Deutsche Welle (German edition)
ENTR - Neues Social-Media-Projekt für junge Europäer
Die Europäische Union hat in der jungen Generation viele Fans. Im digitalen Raum gibt es jetzt die Plattform "ENTR". Ein Social-Media-Projekt von der DW mit vielen Partnern, das auch EU-Zweifler ansprechen will.
"Was jetzt?" ist vielleicht die am häufigsten gestellte Frage der Menschheit. In diesen Zeiten gilt das besonders. Die Pandemie hat die Pläne vieler junger Menschen durchkreuzt, im Studium, den ersten Schritten im Beruf und manchmal auch in der Liebe. "Es ist eine unsichere Zeit, Corona hat alles aufgemischt überall in Europa", sagt Gönna Ketels, die für den Content bei diesem Projekt verantwortlich ist. "Was jetzt?”, das ist Leitfrage von ENTR und sie sorgt für reichlich Stoff für die Zielgruppe zwischen 18 und 34 Jahren. nommen zu werden, obwohl das ENTR von dort Fördermittel enthält. "Wir werden EU-Europa nicht unkritisch abfeiern, sondern gerade auch auf die Baustellen schauen", ergänzt Coordinating Editor Caroline Schmitt.
Die Themen gibt die Zielgruppe vor, die Perspektive auch, Lebensnähe ist gefragt, offene Worte. In einem der ersten Videos geht es um ein deutsch-italienisches Paar, das unterschiedliche Gewohnheiten beim Umgang mit Geld hat. "Für die Menschen in Ausbildung und auf der Schwelle in den Beruf ist Geld ein extrem wichtiges
Thema", sagt Ketels dazu. Zumal durch die Pandemie viele Jobs erst einmal auf Eis gelegt sind.
Ausgedacht haben sich ENTR France Médias Monde und die Deutsche Welle. Im Moment sind weitere Partner-Medien aus Rumänien, Portugal, Polen und Irland dabei - und es sollen noch viel mehr werden. Zweimal die Woche ist Themenkonferenz: Realisiert werden danach Geschichten, die überall auf Interesse stoßen wie die Diskussion über das Geld oder die unterschiedlichen Erfahrungen von Menschen aus der LGBTQCommunity. DW-Intendant Peter Limbourg spricht von einer "einzigartigen paneuropäischen Teamarbeit".
Ihre Auftritte haben die meist video-basierten Angebote auf Facebook, Instagram und Youtube. Mit dem Einstellen des Inhaltes ist es aber nicht getan, nach den Vorstellungen der beteiligten Partner und der DWRedaktion soll es dann erst richtig losgehen: "Zu jedem Thema gibt es interaktive Elemente", sagt Ketels, "wir wollen nur den Anstoß geben und dann sollen die User:innen diskutieren und ihre eigenen Geschichten teilen." Ziel ist, dass aus ENTR eine Community wird, in der eine Vielfalt von Stimmen zu Wort kommt.
Eine Gruppe ist ENTR besonders wichtig: Es sind diejenigen jungen Leute, die nicht bereits via Erasmus in einem Partnerland studiert oder erste Erfahrungen mit einem Job außerhalb ihrer Heimat haben. Das
ENTR-Team will seine Themen auch nicht nur auf ein akademisches Publikum ausrichten. Es gebe in ihrer Zielgruppe viele, die sich in "der EU nicht wiederfinden und die wir bei ihren Themen und auch bei ihrer Skepsis abholen wollen", so die Content-Chefin.
Was kommt als nächstes? ENTR-übergreifend hofft man auf ein schnelles Ende der Pandemie. Denn man muss nicht lange danach suchen, was der jungen Generation im Moment am meisten fehlt: sich in der Wirklichkeit treffen zu können, so wie man es möchte. "Interrail statt Internet", möchte man fast sagen.