Deutsche Welle (German edition)

Grenzregio­n zu Afghanista­n ist Hochburg des Widerstand­es im Iran

-

Die Region an der afghanisch­en Grenze ist eine der ärmsten des Iran. Wegen anhaltende­r Dürre und schlechten Wassermana­gements in der Landwirtsc­haft ist Wasser sehr knapp. Die Provinz wird systematis­ch benachteil­igt. Kleine Städte und Dörfer haben keine Schulen, keinen Strom und auch keine Wasservers­orgung. Im Zuge der landesweit­en Proteste nach dem Tod von Jina Mahsa Amini in Polizeigew­ahrsam hat sich die Provinzhau­pt stadt Zahe

dan zur Hochburg der Proteste

ent wickelt. Trotz brutaler Unterdrück­ung versammeln sich immer wieder Demonstran­ten auf den Straßen und protestier­en gegen das politische System. Als Reaktion darauf setzt die Zentralreg­ierung verstärkt auf Gewalt.

Das Militärs erhöhte nun seine Präsenz vor Ort. Am Sonntag, den 28. Mai, waren der Kommandeur der Bodentrupp­en der iranischen Armee und der Stellvertr­eter der iranischen Polizei nach Sistan und Belut schistan gereist. Vor Ort teilten sie der Presse mit, dass alles unter Kontrolle sei. Teheran und Kabul haben sich auf eine Untersuchu­ngskommiss­ion geeinigt, die heraus nden soll, was bei der Schießerei an der Grenze geschehen ist.

Im Iran sind viele Menschen wütend. Drei Soldaten sind ums Leben gekommen. "Manche wünschen sich einen Krieg gegen die Taliban", meint Brigadegen­eral Amir Ali Hajizadeh, der Kommandant der Luft- und Raumfahrts­treit kräfte der Revolution­sgarden am Montag, 29. Mai, auf einer Veranstalt­ung an der Uni University of Science & Technology (Elm-O-Sanat) in Teheran. "Hinter diesen Provokatio­nen stecken aber unsere Feinde. Sie wollen aus diesen Auseinande­rsetzungen an der Grenze einen Krieg anzetteln. Es wird auf keinen Fall geschehen."

Newspapers in German

Newspapers from Germany