu den Berichten. Stattdessen teilte die Behörde mit, dass sie bis zu diesem Mittwoch (21. April) 377 Besteigungsgenehmigungen (Permits) für den Mount Everest ausgestellt habe.
Das sind nur vier Permits weniger als im Rekordjahr 2019, als Staus am Gipfelgrat weltweit für Schlagzeilen gesorgt hatten.
Seit Ausbrauch der CoronaPandemie wurden in Nepal rund 285.000 Infektionen registriert, mehr als 3000 Menschen starben an COVID-19. Die Dunkelziffer dürfte jedoch wegen der niedrigen Testkapazitäten in dem Himalayastaat hoch sein. Mitte März hatte
Im Everest-Basislager gilt eine Maskenpflicht, außerdem sollen die Bergsteiger Distanz halten. Lukas Furtenbach, Chef des österreichischen Expeditionsanbieters Furtenbach Adventures, sagte, in seinem Team würden alle Mitarbeiter und Bergsteiger im Basislager regelmäßig auf COVID-19 getestet. Andere verhielten sich jedoch ziemlich sorglos. "Ich sehe, dass es immer noch Teams gibt, die über soziale Medien alle im Basislager zur Party einladen", sagte der Expeditionsleiter.
"Es sollte im Interesse aller - Veranstalter, Bergführer, Expeditionsleiter, Sherpas und Kunden - sein, alles zu tun, um einen Ausbruch im Basislager zu vermeiden. Denn das würde bedeuten, dass die Saison ein vorzeitiges Ende finden wird." Im vergangenen Jahr war die Frühjahrssaison am Mount Everest wegen der Corona-Pandemie komplett abgesagt worden.