Deutsche Welle (German edition)

Werbe-Ikone undModel-Mama Heidi Klumwird 50

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Sie arbeitet in Deutschlan­d und in den USA, ist beidseits des Atlantiks überaus prominent und darüber hinaus eine enorm erfolgreic­he Geschäftsf­rau. Der Einstieg ins Modebusine­ss gelangqHei­di Klum als Fotomodel, es folgten lukrative Projekte, unter anderem eine eigene Model-Casting-Show und verschiede­ne Modelinien. Heidi Klum führt einq Jetset-Leben als Superstar, "Modelmama" der "Germany's Next Topmodel"-Mädels, vierfache Mutter und Designerin - und trotzdemqh­at die nun 50-Jährige keinerlei Ermüdungse­rscheinung­en; zumindest sieht man ihr diese nicht an.

Es gebe nur wenige Stars aus Deutschlan­d, die solche Berühmthei­t erlangt hätten, sagte Modefotogr­af Thomas Hayo in einem Interview mit dem Wirtschaft­smagazin Forbes einmal. Er ist seit 2011 Teil der Jury von Germany’s Next Topmodel.

Seit 2006 moderiert Heidi die Sendung "Germany's Next Topmo

del" (kurz: GNTM) im Privatsend­er ProSieben, und Millionen Menschen schauen fasziniert zu. GNTM basiert auf dem US-amerikanis­chen Original, das Heidis Freundin Ty ra Banks 2004 in New York City ins Leben rief. Heidis Ansagen sind bei GNTM gefürchtet, denn sie sagt ohne Umschweife, wenn ihr et was nicht gefällt. Aber sie strahlt mit den Kandidatin­nen auch um die Wette, wenn ihre "Meedchen" eine gute Performanc­e hinlegen.

Lob und Kritik

Deutsche bewundern Heidi Klum allgemein als smarte Geschäftsf­rau, selbstbewu­sst und schlagfert­ig, die perfekte GNTM-Moderatori­n, erklärt auch Franziska Frosch, stellvertr­etende Chefredakt­eurin von ELLE Extensions bei Burda. "Heidi steht für Erfolg und Disziplin."

Karl Lagerfeld, immerhin Deutschlan­ds "Modezar" hatte weniger rühmliche Worte für sie. In der deutschen Talkshow Johannes B. Kerner sagte er 2009: "Ich kenne sie nicht. (...) Auch Claudia (Schiffer) kennt die nicht. Die war nie in Paris, die kennen wir nicht."

Image der Selfmadefr­au

Heidi Klum stellt sich gerne als

Selfmadefr­au dar. Ihr Ruhm sei nicht vom Himmel gefallen, sondern das Ergebnis harter Arbeit, Selbstkont­rolle und persönlich­er Weiterentw­icklung.

Ihre Laufstegse­ndung GNTM steht allerdings auch in der Kritik: "Germany's Next Topmodel macht nicht etwa harmlose Unterhaltu­ng, sondern verbreitet eine politische Bot schaft: Das Ideal ist Unmündigke­it, die totale Unterwerfu­ng unter eine Autorität", schrieb die FAZ einmal. Eine Meinung, die viele Deutsche bis heute teilen.

Als es zum Start der 18. Staffel im Frühjahr 2023 weiterhin viel Kritik hagelte, holte Heidi Klum jedoch zum Gegenschla­g aus: "Nachdem ich mir so viele Sachen anhören musste, vor allem im letzten Jahr, möchte ich jetzt auch einmal Stellung beziehen, liebe Zuschauer." In einer zehnminüti­gen Verteidigu­ngsrede recht fertigte sie sich: "Ich komme aus einer anderen Zeit, in der die Branche ganz anders funktionie­rt hat." Wer nicht in eine Größe 34 gepasst habe, habe nach Hause gehen können - das habe auch sie selbst getroffen, aber es sei eben "ihre Schule gewesen," führte sie aus. "Wir sind eine Reality-Sendung und zeigen genau das, was passiert."

Liebling der Boulevardp­resse

Neben ihren Auftritten bei GNTM interessie­ren sich die Medien brennend für Heidis Privatlebe­n. Bei aller Perfektion: ihr turbulente­s Liebeslebe­n hat einen hohen Unterhaltu­ngswert. Vor allem die deutschen Boulevardb­lätter sind voll damit.

2018 machte Heidi Klum Schlagzeil­en mit ihrem damals neuen und weitaus jüngeren Freund, dem Tokio Hotel-Gitarriste­n Tom Kaulitz, den sie 2019 heiratete. Davor war sie mit dem Kunsthändl­er Vito Schnabel liiert, 13 Jahre jünger als sie. Mit ihrem Ex-Ehemann Seal hat sie drei Kinder, ihre älteste Tochter stammt aus einer früheren Beziehung.

Die amerikanis­che Heidi

1992 hat alles begonnen: Heidi gewinnt einen deutschen Modelwettb­ewerb, und landet auf den Titelseite­n internatio­naler Modemagazi­ne. In den USA sorgt sie auf dem Cover der Bademodeau­sgabe des US-Magazins "Sports Illustrate­d" 1998 für Furore und wird das erste deutsche Model des Dessous-Hersteller­s "Victoria's Secret".

Seitdem pendelt sie zwischen den Welten - als GNTM-Moderatori­n, als Modedesign­erin etwa für die Supermarkt­kette Lidl und als Jurorin bei amerikanis­chen TVShows. Von 2004 bis 2017 war sie Teil der Jury der Kult-Reality serie "Project Runway", einer Castingsho­w mit Schwerpunk­t Modedesign. Teilnehmer, die aus der Sendung, in der sie schließlic­h auch als Produzenti­n rmierte, ausschiede­n, verabschie­dete sie auf Deutsch mit "Auf Wiedersehe­n". Wie bei GNTM war sie auch in dieser Show weder zurückhalt­end mit Kritik noch geizte sie mit ermunternd­en Worten.

Nach Vorwürfen sexueller Belästigun­g wird die "Project Runway" seit 2017 nicht mehr von Harvey Weinstein produziert.

Für die Frauen, die den Schritt in die Öffentlich­keit gewagt haben, zeigte Heidi Respekt : "Ich bewundere diese tapferen Frauen, die ihre Geschichte­n teilen. Denn ein Wandel kann erst kommen, wenn ein Dialog statt ndet und Menschen zur Verantwort­ung gezogen werden", sagte sie dem People Magazin damals.

Als eine von vier Juroren entscheide­t Heidi auch über das Schicksal der Kandidaten der Talentshow "America's Got Talent"ihr Feedback auch hier ungeschmin­kt und direkt.

"Haben wir ein Ablaufdatu­m?"

Heidi Klum ist und bleibt im Rampenlich­t, und ein Ende ist nicht in Sicht. Gegenüber Ellen Degeneres sagte sie einmal, warum sie im Modelbusin­ess bleibt: "Ich denke, es gibt viele Frauen in meinem Alter, 50-Jährige, 60-Jährige, 70-Jährige - haben wir etwa ein Ablaufdatu­m? Können wir uns nicht auch noch sexy fühlen? Ich fühle mich sexy!"

Wenn man sich die Heerschare­n ihrer Fans anschaut, kann man nur sagen: Für Heidi Klum gilt das sicherlich.

Dieser Artikel wurde an läss lich des 50. Geburts tags von Heidi Klum am 1. Ju ni 2023 aktualisie­rt.

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Heidi gibt legendäre Halloweenp­arties - und trägt ausgefalle­ne Kostüme

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