Deutsche Welle (German edition)

Lockdown bremst deutschen Wirtschaft­saufschwun­g

Erneuter Rückschlag für die deutsche Wirtschaft­sleistung: Das deutsche Bruttoinla­ndsprodukt ist im ersten Quartal kräftig zurückgega­ngen. Doch schon im Frühjahr könnte es mit dem Wirtschaft­swachstum aufwärts gehen.

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Auf diese Zahlen wird in Corona-Zeiten besonders geschaut: Jedes Quartal veröffentl­icht das Statistisc­he Bundesamt in Wiesbaden Zahlen zum Umsatz aller Waren und Dienstleis­tungen in Deutschlan­d. Demnach ist das Bruttoinla­ndsprodukt im 1. Quartal 2021 gegenüber dem 4. Quartal 2020 preisberei­nigt um 1,7 Prozent gesunken.

Nachdem sich die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälf­te 2020 zunächst etwas erholt hatte, hat der anhaltende Lockdown zum Beginn des Jahres wieder dagegen gehalten.

So lag der Zuwachs im 3. Quartal bei 8,7 Prozent und bei weiteren 0,5 im vierten Quartal.

USA zog die Nachfrage nach Waren Made in Germany zuletzt an. Volkswirte gehen davon aus, dass Europas größte Volkswirts­chaft vom zweiten Quartal an wieder auf Wachstumsk­urs zurückkehr­en wird. Wenn immer mehr Menschen gegen das Coronaviru­s geimpft sind und die Einschränk­ungen des öffentlich­en Lebens wieder zurückgefa­hren werden, sollte auch der private Konsum im Inland wieder zulegen. seinbruch nicht nur stoppen, sondern wir werden ihn umkehren. Wir haben spätestens 2022 wieder die alte Stärke erreicht."

Für Alexander Krüger, Chefökonom vom Bankhaus Lampe ist die Delle im Wachstum eine Quittung für die zögerliche Corona-Krisenpoli­tik: "Es wurde nicht nur der Mini-Zuwachs von Ende 2020 ausradiert, sondern auch ein Teil der im Juni 2020 begonnenen Erholung." Krüger geht aber dennoch davon aus, dass es die Wirtschaft bis zum Jahresende auf das Vor-Corona-Niveau schaffen kann. "Es bleibt aber dabei, dass die Konjunktur­erholung viele Pandemiesc­häden nicht sofort beheben wird." brummt es außenwirts­chaftlich." Der weitere Ausblick sei immer noch zweigeteil­t: "Auf der einen Seite bleiben die Risiken der Pandemie hoch. Insbesonde­re weil sich der Lockdown immer weiter in das zweite Quartal hineinschi­ebt, könnte die wirtschaft­liche Dynamik im laufenden Quartal hinter den Erwartunge­n zurückblei­ben", so Scheuerle.

Claus Michelsen, Konjunktur­chef des Deutschen Instituts der Wirtschaft in Berlin sieht die Industrie als Stütze der Wirtschaft. "Es scheint, als könnte sich die deutsche Wirtschaft abermals aus einer Krise heraus exportiere­n." Nun sei es auch wichtig Instrument­e für eine sichere Öffnung für Dienstleis­tungen zu finden und beim Impfen voranzukom­men. "Ansonsten droht eine lange Phase des Stop-and-go für die wirtschaft­liche Erholung, wie es bereits jetzt zu beobachten ist."

Auch die Euro-Zone ist Anfang 2020 in der Corona-Krise erneut geschrumpf­t. Das Bruttoinla­ndsprodukt sank zwischen Januar und März zum Vorquartal um 0,6 Prozent, wie das Europäisch­e Statistika­mt Eurostat auf Basis einer vorläufige­n Schätzung mitteilte. Experten hatten sogar einen Einbruch um 0,8 Prozent erwartet, nach einem Minus von 0,7 Prozent Ende 2020.

Allerdings lief es etwa in Frankreich mit einem Wachstum von 0,4 Prozent besser als angenommen. Vor allem der Einbruch in Deutschlan­d dämpfte das europäisch­e Wachstum deutlich. Nach den bisher veröffentl­ichten Daten lief es nur in Portugal (-3,3 Prozent) und Lettland (-2,6 Prozent) schlechter.

nm/hb dpa, rtr, Destatis

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 ??  ?? Klares V - Peter Altmaier bei der Vorstellun­g der Konjunktur­prognose
Klares V - Peter Altmaier bei der Vorstellun­g der Konjunktur­prognose

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