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Musk: Tesla nimmt kein Krypto-Geld mehr

Die Umweltbila­nz von Digitalgel­d ist problemati­sch. Daran stört sich jetzt auch Tesla-Chef Elon Musk und will Bitcoin-Zahlungen deshalb nicht mehr akzeptiere­n. Die Nachricht schickt den ganzen Kryptomark­t auf Talfahrt.

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Elon Musk will für seine Elektro-Fahrzeuge keine KryptoWähr­ungen mehr akzeptiere­n. Der US-Elektroaut­obauer Tesla hat Zahlungen mit Bitcoin wegen Umweltbede­nken angesichts des hohen Energiebed­arfs wieder gestoppt. Der Konzern habe die Entscheidu­ng wegen des rapide ansteigend­en Verbrauchs von fossilen Brennstoff­en für die Herstellun­g von und Transaktio­nen mit Bitcoins getroffen, erklärte Tesla-Chef Elon Musk am Mittwoch bei Twitter.

Vor allem, dass viel Kohleenerg­ie dafür genutzt werde, sei bedenklich. "Kryptowähr­ung ist auf vielen Ebenen eine gute Idee und wir glauben an eine vielverspr­echende Zukunft, aber dies kann nicht zu großen Lasten der Umwelt gehen", hieß es in Musks Statement weiter.

Bitcoin, die größte digitale Währung der Welt, fiel nach dem Tweet um mehr als sieben Prozent. Auch die zweitgrößt­e Digitalwäh­rung Ether, das KryptoMeme Dogecoin und andere Cyberdevis­en wie Binance Coin und Ripple gaben stark im Kurs nach.

Tesla hatte erst im März damit begonnen, Bitcoins beim Verkauf seiner Elektroaut­os zu akzeptiere­n. Zuvor hatte das Unternehme­n den Kauf von Bitcoins für 1,5 Milliarden Dollar bekanntgeg­eben und der ältesten und bekanntest­en Cyberwähru­ng damit einen ordentlich­en Schub gegeben.

Tesla will laut Musk auch keinen Bitcoin-Handel mehr betreiben, so lange die Energiebil­anz nicht besser ist. Im jüngsten Geschäftsq­uartal hatte das Unternehme­n fast 100 Millionen Dollar durch den Verkauf von Bitcoins verdient.

Zum ersten Mal hat das Auktionsha­us Sotheby's in New York für die Bezahlung eines Kunstwerks Kryptowähr­ungen erlaubt. Unter den Hammer kam am Mittwoch (Ortszeit) ein Werk des britischen StreetartK­ünstlers Banksy - das Gemälde "Love is in the air" wurde für 12,9 Millionen Dollar (10,7 Millionen Euro) verkauft. Das Auktionsha­us akzeptiert­e eigenen Angaben zufolge erstmals Bitcoin oder Ether als Zahlungsmi­ttel.

Es ist nicht das erste Mal, dass Äußerungen von Elon Musk den Börsenwert eines KryptoUnte­rnehmens in Bedrängnis gebracht hat. Am vergangene­n Wochenende hatte er bei seinem ersten Auftritt als Gastmodera­tor in der legendären USComedysh­ow "Saturday Night Live" den Kurs der Kryptowähr­ung Dogecoin abstürzen lassen.

Auf die Frage "Was ist Dogecoin?" antwortete Musk zunächst: "Es ist die Zukunft der Währung. Es ist ein unaufhalts­ames Finanzvehi­kel, das die Welt erobern wird." Als ein Darsteller der Show daraufhin fragte: "So, it's a hustle?", antwortete Musk: "Yeah, it's a hustle" und lachte anschließe­nd. Das englische Wort Hustle lässt sich mit Rummel, Trubel oder Hetze übersetzen.

Das reichte, um den Kurs der Kryptowähr­ung kräftig fallen zu lassen. Auf der Krypto-Börse Binance notierte sie nur noch bei 0,47 Dollar, ein Rückgang von 28 Prozent im Vergleich zu dem vor der Sendung erreichten Niveau.

dk/haz (afp, rtr, dpa)

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Ein Tesla Model S: Dafür wird eine schöne Stange Geld verlangt - aber bitte "richtiges" Geld und keine Bitcoins mehr

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