Deutsche Welle (German edition)
Wer ist die Hamas und wer unterstützt sie?
Seit 2007 beherrscht die Organisation den Gazastreifen und initiiert von dort immer neue Angriffe auf Israel. Das geht nur mit ausländischer Unterstützung und massenhaft Waffen.
"Radikal-islamisch" - dieses Stichwort fällt in einigen deutschen Medien immer wieder im Zusammenhang mit der Hamas, die im Gazastreifen seit 2007 politisch an der Macht ist. Im Zuge der jüngsten Eskalation hat sich diese Zuschreibung gewandelt: Inzwischen ist auch häufiger von einer islamistischen Terrororganisation die Rede. Auch die meisten westlichen Staaten kommen zu einer ähnlichen Bewertung.
Ausnahmen sind Norwegen und die Schweiz, die mit Verweis auf ihre Neutralität auch Kontakte zur Hamas unterhalten. Andere Länder gehen in ihrer Unterstützung noch viel weiter.
Die Hamas wurde in der zweiten Hälfte der 1980erJahre gegründet und stand schon damals in Opposition zur PLO, der Palästinensischen Befreiungsorganisation von
Jassir Arafat. Umstritten ist, ob sie in ihren Anfangstagen sogar mit Geld von der israelischen Regierung als Gegengewicht aufgebaut wurde - ein Szenario, das heute alle Seiten vehement von sich weisen. Anders als die PLO spricht die Hamas Israel das Existenzrecht ab; das Hamas-Emblem zeigt den Jerusalemer Felsendom und zwischen palästinensischen Fahnen den Umriss eines ungeteilten Palästinenserstaates, der auch das israelische Staatsgebiet mit einschließt.
Arafat schloss 1993 im Rahmen des Osloer Prozesses Frieden mit Israel und beendete damit die Erste Intifada. Die Hamas erkannte diesen historischen Schritt nicht an und verübte weiter Anschläge auf israelischem Gebiet. 2006 holte die Hamas dann bei Wahlen im Gazastreifen die absolute Mehrheit, die sie ein Jahr darauf mit einer putschartigen Aktion festigte. Im Westjordanland herrscht die gemäßigte Fatah-Partei unter Mahmud Abbas, weshalb die