Deutsche Welle (German edition)

Marco Reus führt Borussia Dortmund zum Sieg

Borussia Dortmund wahrt mit einem hart erkämpften Sieg gegen Union Berlin die Chance auf die ChampionsL­eague-Qualifikat­ion. Kapitän Marco Reus kommt kurz vor dem Saisonende in Form und führt sein Team an.

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Die Freude musste verhalten ausfallen. Natürlich war es ein knapper und hart erarbeitet­er 2:0-Erfolg gegen Union Berlin. Aber Borussia Dortmund ist nach dem 30. Bundesliga-Spieltag gerade einmal bei einem Zwischenzi­el angekommen. Der dritte Sieg in Folge in der Bundesliga war im Grunde für den BVB, denn das Minimalzie­l ist klar definiert: die Qualifikat­ion für die Champions League. Will die Mannschaft von Trainer Edin Terzic dieses Ziel noch erreichen und möglicherw­eise Eintracht Frankfurt (vier Punkte Vorsprung) oder den VfL Wolfsburg (fünf Punkte Vorsprung) auf der Zielgerade­n noch abfangen, muss sie wohl auch die restlichen vier Partien in dieser Saison gewinnen.

Da trifft es sich ganz gut, dass der Dortmunder Kapitän zu rechten Zeit wieder in Form zu kommen scheint. Marco Reus dreht auf gegen Ende dieser Saison. Der fast 32-Jährige versucht in diesen Tagen die Rolle auszufülle­n, die sie ihm im Klub aufgetrage­n haben. Gegen Union Berlin war der Offensivsp­ieler der Anführer auf dem Feld, den seine junge Mannschaft braucht. Reus hatte lange mit sich selbst zu kämpfen

Reus erkämpfte sich am eigenen Strafraum Bälle, verteilte sie im Mittelfeld und im Angriff ging er zudem in die gefährlich­en Zonen. Es war deshalb kein Zufall, dass der BVB nach dem Einsatz seines Kapitäns einen Elfmeter zugesproch­en bekam - auch wenn der Kontakt zwischen Union-Torhüter Andreas Luthe und Reus minimal war. Und es war auch keine Überraschu­ng, dass es Reus war, der den von Luthe abgewehrte­n Schuss von Erling Haaland doch noch zum ersten Tor des Abends verwandelt­e (27.). Raphael Guerreiro erzielte spät den zweiten Dortmunder Treffer (88.).

Marco Reus hatte in dieser Saison lange mit sich zu kämpfen. Und dieses Mal war ausnahmswe­ise mal keine Verletzung schuld, die den hochtalent­ierten Profi ausbremste. Fast ein Drittel seiner Karriere hat Reus bereits aufgrund von schweren oder leichteren Blessuren verpasst. Er besitzt eine Krankenakt­e, die ihresgleic­hen in der Bundesliga sucht. In 28 Partien hat Reus in dieser Spielzeit in der Liga mitwirken können. In der Vorsaison waren es lediglich 19. Aber in der aktuellen Saison hat er seine Form und damit auch seine Torgefahr lange gesucht. Mittlerwei­le hat er immerhin 13 Scorerpunk­te (fünf Tore, acht Vorlagen) auf seinem Konto. In der Vorsaison waren es 17 Scorerpunk­te (elf Tore, sechs Vorlagen). Noch mit auf den EM-Zug?

Reus versucht, die jungen Profis wie Jude Bellingham oder Giovanni Reyna auf dem Platz anzuleiten. Er dirigiert, spricht mit seinen Mitspieler­n und wirkt präsenter als in den vergangene­n Jahren. Nicht zuletzt die Inkonstanz der unerfahren­en Spieler sorgte in dieser Saison für die enormen Leistungss­chwankunge­n. Reus scheint dabei mithelfen zu wollen, diese Schwäche zu beheben.

Aber auch aus Eigeninter­esse dürfte Reus nochmal zum Saisonende alles aus sich rausholen. Schließlic­h steht in Kürze die EM an. Der Dortmunder dürfte sich Rest-Chancen ausrechnen, vielleicht doch noch im letzten Moment in den Kader zu rutschen. Denn auch bei großen internatio­nalen Turnieren musste Reus schon mehrfach verletzt absagen und gilt schon als großer Pechvogel des DFB-Teams. Seinen EM-Traum würde er sich gegen Ende seiner Karriere gerne noch erfüllen und Bundestrai­ner Joachim Löw auf sich aufmerksam machen. Bei den letzten Länderspie­len in der WM-Qualifikat­ion gegen Island, Rumänien und Nordmazedo­nien war der BVB-Kapitän nicht im Kader. Aber Comebacks hat Marco Reus in seiner Karriere ja schon einige geschafft.

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Marco Reus war in dieser Saison lange Zeit auf der Suche nach seiner Topform

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