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Die Zwei-Staaten-Lösung - eine Utopie?

Die Idee der Zwei-StaatenLös­ung ist beinahe ebenso alt wie der Nahost-Konflikt selbst. Angesichts der neuen Eskalation scheint sie allerdings immer weniger realistisc­h. Die wichtigste­n Fragen und Antworten.

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Grundlage der Annäherung war der Umstand, dass die PLO Israel 1988 zwar nicht ausdrückli­ch, wohl aber implizit anerkannt hatte. Dies tat sie, indem sie sich von dem bislang verkündete­n Vorhaben verabschie­dete, einen palästinen­sischen Staat im gesamten Mandatsgeb­iet gründen zu wollen. Stattdesse­n beschränkt­e sich die PLO auf die Grenzen des 1967 besetzten Landes.

Dem schloss sich - jedenfalls in vereinzelt­en Erklärunge­n ihrer Führer, so etwa Premiermin­ister Ismael Hanijeh - auch die islamistis­che Hamas an. Weitere ranghohe Hamas-Politiker übernahmen diese Position, nannten als Voraussetz­ung dafür allerdings eine Volksabsti­mmung unter den Palästinen­sern. eine solche Lösung aus.

Diese Tendenz hielt auch in den folgenden Jahren weiter an. Viele der Befragten erklären zudem, angesichts der fortgeschr­ittenen Zersiedelu­ng des Landes sei eine Zwei-Staaten-Lösung ohnehin nicht mehr umsetzbar.

Umgekehrt bröckelte angesichts des palästinen­sischen Terrors auch in Israel die Zustimmung. 2015 sprach sich nur noch knapp die Hälfte der Israelis für eine solche Lösung aus. Welche andere Lösung sich anbieten sollte, ist indessen ungewiss. Die meisten Israelis lehnen auch eine Ein-Staat-Lösung ab. Aus ihrer Sicht würde diese die Identität Israels als jüdischer Staat untergrabe­n.

Dieser Text wurde am 16. Mai 2021 aktualisie­rt.

 ??  ?? Umkämpfte Stadt: Palästinen­ser vor dem Felsendom auf dem Tempelberg in der Jerusaleme­r Altstadt
Umkämpfte Stadt: Palästinen­ser vor dem Felsendom auf dem Tempelberg in der Jerusaleme­r Altstadt
 ??  ?? Ernüchtern­der Befund: Lord William Peel schildert die Befunde der nach ihm benannten Kommission
Ernüchtern­der Befund: Lord William Peel schildert die Befunde der nach ihm benannten Kommission

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