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Olympische Spiele in Tokio: Elisabeth Seitz hofft auf Bekleidungsrevolution
Elisabeth Seitz ist eine von drei deutschen Turnerinnen, die in Ganzkörper-Trikots antreten, um gegen die Sexualisierung des Sports zu protestieren. Sie sagt, jeder solle selbst entscheiden dürfen, was man trage.
Kunstturnerinnen müssen sich seit Jahren mit dem Tragen von Trikots abfinden. Alle, die bei internationalen Wettkämpfen nicht aus religiösen Gründen ihren ganzen Körper bedecken mussten, trugen Outfits, die die Beine zeigten und an anderen Stellen eng anlagen.
Doch dann entschieden sich drei deutsche Turnerinnen bei den Europameisterschaften vergangene Woche für einen Ganzkörperanzug, den "Unitard" - um ein Zeichen gegen die "Sexualisierung im Turnen" zu setzen, wie es der nationale Verband formulierte.
Elisabeth Seitz, eine der drei Turnerinnen, sagte DW-Interview, sie hoffe, dass mehr Sportlerinnen in allen Sportarten ihrem Beispiel folgen und sich bei den Olympischen Spielen in Tokio im Juli und August bedecken werden.
"Ich würde gerne mehr Turnerinnen sehen, die den sogenannten "Unitard" tragen. Aber nicht nur im Turnen, ich möchte, dass jede Frau in jeder Sportart die Möglichkeit hat, selbst zu entscheiden, was sie tragen möchte", sagte Seitz, die bei den Olympischen Spielen 2012 und 2016 antrat und bei den Weltmeisterschaften 2018 am Stufenbarren Bronze gewann.
"[Die Dachverbände] sollten allen Athleten sagen, dass sie selbst entscheiden können, was sie tragen wollen, solange es in ihren Sportarten möglich ist."
Die Olympischen Spiele in Tokio, die durch die Coronavirus-Pandemie um ein Jahr verschoben wurden, brauchen gute Öffentlichkeitsarbeit, wenn es um die Rechte der Frauen geht. Denn der letzte Sexismus-Skandal führte dazu, dass der Organisationschef der Olympischen Spiele, Yoshiro Mori, zurücktrat und durch Seiko Hashimoto ersetzt wurde.
Es gibt nichts in den Regeln des Turnens, was Frauen daran hindert, Ganzkörper-Outfits zu tragen, doch der Leotard - ein hautenger einteiliger Turnanzug mit nackten Beinen, hat sich in den letzten Jahren beim Kunstturnen etabliert. "Die Möglichkeit, Unitards ( Turnanzug mit langen Armen und
Beinen, Anm. d. Redaktion) bei Wettkämpfen zu tragen, ist in den FIG-Regeln seit mehreren Jahren festgelegt", sagte ein Sprecher des internationalen Turnverbandes (FIG) der DW. "In der Rhythmischen Sportgymnastik zum Beispiel sind viele Sportlerinnen daran gewöhnt, Unitards zu tragen. Die FIG freut sich, dass die Athletinnen wissen, dass sie für ihre Wettkämpfe die Kleidung wählen können, in der sie sich am wohlsten fühlen."
"Die internationalen Verbände sind dafür verantwortlich, die Regeln für die Ausübung ihrer jeweiligen Sportarten (einschließlich der Kleidung) aufzustellen und durchzusetzen", teilte das Internationale Olympische Komitee (IOC) gegenüber der DW mit.
Turnerinnen haben schon lange Angst davor, dass ihr Outfit beim Spagat oder bei Sprüngen in bestimmten Disziplinen verrutscht und dass mehr preisgegeben werden könnte, als ihnen lieb ist. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum sich Seitz, Sarah Voss und Kim Bui bei den Europameisterschaften im schweizerischen Basel für das neue Outfit, den Unitard, entschieden haben. "Es geht nicht darum, dass wir allen zeigen wollen, dass man jetzt diesen neuen Anzug tragen muss", sagte Seitz, die für den Wettkampf in Tokio gut gerüstet ist. "Es geht vielmehr darum, das zu Tragen, was man möchte. Ich habe selbst entschieden, was ich tragen möchte, und das sollte jeder tun.
"Niemand hat vorher versucht, etwas zu ändern. Wir wussten, wenn wir dieses neue Trikot tragen, wird jeder auf uns schauen. Es ist gut, dass jetzt alle darüber diskutieren." Und ihre Aktion hat bereits Anklang gefunden. Die britischjamaikanische Turnerin Danusia Francis sagte der BBC, dass der Anzug den Turnerinnen "die Macht der Wahl zurückgibt".
Der erste Test war die Trampolin- Europameisterschaft in Sotschi. "Die Ganzkörper-Trikots sind auch im Trampolin-Turnen erlaubt, und zwar in allen Disziplinen. 'European Gymnastics' unterstützt die Turnerinnen und Turner dabei, ihre eigene Wahl der Trikots zu treffen und sich bei den Wettkämpfen wohl zu fühlen", teilte 'European Gymnastics' gegenüber DW mit. der Ganzkörperanzüge wieder in Frage gestellt wurden, ist Schwimmen. Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Rom wurden von allen Teilnehmenden Ganzkörperanzüge getragen.
Doch das hatte nichts mit der Bedeckung von Körperstellen zu tun, sondern mit Schnelligkeit. Die Ganzkörperanzüge erlaubten es den Schwimmenden, sich schneller durchs Wasser zu bewegen. Prompt verbot der Verband sie wieder, weil bei jedem zweiten Rennen Weltrekorde gebrochen wurden. Heute müssen Schwimmerinnen Anzüge tragen, die nicht über die Schultern oder Knie hinausgehen.
Aber wie sieht es mit der Leistung beim Turnen aus? Sind längere Anzüge hilfreich oder hinderlich? "Für mich war es einfach, den Trikotanzug zu wechseln, weil wir im Training oft Strumpfhosen über unseren normalen, traditionellen Trikots tragen, also war es für mich nichts Besonderes", sagte Seitz. "Ich denke, man muss nur ein bisschen mit dem neuen Anzug trainieren und dann ist es völlig in Ordnung."
Adaption:
Klein
Calle Kops/Thomas
munder eine schwere Verletzung bei einem ihrer jungen Spieler zu beklagen: Mateu Morey blieb im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie. Seine Schmerzensschreie, die durch das leere Stadion hallten, sorgten auch bei den Kollegen für Entsetzen. "Es ist brutal schwer", sagte BVBTrainer Edin Terzic, "bis zur 75. Minute war es ein perfekter Abend für uns. Aber wenn man den Jungen auf dem Boden sieht und - viel schlimmer noch - seine Reaktion gehört hat, das tut extrem weh." kein Aufbäumen des Zweitligisten mehr drin war. Zweimal innerhalb der vergangenen zwei Monate hatte sich das gesamte Team wegen COVID-19Infektionen im Spielerkreis in häusliche Quarantäne begeben müssen.
Bis zum 20. April durften die Holstein- Profis zuletzt nur zu Hause trainieren. Seitdem absolvieren sie ihr strammes Restprogramm: innerhalb von viereinhalb Wochen acht Punktspiele, dazu noch das DFB-Pokal-Halbfinale beim BVB. Im März hatte sich die Mannschaft schon einmal in Quarantäne begeben müssen, nachdem es mehrere positive Coronafälle gegeben hatte. Zweimal 14 Tage ohne richtiges Training innerhalb von sechs Wochen - kein Wunder, dass es um die Form der Kieler Kicker nicht zum
Besten steht.
"Uns wurden ganz klar die Grenzen aufgezeigt", sagte ihr Trainer Ole Werner, mit 32 Jahren der jüngste Profitrainer im deutschen Fußball. "Aber niemand hat uns zugetraut, dass wir heute hier stehen. Wir können es einordnen und werden keine bleibenden Schäden mit in die nächsten Spiele nehmen, auch wenn wir alle sehr enttäuscht sind."
Das DFB-Pokal-Halbfinale war - nachdem Kiel mit dem Sieg im Achtelfinale gegen den FC Bayern im Januar für Furore gesorgt hatte - eher nur Zubrot. Fast schon störte es bei der Konzentration und dem Sammeln der Kräfte im Bestreben, das eigentliche große Saisonziel zu erreichen: den Aufstieg in die Bundesliga. In der hat Holstein Kiel, immerhin Deutscher Meister von 1912, nämlich noch nie gespielt.
Die Ausgangslage der Kieler im Aufstiegsrennen ist - was die nackten Zahlen angeht - gar nicht so schlecht: Mit 50 Punkten sind sie Tabellenvierter und haben bei drei Spielen weniger nur zwei Zähler Rückstand auf den Dritten, Hamburger SV, sieben auf die SpVgg Greuther Fürth auf dem zweiten Platz. Die Chancen sind also da, doch sind es die Kräfte auch?
Kein Problem mit schwindenden Kräften scheinen dagegen die Dortmunder zu haben. Nachdem sie am 18. Spieltag in der Tabelle aus den vorderen vier Plätzen herausgefallen und der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt auf den Rängen drei und vier zeitweise regelrecht enteilt waren, ist das Momentum nun wieder auf Seiten des BVB. Nur noch ein Zähler fehlt den Schwarz-Gelben auf Rang vier. "Wir haben einen guten Lauf, aber dürfen nicht ein Prozent nachlassen", sagte Reus. "Wir müssen weiter im Flow bleiben."
Schaffen die Dortmunder das, könnte es am Ende der Saison dann heißen: Die Borussia hat sich für die Champions League qualifiziert und außerdem den DFB-Pokal gegen RB Leipzig gewonnen, Holstein Kiel ist dagegen im Kampf um den Erstliga-Aufstieg wegen der zu hohen Belastung am Ende einer harten Spielzeit gescheitert. Beides wäre keine Überraschung.