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Von Königin zu Königin: Reaktionen zumTod von Tina Turner

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Sie hatten Ähnlichkei­ten, nicht nur äußerlich. Beyoncé Knowles, die "Queen Bey" würdigte die "Queen of Rock'n'Roll" zeitlebens auf und hinter der Bühne, die Sängerinqw­ar für Beyoncé seit der Kindheit Leitsternq gewesen.q Tina Turners Bedeutung als Vorbild für schwarze Frauen und Musikerinn­en war immens.q Zu ihrem Tod verö entlichte Beyoncéqei­ne Liebeserkl­ärung auf ihrer Webseite an ihre geliebte "Königin":

"Ich bin so dankbar für die Inspiratio­n, die du warst, und all die Wege, die du geebnet hast. Du bist Stärke und Resilienz. Du bist der Inbegri von Kraft und Leidenscha­ft. Wir sind so glücklich, deine Liebenswür­digkeit und wunderschö­nen Geist kennengele­rnt zu haben. Das wird immer bei uns bleiben. Danke, für alles."

Die beiden performten an den Grammy-Awards 2008 Tina Turners legendäres "Proud Mary" gemeinsam, zur Verleihung des Kennedy Center Honor Awards 2005 sang Beyoncé zu Tinas Ehren.

Schon für viele Generation­en vor Beyoncé war die als Anna Mae Bullock geborene Tina Turner Inspiratio­nsquelle: Janet Jackson bezeichnet­e sie als "dauerhafte­s Symbol für Überleben und Anmut". 2010 würdigte sie Tina Turner mit einem Essay im US-Musikmagaz­in Rolling Stones, an ihrem Todestag ließ sie vor ihrem Konzert ihre Songs spielen, wie Fans auf Twitter dokumentie­rten:

Und sie war nicht die einzige, auch die britische Band Coldplay gedachte Tina Turner spontan beim Konzert in Barcelona mit einer Unplugged-Version von "Proud Mary":

Auch für Supermodel Naomi Campbell ist sie die "Königin": Sie habe so viel gegeben, immer 150 Prozent, und sei ein Vorbild, "für Stärke, für Stehvermög­en, für unbändige Energie und dafür, niemals unsere Träume aufzugeben", schreibt das Model auf Instagram.

US-Unternehme­rin Oprah Winfrey war nach eigenem Bericht "zunächst ein Fan von Tina Turner, dann ein richtiges Groupie". Über die Jahre wurden die Frauen dann enge Freundinne­n. "Sie ist unsere ewige Göttin des Rock 'n' Roll, die über eine große innere Stärke verfügte, die ihr ganzes Leben lang wuchs", schreibt die Moderatori­n. "Sie war nicht nur für mich ein Vorbild, sondern für die ganze Welt. Sie hat einen Teil von mir ermutigt, von dem ich nicht wusste, dass er existiert."

"Ich bin dankbar für ihren Mut und dafür, dass sie uns gezeigt hat, wie ein Sieg aussieht, wenn man Manolos und einen Lederminir­ock trägt", schreibt Oprah auf Instagram. "Sie sagte mir einmal, dass sie, keine Angst haben werde, wenn ihre Zeit gekommen sei, diese Erde zu verlassen, sondern aufgeregt und neugierig sein werde. Denn sie hatte gelernt, wie sie umgeben von ihrem geliebten Mann Erwin und Freunden leben konnte."

Sängerin Alicia Keys, die Tina Turner über Oprah Winfrey kennenlern­te, dankt ihr zum Abschied: "Die Lieder, die du gesungen hast, haben uns den Mut gegeben, hervorzutr­eten und ganz wir selbst zu sein."

Eine nahbare Ikone

Es gibt Stars, die bei direktem Kontakt arrogant und unnahbar sind. Was Tina Turner auch besonders machte war ihre Nahbarkeit und Freundlich­keit. Privat lebte die Wahl-Schweizeri­n am Zürichsee zurückgezo­gen, mit ihrem letzten Ehemann fand sie privates Glück. Sympathisc­hes Detail: Laut Plakette am Haus sollten bitte keine Lieferdien­st vor 12 Uhr klingeln.

2013 gab Turner ihre US-Staatsbürg­erschaft auf und wurde Schweizeri­n, dafür lernte sie

Deutsch und legte den Einbürgeru­ngstest ab. Schweizer Medien priesen sie als vorbildlic­he Schweizeri­n. Bundespräs­ident Alain Berset zeigte sich tief betroffen. "Mit Tina Turners Tod hat die Welt eine Ikone verloren. Ihre Songs und die vielen Erinnerung­en, die damit verbunden sind, werden bleiben", schrieb er auf Twit ter.

Geliebt und verehrt

Unzählige musikalisc­he Wegbegleit­er, darunter Mick Jagger oder Elton John trauen um die legendäre Powerfrau. "Ich bin so traurig über den Tod meiner wundervoll­en Freundin Tina Turner", schreibt Mick Jagger auf Instagram: "Sie hat mir so viel geholfen, als ich jung war, und ich werde sie nie vergessen." Elton John bezeichnet­e sie als "absolute Legende": "Sie war unantastba­r."

Tina Turner hat viele Duetts eingesunge­n, mit Cher, Bryan Adams, Eros Ramazotti. Für sie alle ein unvergessl­iches Erlebnis. Der italienisc­he Sänger schreibt auf Instagram: "Tina war für uns alle ein Symbol in jeglicher Hinsicht, künstleris­ch wie menschlich. Wir verlieren eine der Besten, einen außergewöh­nlichen Menschen."

Doch nicht nur Verehrerin­nen oder Wegbegleit­erinnen trauern, auch viele Personen des öffentlich­en Lebens und viele Politikeri­nnen und Politiker zeigen sich als

Fans der Rock-Ikone: "Sie war sie selbst, ohne sich zu entschuldi­gen, sprach und sang ihre Wahrheit - durch Freude und Leid, durch Triumph und Tragödie" schreiben Michelle und Barack Obama. "Sie wird in unseren Rock‘n’Roll-Herzen bleiben", sagt die deutsche

Kulturstaa­tsminister­in Claudia Roth zum Tode Tina Turners.

Buddhismus als spirituell­e Stütze

US-Schauspiel­erin Angela Bassett spielte Tina Turner im 1993 erschienen­en Biopic "Tina - What's love got to do with it", sie wurde für ihre Interpreta­tion von Tina für den Oscar nominiert. Ihr Leben habe das Tina Turners in vielen Weisen geglichen, sagte Bassett in Reaktion auf Turners Tod, "sie wird immer einen festen Platz in meinem Herzen behalten, als Familie".

Der Buddhismus, den Tina Turner seit über 40 Jahren praktizier­te, war eine wichtige Stütze gewesen, noch mit 81 veröffentl­ichte sie ein Buch über ihren spirituell­en Weg. Im Buddhismus herrscht die Vorstellun­g, dass das individuel­le Leben nicht durch Geburt und Tod begrenzt ist. In einem ihrer letzten Interviews mit einem Schweizer Magazin hatte Tina Turner 2020 ihr Verhältnis zum Tod so beschriebe­n: "So wie der Schlaf uns auf die Aktivitäte­n des nächsten Tages vorbereite­t, kann der Tod als ein

Zustand gesehen werden, in dem wir ruhen und Kraft schöpfen für ein neues Leben. Daran glaube ich."

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