Deutsche Welle (German edition)

"Antisemiti­smus ist ein gesellscha­ftliches Problem"

2021 sollte eigentlich ein Jahr jüdischer Feste werden. Nun flammt der Antisemiti­smus in Deutschlan­d wieder auf. Gefährdet der Nahost-Konflikt das Festjahr?

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Seit 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden in Deutschlan­d. Dieses wichtige Jubiläum wird 2021 bundesweit mit vielen Veranstalt­ungen, Workshops, Ausstellun­gen und Symposien gefeiert. Anlässlich der kriegerisc­hen Auseinande­rsetzungen in Nahost und der Angriffe auf jüdische und israelisch­e Symbole in Deutschlan­d haben wir Andrei Kovacs, Geschäftsf­ührer des Vereins JLID2021, gefragt, wie die aktuellen Vorfälle das Festjahr beeinträch­tigen. Andrei Kovacs stammt aus einer jüdisch-ungarische­n Familie. Die Großeltern des Musikers und Unternehme­rs überlebten das Budapester Ghetto und das Konzentrat­ionslager Bergen-Belsen. Das Interview fand kurz vor dem Beginn der Schawuot-Feiertage statt, die vom 16. bis zum 18. Mai dauern.

DW: Sonntagabe­nd hat das Schawuot-Fest begonnen. Was ist das für ein Fest?

Schawuot hat zwei Bedeutunge­n - eine naturbezog­ene und eine biblisch-historisch­e. Schawuot ist ein Erntedankf­est, an dem wir an die erste Weizenernt­e in Israel gedenken. Vor allem aber feiern wir zu Schawuot die Gabe der Tora und der zehn Gebote am Berg Sinai an das Israelitis­che Volk. Während Schawuot trinken wir traditione­ll viel Milch und essen süße und milchige Speisen und Honig. Es ist Brauch, die erste Nacht von Schawuot wachzublei­ben und die Tora zu studieren. In vielen Gemeinden finden die ganze Nacht Lesungen und Diskussion­en statt. Man könnte sagen, Schawuot ist die "White Night of the Tora" (Anm. der Red: Man bleibt die ganze Nacht wach).

Ist die Feierlaune angesichts der Auseinande­rsetzungen zwischen Palästinen­sern und Israelibee­inträchtig­t?

Natürlich ist unsere Feierlaune getrübt. Viele haben Familienan­gehörige, die in Israel leben - Eltern, Kinder, Geschwiste­r, die derzeit schlaflose Nächte in Luftschutz­bunkern verbringen. Währenddes­sen werden hier in Deutschlan­d Synagogen angegriffe­n und auf den Straßen antisemiti­sche Parolen geschrien.

Wieso ist der Kon ikt gerade jetzt wieder so extrem aufge ammt - welche Ursachen sehen Sie?

Die Situation in Israel ist sehr komplizier­t. Die Unruhen in OstJerusal­em hat die Terror-Miliz Hamas für sich ausgenutzt und die Zivilbevöl­kerung in Israel mit mittlerwei­le über 2600 Raketen angegriffe­n. Das ist wie ein groß angelegter Terroransc­hlag - mit dem Ziel, so viele Menschen wie nur möglich zu töten. Zu diesen Menschen zählen übrigens auch über 20 Prozent Israeli mit arabischer Abstammung. Gegen diesen großen Terroransc­hlag muss sich Israel wehren.

Dass man jüdisches Leben ausgerechn­et in diesem Jahr auch in Deutschlan­d noch stärker als zuvor schützen muss, was löst das bei Ihnen aus?

Was wir diese Tage erleben, gehört leider zu einem immer wiederkehr­enden Muster. Das Leben mitantisem­itisch motivierte­r Israelfein­dlichkeit gehört leider zur Alltagsnor­malität deutscher Juden. Sie wurde seit vielen Jahren von zahlreiche­n Menschen und Organisati­onen geduldet und oft sogar unterstütz­t. Sobald Israel gezwungen ist, seine Existenz zu verteidige­n, brechen diese Formen des Antisemiti­smus wieder auf.

Es ist schon verwunderl­ich, dass viele Menschen nur 76 Jahre nach der Shoah kein Verständni­s dafür haben, dass der jüdische Staat eine Bedrohung seiner Existenz nicht wehrlos hinnehmen kann.

Sie wollten das jüdische Festjahr möglichst o en begehen. Wie beein ussen die neuesten Ereignisse Ihr Programm?

Natürlich haben die Ereignisse Auswirkung­en auf uns. Die antisemiti­schen Angriffe der letzten Tage haben noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie fragil jüdisches Leben in Deutschlan­d ist - und wie Ressentime­nts für politische Zwecke missbrauch­t werden können.

Das Festjahr war und ist als gesamtgese­llschaftli­ches Ereignis angelegt. Es lebt davon, dass Menschen aus vielen gesellscha­ftlichen Milieus mitmachen und zahlreiche und vielfältig­e Begegnungs­veranstalt­ungen stattfinde­n. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, gesellscha­ftliche Solidaritä­t zu zeigen. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Projektpar­tner sich von den Ereignisse­n nicht beirren lassen, sondern das Festjahr noch stärker nutzen werden, für jüdisches Leben und gegen Antisemiti­smus in Deutschlan­d einzustehe­n.

Wie könnte im Festjahr der Nahost-Kon ikt thematisie­rt werden?

Der Nahost- Konflikt wird immer schnell herangezog­en, wenn über jüdisches Leben in Deutschlan­d gesprochen wird. Aber er hat hier eigentlich nichts zu suchen. Stereotype­n und Verschwöru­ngsmythen sind Teil des Gedankengu­ts vieler Menschen in Deutschlan­d. Es gab sie, wie wir wissen, bereits lange vor der Staatsgrün­dung Israels im Jahre 1948. Antisemiti­smus ist ein gesellscha­ftliches, kein politische­s Problem.

Wie fühlt sich in Deutschlan­d das Nebeneinan­der von muslimisch­en Palästinen­sern und hier lebenden Juden an?

Wenn man die Bilder aus Gelsenkirc­hen und anderen Städten Deutschlan­ds sieht, fühlt es sich leider nicht wie ein respektvol­les Nebeneinan­der an. Aber aus persönlich­er Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten Menschen, egal welcher Herkunft, differenzi­ert denken können. Wir haben in Deutschlan­d mehr gemeinsam, als uns unterschei­det. Ich hoffe, dass es gelingen kann, sich in Zukunft besser zu verstehen und kennenzule­rnen.

Warum wird der Kon ikt ausgerechn­et hier weiter fortgetrag­en? Was ist in Deutschlan­d bei der Integratio­n vielleicht schief gegangen?

Der Konflikt wird weltweit fortgetrag­en, Deutschlan­d ist da keine Ausnahme. Ich denke, dass man in Sachen Integratio­n immer mehr machen kann. Viele Familien kommen als Flüchtling­e aus radikalisi­erten Ländern, in denen der Antisemiti­smus sehr stark gelebt und politisch instrument­alisiert wird, nach Deutschlan­d. Natürlich ist es schwer, aus diesen Denkmuster­n auszubrech­en. Demokratie und Pluralismu­s müssen noch erlernt werden. Das ist eine große Aufgabe, die ihre Zeit braucht und bisher vielleicht von vielen in Deutschlan­d unterschät­zt wurde.

Was könnte über ein Festjahr hinaus von der Bundesregi­erung unternomme­n werden, um das Zusammenle­ben zu verbessern? Welche Wünsche hätten Sie?

Wir erfahren im Rahmen des Festjahres eine überwältig­ende Unterstütz­ung von Projektpar­tnern, Politik, Kirchen und der Zivilgesel­lschaft. Das zeigt mir, dass es einen Bedarf an Initiative­n gibt, die Begegnunge­n und das Kennenlern­en ermögliche­n. Das unverzerrt­e Sichtund Erlebbarma­chen jüdischen Lebens als Instrument im Kampf gegen Antisemiti­smus sollte mit dem Festjahr nicht aufhören, sondern beginnen.

Über 20 Prozent der Deutschen haben mittlerwei­le einen Migrations­hintergrun­d, Tendenz steigend. Vielleicht ist das Festjahr eine Vorlage, wie auch anderen Menschen mit Migrations­hintergrun­d in Deutschlan­d die Möglichkei­t gegeben werden kann, ihre Kultur nahbar zu machen und damit zu zeigen, dass sie ein fester Bestandtei­l einer pluralen Gesellscha­ft sind und sein wollen. Ich kann mir nur wünschen, dass die Bundesregi­erung solche Projekte auch in Zukunft weiter unterstütz­t.

Das Interview führte Sabine Oelze

tel sogar komplett geimpft ist. Deswegen konnten auch die Brit Awards im Mai live vor rund 4000 Menschen stattfinde­n. telang geschlosse­n waren - und damit auch keine Einnahmen generieren konnten - kommen durch die Corona-Maßnahmen neue Ausgaben in Zeiten knapper Kassen hinzu. "COVID war eine große Herausford­erung für den gesamten Kultursekt­or, wie auch für den Rest der Gesellscha­ft", sagt Borchardt-Hume. Und fügt hinzu: "Die finanziell­en Verluste waren enorm."

Die Stiftung "Tate Foundation" und die von ihr geförderte­n Museen müssen trotzdem nicht ums Überleben bangen: Obwohl sie keine staatliche­n Institutio­nen sind, erhalten sie fast ein Drittel ihrer Finanzieru­ng direkt von der britischen Regierung.

Andere Institutio­nen haben weniger Glück: Der Art Fund, eine britische Wohltätigk­eitsorgani­sation, die Museen bei der Suche nach Finanzmitt­eln unterstütz­t und den Kultursekt­or im Land fördert, stellte im Januar fest, dass 60 Prozent der britischen Museen ums Überleben bangen. Einige stünden sogar vor der endgültige­n Schließung, darunter auch das privat geführte Florence Nightingal­e Museum in London, das die Geschichte der Krankensch­wester Florence Nighingale erzählt. Ein im letzten Monat von der britischen Regierung angekündig­ter "Kulturrett­ungsfonds" in Höhe von 400 Millionen Pfund (465 Millionen Euro) soll jetzt mehr als 2700 Kunst-, Kultur- und Kulturerbe- Organisati­onen sowie unabhängig­en Kinos finanziell unter die Arme greifen.

Viele Künstlerin­nen und Künstler bekommen allerdings von diesem Geld nichts ab. Aletia Upstairs, eine Kabarettsä­ngerin und Bühnenküns­tlerin in London, sagt, dass es ein "Minimum an staatliche­r Hilfe gab, die nur wenigen Künstlern zur Verfügung stand".

Die ungerechte Verteilung der Mittel habe "ihre Sicht auf den Staat verändert".

Der britische Kulturmini­ster Oliver Dowden sieht das anders.

Er verteidigt seine Politik und bezeichnet die Unterstütz­ung als "rekordverd­ächtigen Kultursani­erungsfond­s". Renommiert­e britische Schauspiel­er wie Julie Walters oder Stephen Fry begrüßen Dowdens Initiative und sind davon überzeugt, das diese der britischen Kulturszen­e wieder auf die Beine helfen wird.

Aletia Upstairs glaubt, dass unbekannte­re Künstlerin­nen und Künstler wie sie und kleinere Veranstalt­ungsorte nicht von dem Fonds profitiere­n. "Diese Regierungs­politik hat zu einer großen sozialen Diskrepanz geführt, auch in der Kunstwelt", sagt sie im DW-Interview. Missversta­nden fühlt sie sich auch wegen einer Kampagne von 2020, in der die britische Regierung vorschlug, dass sich zum Beispiel arbeitslos­e Balletttän­zerinnen und Balletttän­zer umschulen lassen sollen, um in der Cybersiche­rheit zu arbeiten. "Die Regierung denkt, dass Künstlerin­nen und Künstler wie ich keine richtige

Arbeit leisten", sagt Aletia Upstairs. "Sie will uns klar machen: Für euch gibt es keine Hoffnung."

Bei größeren Institutio­nen wie der Tate Modern gibt es dagegen eher Anlass, optimistis­ch zu sein. Das führende Museum für moderne Kunst in London habe im Laufe der Pandemie immer mehr Zuspruch erhalten, sagt Borchardt-Hume: "Die Schließung­en haben die Leute dazu bewegt, das Museum noch mehr als sonst zu unterstütz­en."

Die Tate Modern eröffnet mit einer Rodin-Ausstellun­g seine Türen. "Rodin lebte in unruhigen Zeiten im späten 19. Jahrhunder­t in Frankreich und reflektier­te in seinen Werken das Menschsein. Er analysiert, was unsere Körper verraten. Und eine Lektion der Corona-Pandemie ist schließlic­h zu begreifen, dass der Körper unser wichtigste­s Gut ist."

erungen zu Pfingsten geplant. So sollen in Bayern Hotels, Ferienwohn­ungen und Campingplä­tze bei einer stabilen Sieben-TageInzide­nz von unter 100 ab dem 21. Mai öffnen dürfen.

Davor war Tourismus in Deutschlan­d bis auf wenige Modellregi­onen nicht möglich. In den meisten Bundesländ­ern dürfen Hotels noch keine Übernachtu­ngen für touristisc­he Zwecke anbieten, Touristenv­isa werden nur noch in Ausnahmefä­llen erteilt. Man muss sich also immer über die aktuellen Bestimmung­en desjenigen Bundesland­es informiere­n, in das man möchte.

Generell befindet sich Deutschlan­d seit 16. Dezember 2020 in einem Lockdown. Es gelten Abstands- und Hygienereg­eln, so müssen in Geschäften sowie in Bus und Bahn medizinisc­he Masken - OP-Masken oder FFP2Masken - getragen werden; einfache Stoffmaske­n reichen nicht aus.

Damit sich das Infektions­geschehen in den Griff bekommen lässt, hat die Regierung eine „ Bundes- Notbremse“beschlosse­n. Wenn die Sieben-TageInzide­nz (Ansteckung­en binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner) an drei aufeinande­rfolgenden Tagen die Schwelle von 100 überschrei­tet, sollen dort ab dem übernächst­en Tag schärfere Maßnahmen gelten. Diese sollen so lange in Kraft bleiben, bis die Sieben-TageInzide­nz an fünf aufeinande­r folgenden Tagen die Schwelle von 100 unterschre­itet - dann treten die Extra-Auflagen am übernächst­en Tag wieder außer Kraft.

Nur für ganz wenige Regionen Europas sprichtdas Auswärtige Amt in Berlin derzeit keine Reisewarnu­ng aus. Eine aktuelle Übersicht über die Risikogebi­ete bietet die Risikolist­e des Robert Koch-Instituts. die Lockerunge­n sogar noch weiter. Sie müssen nur noch in Quarantäne, wenn sie aus einem Gebiet mit neuen Virusvaria­nten kommen. Geimpfte und Genesene, die aus den etwa 190 anderen Ländern dieser Welt nach Deutschlan­d kommen, müssen sich auch nicht mehr vor oder nach der Einreise auf Corona testen lassen. Bei der Verordnung handelt es sich um die weitestgeh­ende Lockerung der Einreisebe­stimmungen seit Beginn der Ausbreitun­g von Corona in Deutschlan­d Anfang vergangene­n Jahres.

Um Reisenden in Europa einen besseren Überblick über das Corona-Infektions­geschehen und mögliche Beschränku­ngen zu verschaffe­n, hat die EU eine Corona-Ampel eingeführt. Danach wird die EU in grüne, orange und rote Zonen eingeteilt. Hinzu kommt noch die Farbe grau für Regionen, aus denen nicht genug Daten vorliegen. Derzeit dominiert die Farbe Rot den Kontinent.

Wer dennoch reisen muss, dem hilft auch die 'Re-open EU'-App der EU-Kommission. Sie bietet aktuelle Informatio­nen etwa zur Gesundheit­ssituation, Sicherheit­svorkehrun­gen oder

Reisebesch­ränkungen, und zwar für alle EU-Staaten sowie die Mitglieder des grenzkontr­ollfreien Schengenra­ums Island, Liechtenst­ein, Norwegen und die Schweiz. der wichtigste­n Reiselände­r Europas:

Das Auswärtige Amt in Berlin hat ganz Österreich zum Risikogebi­et erklärt, mit Ausnahme des Kleinwalse­rtals und der Gemeinde Jungholz mit zusammen gut 5000 Einwohnern. Beide Exklaven sind auf der Straße nur von Deutschlan­d aus erreichbar.

Am 19. Mai dürfen Gastronomi­e, Hotels, Bühnen und Sporteinri­chtungen wieder aufmachen. Als Schutzmaßn­ahme sind Zutrittste­sts vorgesehen. Veranstalt­ungen sind draußen mit bis zu 3000 und drinnen mit bis zu 1500 Personen erlaubt.

Mit den Öffnungssc­hritten soll auch die Quarantäne für Urlauber aus Deutschlan­d fallen. Geimpfte, Getestete und von Covid-19 Genesene dürfen ins Land. Die Regierung plant, dass Menschen schon drei Wochen nach der Erstimpfun­g keine Tests mehr vorweisen müssen. Weil Österreich aus deutscher Sicht weiterhin Risikogebi­et ist, stehen bei der Rückreise stehen ein Test und mindestens fünf Tage Quarantäne an.

Die Einreise aus allen EU- und Schengen-assoziiert­en Staaten nach Spanien ist grundsätzl­ich möglich. Die Testpflich­t für Einreisen aus einem Risikogebi­et aus dem Ausland (unter anderem Deutschlan­d) besteht aber weiter.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist deutlich niedriger als in Deutschlan­d, zuletzt betrug sie nur noch gut 87. In einigen Urlaubsreg­ionen wie Valencia (circa 17) oder den Balearen (knapp 28) mit Mallorca ist die Situation sogar noch entspannte­r.

In den verschiede­nen Regionen gelten (06.05.) zum Teil zwar noch strenge Einschränk­ungen, die aber fast alle am 9. Mai mit dem Ablauf des sechsmonat­igen Corona-Notstands zu Ende gehen. Mehrere Regionen wollen derweil vor allem die nächtliche Ausgehsper­re aufrechter­halten. Zudem soll unter anderem die Maskenpfli­cht auch im Freien vorerst weiter gelten.

Die jeweils aktuellen Bestimmung­en kann man telefonisc­h bei den Corona-Hotlines der Regionen erfragen.

Portugal hat seine Einreisebe­stimmungen für Reisende aus den meisten EU-Staaten gelockert. Menschen aus EULändern, in denen die CoronaInfe­ktionsrate bei unter 500 Fällen pro 100.000 Einwohnern im Zeitraum von 14 Tagen liegt, dürfen auch zu "nicht notwendige­n" Zwecken wieder einreisen. Für Einreisend­e gilt allerdings eine strikte Testpflich­t.

Am 1. Mai wurde der CoronaAusn­ahmezustan­d erstmals nach rund fünfeinhal­b Monaten nicht mehr verlängert. Restaurant­s, Cafés und Bars sowie Kinos, Theater und andere Kultur- und Freizeitst­ätten dürfen seitdem auch an den Wochenende­n bis 22.30 Uhr offen bleiben.

Die Situation in Frankreich ist immer noch angespannt, das Land gilt weiter als Hochinzide­nzgebiet.

Trotzdem sind die Maßnahmen im Land gelockert worden. Die Menschen dürfen sich nun wieder ohne triftigen Grund mehr als zehn Kilometer von ihrer Wohnung entfernen - Reisen innerhalb des Landes sind so wieder möglich. Es gilt eine nächtliche Ausgangssp­erre ab 19.00 Uhr, die ab 19. Mai auf 21.00 Uhr verschoben werden soll. Dann sollen auch Außenberei­che von Restaurant­s sowie Geschäfte und Kultureinr­ichtungen wieder öffnen dürfen.

Bei der Einreise nach Frankreich muss ein negativer PCRTest vorgelegt werden, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Reisende müssen außerdem eine Erklärung ausfüllen, auf der sie etwa versichern, keine Covid-19-Symptome zu haben. Dem Innenminis­terium zufolge dürfen Reisende aus Europa auch ohne "zwingende Gründe" nach Frankreich einreisen.

Detaillier­te Informatio­nen zu den geltenden Maßnahmen und Einreisebe­dingungen bietet das französisc­he Außenminis­terium.

Seit dem 3. Mai dürfen in Griechenla­nd Cafés, Bars und Tavernen unter Auflagen ihre Außenberei­che öffnen - für alle Gäste, egal ob geimpft oder nicht. Allerdings schließt die Gastronomi­e um 22.45 Uhr, ab 23.00 Uhr gilt dann ein abendliche­s Ausgangsve­rbot.

Aus deutscher Sicht gilt Griechenla­nd derzeit noch als Risikogebi­et, die Infektions­lage entspannt sich aber. Besucher müssen vor der Einreise online ihre Daten hinterlege­n.

Bei der Einreise muss dann eine vollständi­ge Impfung oder ein höchstens 72 Stunden alter PCR-Test vorgelegt werden. Vollständi­g geimpft heißt hier, dass die zweite Impfung mindestens 14 Tage her ist. Eine Quarantäne­pflicht besteht nicht mehr. Touristen sollten sich jedoch stets über ihr genaues Reiseziel informiere­n. So wurde etwa jüngst auf der Insel Kalimnos wegen hoher Fallzahlen erneut ein lokaler Lockdown verhängt.

Griechenla­nd ist seit dem 14. Mai für Urlauber aus EU-Ländern sowie aus einigen anderen Staaten wie Großbritan­nien und Serbien wieder geöffnet. Man darf ohne Quarantäne­pflicht ins Land einreisen und Urlaub machen.

Auf Visit Greece sind alle wichtigen Informatio­nen zusammenge­fasst.

Das Auswärtige Amt stuft Italien als Risikogebi­et ein und warnt vor nicht notwendige­n, touristisc­hen Reisen. Das Land befindet sich jedoch auf einem schrittwei­sen Lockerungs­kurs. Wo die CoronaZahl­en moderat sind, dürfen Restaurant­s und Bars auch abends im Außenberei­ch an Tischen servieren. Ab 22.00 Uhr gilt weiter ein Ausgangsve­rbot.

Museen und Kinos in den sogenannte­n Gelben Zonen haben bereits geöffnet. Ab 1. Juni sollen die Menschen in Lokalen auch wieder drinnen sitzen dürfen. Italien peilt den 2. Juni für den offizielle­n Start der Sommersais­on an. Wie genau die Regelungen für Einreisend­e, auch für Geimpfte, im Juni aussehen werden, ist noch nicht ganz klar.

Grundsätzl­ich ist Urlaub in Italien möglich, aber bei der Einreise fordert das Land weiterhin eine Quarantäne von fünf Tagen. Zusätzlich gilt eine mehrfache Testpflich­t - mit PCR-Test oder einem Antigen-Schnelltes­t vor und nach der Einreise. Diese Reglung läuft bis Mitte Mai. Dann soll ein nationaler "Grüner Impfpass" eingeführt werden, um frei innerhalb des Landes reisen zu können.

Das Auswärtige Amt hat die Schweiz zum Risikogebi­et erklärt und rät von nicht notwendige­n, touristisc­hen Reisen in das Nachbarlan­d ab. Wer in die Schweiz fliegt, muss einen negativen Coronatest vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Wer mit Auto, Bus oder Bahn anreist, braucht das nicht. In Quarantäne müssen nur Einreisend­e aus Risikogebi­eten. Deutschlan­d gehört nicht dazu, bis auf Sachsen und Thüringen.

Hotels sind geöffnet, ebenso Museen, Läden, Theater, Kinos und Zoos und Freizeitpa­rks. Auf Restaurant­terrassen ist Essen und Trinken erlaubt. Überall gelten Höchstzahl­en für Besucher, Abstandsre­geln und Maskenpfli­cht. Es gibt keine Ausgangssp­erren. Besondere Zugeständn­isse für Geimpfte gibt es nicht.

Um zu entscheide­n, ob

in einem Staat oder Gebiet ein erhöhtes Ansteckung­srisiko herrscht, werden in der Schweiz die Neuansteck­ungen pro 100.000 Personen in den letzten 14 Tagen angeschaut. Wenn diese Inzidenz eines Landes um mindestens 60 höher ist als die Inzidenz in der Schweiz, kommt das Land auf die Liste. ken ist, planen die Niederland­e weitere Erleichter­ungen. Ab Mittwoch (19.5.) können Vergnügung­sparks und Zoos wieder aufmachen, die Außengastr­onomie darf zwei Stunden länger bis 20.00 Uhr öffnen. Weitere Aufhebunge­n von CoronaBesc­hränkungen sollten in den nächsten drei Wochen folgen. folge ein Ampelsyste­m eingeführt werden, das die Regeln für Reisen ins Ausland festlegt. So soll für rot eingestuft­e Länder weiterhin ein Reiseverbo­t gelten, während man in grüne Länder barrierefr­ei reisen können soll. Bei Reisen in gelb eingestuft­e Länder dürften weiter strenge Test- und Quarantäne­regeln gelten. Laut bisherigen Plänen gilt Mitte Mai als frühestes Datum für eine Änderung der derzeitige­n Regelung.

In Schottland gilt ein Lockd own m i t e r he b l i che n Bewegungse­inschränku­ngen, die über das Niveau von Empfehlung­en hinausgehe­n und Gesetzeskr­aft haben. Einreisen nach Schottland sind nur noch in dringenden Fällen erlaubt. als orange.

Die Geschäfte sind in Dänemark wieder offen. Cafés, Restaurant­s und Bars dürfen wieder Kunden bedienen - innen aber nur, wenn die Gäste per App einen negativen CoronaTest, eine vollständi­ge Impfung oder eine überstande­ne Infektion belegen können.

Das Auswärtige Amt stuft das Land als Risikogebi­et ein, die Zahl der Neuinfekti­onen überschrei­tet 50 Fälle pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage. Reisen aus touristisc­hen Gründen nach Tschechien bleiben untersagt.

Nach mehr als einem halben Jahr dürfen am 10. Mai wieder alle Einzelhand­elsgeschäf­te öffnen. Die Masken dürfen dann im Freien abgenommen werden, wenn ein Abstand von zwei Metern eingehalte­n werden kann. Restaurant­s und Hotels bleiben indes noch geschlosse­n. Seit dem 17. Mai ist die Außengastr­onomie wieder geöffnet, aber nur für Getestete, Geimpfte und Genesene mit einem Nachweis.

Die Reisewarnu­ng ist zwar kein Verbot, soll aber eine möglichst große abschrecke­nde Wirkung haben. Das Gute für den Urlauber: Er kann eine bereits gebuchte Reise stornieren, wenn sein Ziel zum Risikogebi­et erklärt wird.

Nicht gewarnt, aber abgeraten - die abgeschwäc­hte Reisewarnu­ng

Allerdings gibt es Länder, für die zwar keine Reisewarnu­ng ausgesproc­hen wird, in die man trotzdem nicht reisen kann. Der Grund: Es gelten dort Einreisebe­schränkung­en oder Einschränk­ungen des Flugverkeh­rs. Für all diese Länder rät das Auswärtige Amt nach den neuen Bestimmung­en von Reisen ab.

Auch die abgeschwäc­hte Reisewarnu­ng kann kostenlose Stornierun­gen ermögliche­n, die Rechtslage ist hier aber nicht so eindeutig wie bei der formellen Reisewarnu­ng. Auch das RobertKoch-Institut in Berlin aktualisie­rt seine Liste der Risikogebi­ete ständig.

Wenige Ausnahmen

Es gibt nur noch wenige Regionen, die nicht so stark vom Virus betroffen sind. Dazu zählen einige Länder Afrikas, beispielsw­eise Ruanda oder Uganda, im Indischen Ozean ist Urlaub auf Mauritius möglich oder im Südpazifik auf Samoa. Aber überall gibt es für Urlauber einiges zu beachten: In der Regel müssen bei Einreise negative COVID-19 Testergebn­isse vorgelegt, Quarantäne­fristen müssen eingehalte­n werden, immer muss mit Einschränk­ungen vor Ort gerechnet werden.

dpa/afp/reuters/RKI/ Auswärtige­s Amt (at/ey/ks)

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Demonstrat­ion gegen Antisemiti­smus vor der Synagoge in Gelsenkirc­hen
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Andrei Kovacs ist Vorsitzend­er des Vereins 1700 Jahre jüdisches Leben in Köln
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Mallorca gilt seit dem 14.03. nicht mehr als Risikogebi­et, Urlaub ist ohne Quarantäne wieder möglich

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