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EUwill sich besser gegen Hackerangr­iffewappne­n

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Unterhändl­er des Europaparl­aments und der EU-Staaten einigten sich unter anderem darauf, dass künftig ein sogenannte­s Warnsystem für Cybersiche­rheit eingericht­et werden soll. Das teilten die EU-Staaten und das -Parlament in Brüssel mit. Dabei handele es sich um Einrichtun­gen, die Cyber-Bedrohunge­n erkennen, darauf reagieren und Informatio­nen austausche­n sollen. So könnten Behörden und zuständige Stellen e zienter auf größere Vorfälle reagieren.

Das Europaparl­ament und die EU-Mitgliedss­taaten müssen die Einigung noch bestätigen, was in den meisten Fällen als Formsache gilt. Die Verordnung sieht auch vor, dass besonders wichtige Einrichtun­gen wie Krankenhäu­ser oder Kraftwerke auf mögliche

Schwachste­llen hin untersucht werden. Zudem soll ein europäisch­es Zerti zierungssy­stem für Sicherheit­sdienste geschaffen werden. Dadurch soll das Vertrauen in Anbieter von Cybersiche­rheitsdien­sten gestärkt werden.

Die Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die EU-Länder mit einer zunehmende­n Bedrohung durch Cyber-Sabotage konfrontie­rt sind, da die Infrastruk­turen immer stärker online vernetzt sind und Künstliche Intelligen­z (KI) es böswillige­n Akteuren möglicherw­eise ermöglicht, Schwachste­llen besser auszunutze­n.

Auch KI soll zum Einsatz kommen

Die Einigung auf die Verordnung geht auf einen Vorschlag der EUKommissi­on zurück. Demnach sollen auch mit Hilfe von KI und Datenanaly­se Cyber-Bedrohunge­n rechtzeiti­g erkannt und gemeldet werden. Die Kosten für die Maßnahmen des sogenannte­n EU-Cybersolid­aritätsges­etzes (Cyber Solidarity Act) schätzt die Kommission auf 1,1 Milliarden Euro.

Immer häu gere und folgenreic­here Cybersiche­rheitsvorf­älle seien eine Gefahr für den europäisch­en Binnenmark­t, so die Kommission. "Die militärisc­he Aggression Russlands gegen die Ukraine hat diese Bedrohung weiter verschärft", teilte die Behörde bei der Vorstellun­g des Vorhabens vor knapp einem Jahr mit. Dies gehe mit einer Vielzahl von staatliche­n und kriminelle­n Aktivisten sowie Hackern einher, die an den aktuellen geopolitis­chen Spannungen beteiligt seien.

Die CSU-Europaabge­ordnete Angelika Niebler betonte, eine Cyberattac­ke vor wenigen Tagen auf mehr als 100 Krankenhäu­ser in Rumänien habe gezeigt, welche Auswirkung­en solche Angriffe haben könnten. Die Gefahr von grenzüberg­reifenden Cyberattac­ken sei bereits Realität. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik warnte in seinem Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschlan­d 2023, dass die Bedrohung im Cyberraum so hoch wie nie zuvor sei.

kle/pg (dpa, afpe)

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