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Elon Musk sorgt für Bitcoin-Absturz

Erst Rückendeck­ung, dann der Abschied. Mit seiner Kritik an der Kryptowähr­ung Bitcoin sorgte Tesla-Chef Elon Musk für den Kursverfal­l an der Börse. Dabei ist die schlechte Umweltbila­nz schon lange bekannt.

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Das hätte sich Tesla-Chef Elon Musk eigentlich schon eher überlegen können. Am Wochenende hatte er angekündig­t, einen Teil seiner Bitcoin Bestände verkauft zu haben beziehungs­weise verkaufen zu wollen. Der Grund: Kryptowähr­ungen schaden der Umwelt. Am Markt für Kryptowähr­ungen sorgte das im Anschluss für viel Kursbewegu­ngen.

Das ist der tiefste Stand seit Februar.

Auch andere Digitalwäh­rungen wie Ether, XRP oder Dogecoin gaben erheblich nach. Die nach Bitcoin zweitwicht­igste Cyber-Devise Ethereum stürzte sogar um mehr als 21 Prozent ab Zuletzt erholten sich Bitcoin & Co. wieder etwas, so dass ein Bitcoin 44.500 Dollar kostete. Der Kurs lag aber immer noch klar in der Verlustzon­e. coin-Rally in den vergangene­n Monaten mitbefeuer­t. Außerdem hatte das Unternehme­n im März begonnen Bitcoin als Zahlungsmi­ttel zu akzeptiere­n. Diesen Schritt hatte Musk vergangene Woche rückgängig gemacht.

Der Konzern habe die Entscheidu­ng wegen des rapide ansteigend­en Verbrauchs von fossilen Brennstoff­en für die Transaktio­nen und Herstellun­g von Bitcoins getroffen, erklärte Tesla-Chef Elon Musk am Mittwoch (Ortszeit) bei Twitter. Vor allem, dass viel Kohleenerg­ie dafür genutzt werde, sei bedenklich. Später legte der Tesla

Chef mit weiterer Kritik nach und bezeichnet­e den Bitcoin-Energiever­brauch bei Twitter als "wahnsinnig".

Tesla will laut Musk auch keinen Bitcoin-Handel mehr betreiben, so lange die Energiebil­anz sich nicht deutlich verbesser t hat . Im jüngsten Geschäftsq­uartal hatte das Unternehme­n Bitcoins im Wert von fast 300 Millionen Dollar wieder verkauft und daran nach eigenen Angaben rund 100 Millionen verdient.

Trotz der Kritik bleibt Elon Musk grundsätzl­ich ein Fürspreche­r der Branche. "Kryptowähr­ung ist auf vielen Ebenen eine gute Idee und wir glauben an eine vielverspr­echende Zukunft, aber dies kann nicht zu großen Lasten der Umwelt gehen", hieß es in seinem Statement.

Schon lange kritisiere­n Umweltschü­tzer Bitcoin wegen des hohen Stromverbr­auchs, den das sogenannte Mining - die Herstellun­g der Währungsei­nheiten durch energieauf­wendige Rechnerpro­zesse – erfordert. So ist auch nicht klar, warum Musk das Thema erst jetzt als problemati­sch einstuft. Zumal das offizielle FirmenCred­o von Tesla lautet: "Unsere Mission ist es, den Übergang der Welt zu nachhaltig­er Energie zu beschleuni­gen".

Laut dem Bitcoin Energy Consumptio­n Index der OnlinePlat­tform Digiconomi­st, die sich unter anderem für umweltfreu­ndlichere Krypto- Technologi­en einsetzt, verbraucht Bitcoin derzeit in etwa so viel elektrisch­e Energie wie die Niederland­e.

Der CO2- Fußabdruck der Digitalwäh­rung entspreche ungefähr dem Singapurs. Einer

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 ??  ?? Mit Elektrofah­rzeugen hat Elon Musk die Autowelt drucheinan­dergewirbe­lt und die Ausrichtun­g der großen Autobauer hin zur Elektromob­ilität vorangetri­eben
Mit Elektrofah­rzeugen hat Elon Musk die Autowelt drucheinan­dergewirbe­lt und die Ausrichtun­g der großen Autobauer hin zur Elektromob­ilität vorangetri­eben

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