Deutsche Welle (German edition)
Landebahn amFrankfurter Flughafen gesperrt
Am Frankfurter Flughafen hat der Betreiber Fraport die frisch sanierte Landebahn Nordwest nach wenigen Betriebsstunden wieder gesperrt. Grund sind Hinweise der Airlines, dass nach der Landung gehäuft Schäden an den Flugzeugreifen beobachtet worden seien. Die 2800 Meter lange Beton-Piste war in den vergangenen Wochen von Gummi-Abrieb gesäubert und mit einer neuartigen Anti-Rutsch-Ober äche versehen worden. Das Portal Aero.de zitiert aus einem internen Lufthansa-Memo: "Es kommt zu massivem Reifenabrieb bei Landung und einer Häufung von Reifen, die nach der Landung nicht mehr nutzbar sind."
Die Airline hatte Flughafen und Flugsicherung daraufhin mitgeteilt, dass ihre Flugzeuge vorerst aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf der Nordwest-Bahn landen. Der größte deutsche Flughafen verfügt noch über zwei weitere Start- und Landebahnen sowie eine ausschließlich für Starts zugelassene Piste. Hier nde im Moment ein geregelter Betrieb ohne größere Störungen statt, sagte ein Fraport-Sprecher. Es könne aber zu Verspätungen kommen. Man arbeite mit Hochdruck an einer Lösung. Nach ersten Untersuchungen schickte Fraport am Donnerstag Walzen auf die Piste, um die raue Ober äche zu glätten. "Damit werden letztlich Landungen simuliert", erklärte ein Unternehmenssprecher.
Der Belag sei zwar in Frankfurt erstmals aufgebracht worden, aber an anderen Flughäfen in Europa durchaus erprobt. Die Vorgaben der zivilen Luft fahrt organisation ICAO seien sämtlich eingehalten worden. Die Bahn war von der Verkehrsleitung des Flughafens gesperrt worden. Die Bahn sei faktisch geschlossen, erklärte auch die Deutsche Flugsicherung. Es müsse nun festgestellt werden, ob der Belag saniert werden könne oder erneuert werden muss, sagte ein Sprecher. Die Flugsicherung rechnet mit erheblichen Verspätungen, sollte die Bahn weiterhin gesperrt bleiben. Bereits in den vergangenen zwei Wochen habe es am Frankfurter Flughafen während der Bauarbeiten deutliche Verspätungen von bis zu 30 000 Minuten gegeben. Rund 120 Flüge seien ganz ausgefallen. hb/dk (dpa)
sichten besonders problematisch werden.
Gleichzeitig belaste die hohe In ation die Haushalte, da ihre Kaufkraft abnehme und womöglich auch ihre Fähigkeit, Schulden zurückzuzahlen. "Ein stärker anhaltender In ationsdruck könnte noch deutlichere geldpolitische Reaktionen seitens der großen Zentralbanken erforderlich machen als Marktteilnehmer es derzeit erwarten", warnte die EZB.
Turbulenzen sind Warnsignal
Die Euro-Notenbank wies außerdem darauf hin, dass sich auf den Märkten für Gewerbeimmobilien und Wohnimmobilien nach Jahren der Expansion Korrekturen abzeichneten. "Angesichts all dieser Herausforderungen ist die Widerstandsfähigkeit der Banken des Euro-Raums bemerkenswert, sollte aber nicht zur Selbstzufriedenheit verleiten", schrieb de Guindos im Vorwort des Berichts.
Die jüngsten Bankenturbulenzen in den USA und in der Schweiz hätten gezeigt, wie stark die Bewahrung der Finanzstabilität davon abhänge, dass die Finanzwirtschaft Schocks absorbieren könne. In den USA waren seit Anfang März drei Regionalbanken nach enormen Mittelabzügen aufgrund von Liquiditätssorgen kollabiert. In Europa war die Großbank Credit Suisse, die bereits vorher Probleme hatte, dank einer staatlich organisierten Notübernahme durch die größere UBS vor dem Untergang gerettet worden.
dk/(hb (dpa, rtr)
Lloyd und andere Reedereien weniger Container laden wollen, um den Tiefgang ihrer Schiffe zu verringern. Den Einnahmeverlust wolle man dann über Zuschläge von rund 500 Euro pro Box ausgleichen. Laut der gleichen Quelle warnte der Präsident der Großund Außenhandelsverbandes, Hans-Fabian Kruse, vor einer massiven Störung der Lieferketten und vor längeren Transportzeiten - das werde sich auch auf die Preise niederschlagen.
Kein Grund zur Panik?
Das sieht Vincent Stamer entspannter: "Wirklich kritisch für die Lieferketten wird es erst einmal nicht", sagte der Ökonom vom Kiel Institut für Welt wirt schaft der DW. Anders als 2021, als das Containerschi Ever Given im Suez-Kanal havarierte, seien solche Folgen jetzt nicht zu erwarten: "Der Panamakanal hat dafür nicht die essentielle Bedeutung für die Welt wirt - schaft wie der Suezkanal."
Dazu komme, dass der Welthandel, der ja zu rund 90 Prozent über die Weltmeere abgewickelt wird, seine relativ ausgeprägte Resilienz in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt habe: "Nach den vielfachen Belastungen durch Schi sstaus, Hafenschließungen und Lockdowns in den vergangenen Jahren haben sich die Lieferket ten deut lich erholt."
Die Folgen des Klimawandels
Es ist nicht das erste Mal, dass der Kanalbehörde Wassermangel zu schaffen macht. Bereits das Jahr 2019 sei eines der regenärmsten Jahre der Geschichte gewesen, teilte im Januar 2020 die Kanalverwaltung mit und stellte damals fest, der Klimawandel sei "am Panamakanal hinreichend bewiesen."
Auch in Europa haben in den vergangenen Jahren niedrige Wasserstände den Behörden Kopfschmerzen bereitet. So hatten etwa Dürren den für die Binnenschifffahrt wichtigen Rhein austrocknen lassen, was die Preise für Benzin und Heizöl steigen ließ und die Belieferung von Fabriken behinderte. Wegen Schneemangels in den Alpen droht das Problem niedriger Rheinpegel auch in diesem Jahr.
Lösungen gesucht
Für den Rhein überlegen sich Wasserschifffahrtsbehörden geeignete Gegenmaßnahmen. Dazu gehört die weitere Ausbaggerung der Fahrrinnen. Ein andere, ungleich teurere Lösung wäre, Staustufen zu bauen. Damit könnte man den Fluss abschnittweise aufstauen, um so die Pegel anzuheben.
Für den Panamakanal werden andere Lösungen ins Auge gefasst. Dazu gehören Wasser sparende Schleusen, die das kostbare
Süßwasser in Extra-Becken auffangen, um es wiederverwenden zu können. Dazu werden Möglichkeiten geprüft, andere Quellen im Einzugsgebiet des Kanals zu erschließen, wie etwa unterirdische Quellen. Auch über den Bau von Reservoirs und Meerwasserentsalzungsanlagen wird nachgedacht.
Viele Umleitungen sind denkbar
Würden diese Maßnahmen zu spät kommen und die Passage durch den Kanal unwirtschaftlich werden: Würde Europa Ähnliches drohen wie etwa durch die Suezkanal-Sperrung? "Nein, de nitiv nicht", ist sich Vincent Stamer sicher: "Nur zwei Prozent des deutschen seewärtigen Handels gehen an die Pazi kküste der amerikanischen Kontinente. Die Seeverbindungen an die Ostküste der USA, sowie der Handel mit europäischen Nachbarländern auf der Straße spielen eine viel größere
Rolle."
Bis dahin sieht der Kieler Ökonom aber noch weitere Möglichkeiten, auf den Wassermangel in Zentralamerika zu reagieren: "Die Ladung zu reduzieren ist sicherlich der einfachste Weg für Reedereien. Auch der Einsatz von kleineren Schiffen ist möglich."
Auch großräumige und auf den ersten Blick exotisch anmutende Alternativen sieht Stamer: "Der Verkehrsweg von Asien durch den Panamakanal zur US-Ostküste kann teilweise auf die SuezkanalRoute umgelegt werden. Bei der Route zwischen Europa und der US-Westküste sind Alternativen weniger etabliert. Eine Kombination aus oben genannten Maßnahmen mit einem höheren Einsatz von Flugtransport oder Landtransport durch die USA sind aber denkbar."
1,2 Prozent zurück. Dabei zeige sich die Zurückhaltung in verschiedenen Bereichen. "Sowohl für Nahrungsmittel und Getränke als auch für Bekleidung und Schuhe sowie für Einrichtungsgegenstände gaben die privaten Haushalte weniger aus als im Vorquartal." Zudem wurden weniger neue Pkw von privaten Haushalten gekauft. Das dürfte unter anderem am Wegfall der Prämien für Plug-in-Hy bride und die Reduzierung der Prämien für Elektrofahrzeuge zum Jahresbeginn 2023 liegen.
Allerdings liegt dem schwindenden Konsum ein tieferes Problem zu Grunde: Die nach wie vor hohe In ation. "Die massiv gestiegenen Energiepreise haben im Winterhalbjahr ihren Tribut gefordert", stellt Jörg Krämer fest, der Chefvolkswirt der Commerzbank. Denn die Löhne halten nicht mit der hohen In ation mit, was zu Kaufkraft verlusten führt.
Zwar schaffen es Gewerkschaften in den meisten Branchen, in Tarifverhandlungen deutlich höhere Löhne durchzusetzen. Allerdings verteilen sich die Steigerungen in der Regel auf zwei Jahre und vollziehen sich in Stufen. Das bedeutet bei anhaltend hoher In ation weiter einen Rückgang der Reallöhne. Deutlich nachgelassen haben zu Jahresbeginn aber auch die staat lichen Einkäufe: Der Staat gab knapp fünf Prozent weniger als im Vergleich zum Vorquartal dafür aus.
Viele Bauprojekte liegen auf Eis
Positive Impulse kamen zu Jahresbeginn dagegen von den Investitionen. Sie verzeichneten einen Anstieg um knapp vier Prozent. Vor allem Bauinvestitionen haben zugelegt, was den Statistikern zu Folge auch am vergleichsweise milden Winter gelegen hat - da konnten die meisten Firmen durcharbeiten.
Allerdings erfährt die
Baubranche derzeit massiven Gegenwind.
Wegen hoher Materialkosten und steigender Zinsen werden Bauprojekte verschoben oder abgesagt. Der positive Impuls zum Jahresstart dürfte also nachlassen oder ausbleiben. "Ich gehe davon aus, dass wir jetzt durch eine längere Durststrecke gehen werden und erst in einem guten Jahr wieder deutliche Verbesserungen sehen werden", schreibt der Chefvolkswirt der ING Deutschland, Carsten Brzeski.
"Düster sieht es für das zweite Halbjahr aus", prognostiziert auch der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Dann sind die Nachholeffekte in der Industrie aufgezehrt. Einen Ausgleich für den zu erwartenden fortgesetzt schwachen privaten Konsum und die angeschlagene Bauwirtschaft gibt es damit nicht mehr." Daher werde sich seiner Ansicht nach der Schrumpfkurs der deutschen Wirtschaft fort set zen.
In diese Richtung weist auch das Ifo-Geschäftsklima. Der wichtigste Konjunkturindikator ist in dieser Woche zum ersten Mal seit sechs Monaten wieder gefallen - die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich also eingetrübt. "Alles in allem sind die Konjunkturrisiken in den zurückliegenden Monaten deutlich gestiegen", meint daher auch Volkswirt Jörg Krämer. "Wir halten eine technische Rezession in der zweiten Jahreshälfte für wahrscheinlicher als eine konjunkturelle Erholung, die die meisten Volkswirte noch immer erwarten."
Zinserhöhungen entfalten ihre Wirkung
Bremsend auf die Wirt schaft schließlich wirken die stark angestiegenen Zinsen. Damit versucht die Europäische Zentralbank, die hohe In ation in den Gri zu bekommen. Am Mittwoch hatte EZB
Che n Christine Lagarde anlässlich der Feier zum 25-Jährigen Bestehen der EZB angekündigt, diesen Kurs fortsetzen zu wollen. Denn es sei vorrangige Aufgabe der Notenbank, das In ationsziel von zwei Prozent und damit Preisstabilität zeitnah zu erreichen. "Und diese Aufgabe werden wir erfüllen", so die Französin. Und das ist ja das Ziel von Zinserhöhungen: Der Wirtschaft den Schwung nehmen, um die Preise zu drücken. Die Gefahr lauert allerdings, das Wirt - schaftswachstum komplett abzuwürgen. Das passiert gerade in Deutschland, andere europäische Länder sind da im Moment besser aufgestellt.
Es ist also wirt schaft lich durchaus mit Gegenwind aus verschiedenen Bereichen zu rechen. Stand jetzt dürfte die Prognose der Bundesregierung eines Wachstums von 0,4 Prozent in diesem Jahr kaum zu erreichen sein. Das Gespenst der Rezession ist zurück.