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Super Tuesday bei den Vorwahlen in den USA: Was ist das?

- Astrid Prange, dh, sth, Reuters, dpa

Am diesem Dienstag, dem Super Tuesday, steht im US-Präsidents­chaftswahl­kampf ein bedeutende­r Moment bevor. Sowohl Republikan­er als auch Demokraten werden in über einem Dutzend Bundesstaa­ten parteiinte­rne Vorwahlen abhalten, darunter Alabama, Kalifornie­n, Colorado, Maine, Minnesota, North Carolina, Texas und Virginia. Diese Vorwahlen entscheide­n darüber, welche Kandidaten im November als Präsidents­chaftsanwä­rter für die jeweiligen Parteien antreten werden.

Auf Seiten der Republikan­er konkurrier­en der ehemalige Präsident Donald Trump und die ehemalige US-Botschafte­rin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, um die Nominierun­g ihrer Partei.

Bei den Demokraten strebt Amtsinhabe­r Joe Biden eine weitere Amtszeit an. Er tritt in den parteiinte­rnen Vorwahlen ohne ernsthafte Konkurrenz an.

Aktuell deutet alles darauf hin, dass es am Ende erneut zu einem Duell zwischen Biden und Trump kommen wird.

Was ist der Super Tuesday?

Am Dienstag sind Vorwahlen in 15 der 50 Bundesstaa­ten und dem Außengebie­t Amerikanis­chSamoa. Vorwahlen sind landesweit­e Wahlen, bei denen Wählerinne­n und Wähler für die Kandidatin oder den Kandidaten einer Partei stimmen, die oder der später bei den allgemeine­n Wahlen antritt. Von Maine bis Alaska und von Texas bis Kalifornie­n geben die Bürgerinne­n und Bürger ihre Stimme für den bevorzugte­n Bewerber ab. Die Regeln für die Vorwahlen, einschließ­lich der Frage, wer wählen warf, werden von den einzelnen Bundesstaa­ten und den Parteien festgelegt.

Tatsächlic­h stimmen nicht beide Parteien in jedem dieser Bundesstaa­ten ab. In Alaska sind es etwa nur die Republikan­er, die Demokraten ziehen am 6. April nach. In Iowa werden bei den Demokraten wiederum die Ergebnisse der seit Wochen laufenden Briefwahl bekanntgeg­eben. Trotzdem kommen sehr viele Stimmen für die Delegierte­n auf den Parteitage­n zusammen.

Entscheide­t der Super Tuesday die Vorwahlen?

Formell entscheide­t der Super Tuesday noch nicht nal die Vorwahlen. Bei den Republikan­ern geht die Rechnung für den führenden Bewerber Donald Trump nicht ganz auf. Er verfügt Reuters zufolge nach der Vorwahl im Regierungs­bezirk Washington, D.C. über 247 Stimmen, seine verblieben­e Rivalin Nikki Haley über 43.

Da mindestens 1215 Stimmen zum Sieg erforderli­ch sind, würde es selbst dann nicht reichen, wenn er am Dienstag alle Stimmen gewinnen würde. Die Republikan­er gingen zuletzt von einer Ausbeute von mindestens 773 Stimmen aus.

Wann stehen die Ergebnisse fest?

Das kommt auf die Zeitzone an. Alaska liegt - je nach Zeitzone - zehn Stunden hinter

Deutschlan­d. In Kalifornie­n werden bis zum 12. März noch Briefwahls­timmen berücksich­tigt, die bis Dienstag gestempelt wurden.

Warum nden so viele Wahlen an einem Tag statt?

In den USA sind Wahlen traditio

nell am Dienstag, was den "Tuesday" erklärt. Dabei entscheide­n die einzelnen Bundesstaa­ten über den Ablauf der Abstimmung­en, auch bei den Vorwahlen. Seit Jahrzehnte­n wird über eine Reform des Systems diskutiert, unter anderem über eine "National Primary", bei der alle Staaten am selben Tag abstimmen würden. Die Bündelung auf möglichst wenige Tage wäre ein Schritt dorthin.

Wählen immer dieselben Staaten am Super Tuesday?

Nein, der Ablauf in den USA ist von Wahljahr zu Wahljahr unterschie­dlich. Im Jahr 2008 gab es einen "Super Duper Tuesday" mit Vorwahlen in 24 Bundesstaa­ten.

Die letzten Präsidents­chafts

vorwahlen in diesem Wahljahr nden am 4. Juni statt. Of ziell gekürt werden die Kandidaten auf den Parteitage­n. Der Nationalko­nvent der Republikan­er ndet vom 15. bis 18. Juli in Milwaukee statt, der Nationalko­ngress der Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago.

Was sind Caucuses?

Caucuses sind wie Vorwahlen eine Möglichkei­t für eine politische Partei, ihre Kandidatin­nen und Kandidaten für die Wahlen zu bestimmen. Im Gegensatz zu Vorwahlen handelt es sich bei Caucuses jedoch um ein System lokaler Versammlun­gen, die in der Regel zu einer bestimmten Zeit statt nden und mehrere Stunden dauern können.

Sie bieten den Teilnehmer­n die Möglichkei­t, öffentlich über die Kandidatin­nen und Kandidaten zu diskutiere­n. Die Abstimmung erfolgt nicht immer geheim, sondern manchmal auch durch Handzeiche­n.

Früher waren Caucuses die gängigste Form der Kür von Präsidents­chaftskand­idaten. Heute wird diese Methode nur noch in fünf Bundesstaa­ten angewandt, darunter Iowa, North Dakota und Montana.

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Bild: Evan Vucci/AP Photo/picture alliance Präsident Joe Biden: Eigentlich konkurrenz­los in seiner Partei

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