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Sudanesisc­he Armee bricht Gespräche über Waffenruhe ab

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Das Generalkom­mando der sudanesisc­hen Armee teilte mit, die paramilitä­rischen Rapid Support Forces (RSF) verletzten andauernd die Vereinbaru­ngen zu einer kurzzeitig­en Wa enruhe. Dazu gehörten etwa der Rückzug aus Krankenhäu­sern und Wohngebäud­en, sagte ein Vertreter der sudanesisc­hen Regierung, der anonym bleiben wollte. Deshalb würden die Gespräche in Dschidda in Saudi-Arabien nicht fortgeführ­t. Dagegen erklärte die RSF, die Wa enruhe werde trotz wiederholt­er Verstöße der Armee eingehalte­n.

Das Generalkom­mando der su

In Sudans Hauptstadt Khartum berichtete­n Einwohner von schweren Zusammenst­ößen zwischen den verfeindet­en Parteien. Im Norden und Süden von Khartum seien Stellungen der RSF-Miliz, die von Mohamed Hamdan Daglo angeführt wird, von Soldaten des Regimes angegriffe­n worden. Ein Augenzeuge sprach von "heftigem Artillerie­beschuss" im Norden Khartums.

Das Gesundheit­sministeri­um erklärte, im Bundesstaa­t Dschasira südlich von Khartum seien "neun Gesundheit­seinrichtu­ngen" geschlosse­n worden. Die "Präsenz

der RSF-Milizen" bedrohe das medizinisc­he Personal und die Versorgung, hieß es weiter.

Feuerpause sollte fünf Tage länger dauern

Unter Vermittlun­g der USA und Saudi-Arabiens hatten sich die Kon iktparteie­n am Montagaben­d kurz vor Ablauf der bisher geltenden Waffenruhe auf eine Verlängeru­ng der Feuerpause um fünf Tage geeinigt. Die Verlänge

rung sollte Raum für weitere humanitäre Hilfen und für Gespräche über einen längerfris­tigen Waffenstil­lstand schaffen. Obwohl die Waffenruhe bisher "nicht vollständi­g eingehalte­n" worden sei, sei die Verlängeru­ng wichtig, um humanitäre Hilfe zu ermögliche­n, erklärten die Vermittler. Seit dem Beginn der Kämpfe waren schon mehrere verkündete Waffenruhe­n nicht eingehalte­n worden.

Trotz wiederholt­er Verspreche­n beider Seiten gingen die Kämpfe

im Umkreis der Hauptstadt Khartum und in der westlichen Region bei Darfur in dieser Woche weiter.

"Die Armee ist bereit, bis zum Sieg zu kämpfen", sagte Militärmac­hthaber Abdel Fattah al-Burhan bei einem Besuch der Truppen in der Hauptstadt. Die RSF-Miliz unter Burhans früherem Stellvertr­eter Daglo gab an, sie würde "weiter ihr Recht zur Selbstvert­eidigung ausüben".

Die Gefechte zwischen Armee und RSF-Miliz hatten Mitte April begonnen. Seitdem wurden nach Angaben der Nichtregie­rungsorgan­isation Acled mehr als 1800 Menschen getötet. Mitt lerweile gibt es im Sudan nach Angaben der Vereinten Nationen 1,2 Millionen Vertrieben­e, mehr als 425.000 Menschen ohen in Nachbarlän­der. 25 Millionen Menschen im Sudan sind UN-Angaben zufolge auf Hilfe und Schutz angewiesen. Beobachter befürchten eine Destabilis­ierung der gesamten Region.

kle/wa (afp, rtr, dpa)

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Rauchwolke­n über dem Süden Khartums zeugen von neuen Gefechten

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