Deutsche Welle (German edition)

Fanprotest­e bei Manchester United

Die Wut über die verworfene Super League ist groß: Vor dem Premier-League-Spiel Manchester United gegen den FC Liverpool stürmen die United-Fans den Platz und protestier­en gegen die Klubbesitz­er. Das Spiel wird abgesagt.

-

Zahlreiche Fans von Englands Fußball- Rekordmeis­ter Manchester United haben am Sonntag mit einem Platzsturm vor dem Derby gegen den FC Liverpool ihren Protest gegen den USKlub-Eigner Joel Glazer zum Ausdruck gebracht. Sie skandierte­n "Glazer raus" und reagierten damit nochmals auf die höchst umstritten­en Super- LeaguePlän­e der Klubspitze. Nach einem Bericht der Nachrichte­nagentur PA sollen sich die Protestier­enden über einen Tunnel Zugang zum Spielfeld verschafft haben, nachdem sie ein paar Barrieren umgeschmis­sen hatten.

Etwa eine Stunde vor dem geplanten Anpfiff der Partie um 17.30 Uhr MESZ hatten die protestier­enden Fans das Stadion wieder verlassen. Rund ein halbes Dutzend Fans soll aber bis in den Spielertun­nel vorgedrung­en sein. Die Teams waren zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht im Stadion. Nachdem die Arena geräumt worden war, soll eine zweite, deutlich kleinere Gruppe erneut ins Stadion eingedrung­en sein.

Auch vor dem United-Teamhotel gab es Proteste. Ursprüngli­ch hatten sich die Anhänger der Red Devils mittags vor dem Stadion versammelt. Dort protestier­en sie lautstark mit Transparen­ten und Leuchtfack­eln gegen die umstritten­e Glazer-Familie, die 2005 die Mehrheit an Manchester United übernommen hatte, und für eine Einführung der "50+1Regel", wie sie im deutschen Fußball gilt.

Unruhen rund um das Stadion

Der Beginn des Spiels der beiden Erzrivalen, das wegen der Corona-Pandemie vor leeren Rängen ausgetrage­n werden sollte, verzögerte sich zunächst, weil es dauerte, die Straßen rund um das Stadion zu räumen. Dann wurde es ganz abgesagt und auf einen noch festzulege­nden späteren Zeitpunkt verschoben. Offenbar ließ die Sicherheit­slage einen Anpfiff nicht zu. In unmittelba­rer Nähe des Old Trafford kam es zu merkwürdig­en Szenen, als aufgebrach­te Fans zufällig vorbeifahr­ende Autos stoppten, an den Fahrzeugen rüttelten und sie erst nach einiger Zeit weiterfahr­en ließen.

Schon länger sind die Fans mit den Inhabern unzufriede­n. Die inzwischen verworfene­n Pläne für eine europäisch­e Super League, zu deren Initiatore­n Manchester United gehört, hatten ihren Unmut noch vergrößert. Das Sicherheit­spersonal habe vergeblich versucht, die wütenden Fans zurückzudr­ängen. Auf Bildern und Videos in britischen Medien war zu sehen, wie Menschen über den Platz rannten und Fackeln zündeten.

Zwei Tage nach der Gründung der Super League und den darauf folgenden zahlreiche­n Protesten hatten alle englischen Klubs ihre Bereitscha­ft zur Teilnahme wieder zurückgezo­gen. Joel Glazer war als Vizepräsid­ent der Super League vorgesehen gewesen. Bereits am vergangene­n Donnerstag hatten United-Anhänger das Trainingsg­elände des Klubs gestürmt. Auf Transparen­ten ("Wir entscheide­n, wo ihr spielt", "Raus mit den Glazers") hatten sie ihrem Unmut Luft verschafft.

asz/cw (dpa, AP, SID)

zufahren und den Finnen bei dessen Boxenstopp zu überholen. Das misslang zunächst, doch da Bottas mit den neuen, noch kalten Pneus wenig später kurz quer stand, schlüpfte Verstappen doch noch vorbei. Am Sieg von Hamilton änderte das aber nichts mehr.

"Es war ein echt hartes

Rennen - körperlich und mental", sagte der siebenfach­e Weltmeiste­r nach dem Rennen. "Es ist sehr viel Wind da draußen und leicht einen Fehler zu machen. Mein Start war nicht so gut. Danach habe ich versucht, mich in Position zu bringen." Hamilton hat in der WMWertung mit 69 Punkten nun acht Zähler Vorsprung auf Verstappen. Dritter ist Lando Norris im McLaren mit 37 Punkten.

Weiterhin auf den ersten WMPunkt im neuen Auto warten muss Sebastian Vettel. Zwar tat der deutsche Vierfach-Weltmeiste­r in seinem Aston Martin was er konnte, doch auf der anspruchsv­ollen Berg-Tal-Bahn in Portimao kam er letztlich nicht über Rang 13 hinaus. Ein kleines

Erfolgserl­ebnis verbuchte Mick Schumacher. Der 22-Jährige ließ nicht nur zum dritten Mal im dritten Grand Prix seinen HaasTeamko­llegen Nikita Mazepin hinter sich. Schumacher überholte kurz vor Rennende auch Nicholas Latifi im Williams und beendete das Rennen als 17.

Weiter geht es für den Formel- 1- Tross schon am nächsten Wochenende, wenn in Barcelona der Große Preis von Spanien ansteht. "Es sind nur ein paar Tage. Man muss sich erholen und dann schnell wieder in Form kommen für das nächste Rennen", sagte Hamilton. Alles wie immer eben - oder anders gesagt: keine besonderen Vorkommnis­se.

 ??  ?? Die Fans von Manchester United haben kein Verständni­s für die Klubbesitz­er und deren Pläne
Die Fans von Manchester United haben kein Verständni­s für die Klubbesitz­er und deren Pläne

Newspapers in German

Newspapers from Germany