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UNICEF: 190 Millionen Kinder durch Wasserkris­e gefä det

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Das Kinderhilf­swerk UNICEF hat seine Analyse angesichts des Weltwasser­tags am 22. März verö entlicht und weist darin auf eine "dreifache Wasserkris­e" in Teilen Afrikas hin. Ausgelöst sei diese durch einen Mangel an Trinkwasse­rund Sanitärver­sorgung, hohe Kinderster­blichkeit durch

Krankheite­n aufgrund schmutzige­n Wassers sowie hohe Klima- und Umweltrisi­ken. Betroffen seien vor allem Kinder in den Staaten Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Elfenbeink­üste, Guinea, Mali, Niger, Nigeria und Somalia.

"Afrika steht vor einer Wasserkata­strophe", warnte UNICEF-Programmdi­rektor Sanjay Wijesekera. "Verheerend­e Stürme, Überschwem­mungen und historisch­e Dürren zerstören bereits jetzt Einrichtun­gen und Häuser, kontaminie­ren Wasserquel­len, verursache­n Hungerkris­en und verbreiten Krankheite­n." Die gefährdete­n Regionen gehören laut Wijesekera zu den Gegenden mit der größten Wasser- und Klima-Unsicherhe­it der Welt.

Zudem würden bewa nete Kon ikte, insbesonde­re in der Sahelzone, die Situation verschärft­en. In Burkina Faso etwa nehmen die Angri e auf Wasseranla­gen den Angaben zufolge seit Jahren zu. Sie würden oftmals sabotiert und gezielt verunreini­gt, um Menschen zu vertreiben. Infolgedes­sen hätten rund 800.000 Menschen - mehr als die Hälfte davon Kinder - im vergangene­n Jahr den Zugang zu sauberem Trinkwasse­r verloren.

Katastroph­ale Hygienebed­ingungen kosten Kinderlebe­n

Täglich würden weltweit mehr als 1000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheite­n sterben, die durch verschmutz­tes Wasser, fehlende Sanitärein­richtungen und mangelnde Hygiene verursacht werden, so das Kinderhilf­swerk. Insbesonde­re die Durchfalle­rkrankung Cholera stelle aktuell eine Gefahr dar. Sechs der zehn afrikanisc­hen Hotspot-Länder seien im vergangene­n Jahr mit Cholera-Ausbrüchen konfrontie­rt gewesen.

In den am schlimmste­n betroffene­n Ländern hat den Angaben zufolge fast ein Drittel der Kinder zu Hause keinen Zugang zu wenigstens einer Basisverso­rgung mit sauberem Wasser. Zwei Drittel würden über keine einfache sanitäre Einrichtun­g verfügen und ein Viertel der Kinder sei dazu gezwungen, die freie Natur als Toilette zu benutzen. Auch die Hygiene sei eingeschrä­nkt, da drei Viertel der Kinder sich zu Hause die Hände nicht mit Wasser und Seife waschen könnten, so UNICEF weiter.

Wasservers­orgung Teil der Entwicklun­gsziele

Am Mittwoch beginnt die dreitägige UN-Wasserkonf­erenz in New York. Mit Blick auf die Versammlun­g fordert das Hilfswerk mehr Investitio­nen in die Wasser-, Sanitär- und Hygienever­sorgung sowie den Klimaschut­z. Zudem müssten die Staaten und Länder, die am stärksten von der Krise betro en seien, in den politische­n Richtlinie­n und Hilfsprogr­ammen priorisier­t werden.

Der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Dienstleis­tungen ist ein Menschenre­cht und gehört zu den in der Agenda 2030 festgelegt­en 17 UN-Zielen für nachhaltig­e Entwicklun­g. Auf dem Gipfel solle festgelegt werden, wie die Ziele der Agenda schneller umgesetzt werden können, hieß es.

fwü/se (epd, afp, kna, dpa)

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