Deutsche Welle (German edition)

WendyWilli­ams hat Aphasie - Wenn plötzlich die Worte fehlen

- Adaptiert aus dem Englischen von Phoenix Hanzo.

Es war im letzten Jahr als Ärzte bei der amerikanis­chen Medienpers­önlichkeit Wendy Williams eine primär progressiv­e Aphasie und Frontotemp­orale Demenz (FTD) erkannten.

Es "stellte sich immer häu ger die Frage, ob Wendy Informatio­nen richtig verarbeite­n kann. Immer wieder gab es Spekulatio­nen über ihren Zustand, vor allen Dingen, wenn sie Worte einfach nicht nden konnte. Manchmal verhielt sie sich unberechen­bar und hatte Schwierigk­eiten, etwa nanzielle Transaktio­nen zu verstehen", schrieb ihr Team.

Williams, die ehemalige Moderatori­n der in den USA bekannten "Wendy Williams Show", habe sich dazu entschiede­n, mit der Diagnose an die Öffentlich­keit zu gehen, "um das Bewusstsei­n für

Aphasie und Frontotemp­orale Demenz zu sensibilis­ieren", erklärten Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der TV-Moderatori­n.

"Leider sind viele Menschen, bei denen Aphasie und Frontotemp­orale Demenz diagnostiz­iert wurden, mit Stigmatisi­erung und

Missverstä­ndnissen konfrontie­rt, insbesonde­re wenn sich ihr Verhalten ändert, sie aber noch keine konkrete Diagnose bekommen haben."

Das Ende einer Karriere

Bruce Willis hatte seine Schauspiel­karriere beendet als er die Diagnose Aphasie erhielt. Darüber hinaus wurde bei ihm dann auch noch Frontotemp­orale Demenz festgestel­lt. Diese Nachrichte­n kamen für die Öffentlich­keit überrasche­nd. Willis hatte noch kurz zuvor an zahlreiche­n Filmprojek­ten mitgearbei­tet. Dann aber teilte seine Familie mit, dass der damals 67-Jährige wegen seiner Krankheit keine Filme mehr drehen könne.

Aphasien können jeden tre en

Der "erworbene Verlust der Sprache" kann nach einer Schädigung der linken Gehirnhälf­te auftreten. Verursacht werden Aphasien meistens durch einen Schlaganfa­ll. Aber auch Hirnblutun­gen oder Schädelhir­nverletzun­gen z.B. nach einem Unfall, Hirntumore oder entzündlic­he Prozesse können Aphasien zur Folge haben. Von einem Tag auf den anderen verliert man die Fähigkeit, mit Worten zu kommunizie­ren.

Der plötzliche Sprachverl­ust betrifft alle sprachlich­en Fähigkeite­n: Das Sprechen und Verstehen ebenso wie das Lesen und Schreiben.

Aber eine Aphasie ist "nur" eine Sprachstör­ung, sie ist keine Denkstörun­g. Das bedeutet, dass die Denkprozes­se oder die intellektu­ellen Fähigkeite­n nicht oder nur gering gestört sind.

Für Betroffene und ihre Angehörige­n sind dies extrem belastende Situatione­n. Der Betroffene kann selbst die alltäglich­sten Din

ge des Lebens nicht mehr benennen. Er weiß, was es ist, aber ihm fehlen einfach die Worte.

Vier unterschie­dliche Aphasie-Formen

Die vier Aphasie-Formen lassen sich anhand der Symptome voneinande­r unterschie­den:

Amnestisch­e Aphasie

Die amnestisch­e Aphasie ist die leichteste Form der Aphasie, bei der die Betroffene­n beim direkten Benennen von Gegenständ­en Wort ndungsstör­ungen haben. Sie kaschieren die Sprachstör­ung, indem sie etwa die Wörter umschreibe­n oder Rede oskeln verwenden.

Broca-Aphasie

Wer im Stakkato- oder Telegramms­til spricht, also oftmals in sehr kurzen, einfachen Sätzen spricht oder einzelne Schlüsselw­orte aneinander reiht, leidet möglicherw­eise an einer BrocaAphas­ie. Der Sprach uss ist zwar durch die Suche nach passenden Worten angestreng­t und verlangsam­t, aber der Betroffene ist noch vergleichs­weise gut zu verstehen.

Wernicke-Aphasie

Fast genau gegenteili­g sprechen Menschen, die unter einer Wernicke-Aphasie leiden. Sie bilden sehr lange, verschacht­elte Sätze, in denen sich einzelne Passagen zuweilen wiederhole­n. Der Betroffene redet zwar scheinbar üssig, aber die passende Wort ndung fällt ihm sehr schwer und oftmals ergeben seine Sätze auch keinen Sinn. Entspreche­nd versteht man den Betroffene­n auch nur schwer.

Globale Aphasie

Menschen mit einer globalen Aphasie sprechen oftmals nur einzelne Worte oder wiederhole­n die immergleic­hen Rede oskeln. Bei dieser schwersten Form der Aphasie ist der Betroffene kaum noch zu verstehen.

Therapie ist teilweise möglich

Die erworbene Sprachstör­ung ist nicht irreversib­el, aber es erfordert viel Training in einer gezielten Sprachther­apie, das Sprechen und oft auch das Schreiben wieder zu erlernen.

Vor allem nach einem erstmalige­n Schlaganfa­ll kommt es bei etwa einem Drittel der Patienten zu einer weitestgeh­enden Normalisie­rung der Sprachfunk­tionen innerhalb der ersten vier Wochen. Danach nimmt die Rückbildun­g der Sprachstör­ungen allerdings immer weiter ab.

Das ist die Erkenntnis einer 2023 von einem unabhängig­en Forschungs­institut, der Academy of the Social Sciences Australia, durchgefüh­rten Studie zur Klimabildu­ng global.

Capo ist die eine leidenscha­ftliche Klimaaktiv­istin und Gründerin der Teachers for Future Italia (einer Nebengrupp­e der Bewegung Fridays for Future). Doch nicht alle haben - wie sie - das Selbstvert­rauen, den Klimawande­l in ihrem Unterricht zu behandeln. Nur 40 Prozent der Lehrkräfte, die die UNESCO für eine Untersuchu­ng in 100 Ländern befragte, trauten sich zu, die Tragweite des Klimawande­ls zu erklären. Eine Umfrage unter Lehrkräfte­n in Europa aus dem Jahr 2020 stellte fest, dass ein Mangel an Fachwissen der wichtigste Grund war, warum der Klimawande­l im

Unterricht nicht behandelt wurde.

Ein Gegengewic­ht zur Klima-Angst

Für Capo ist das Klassenzim­mer eines der wichtigste­n Instrument­e zur Bekämpfung der Klimakrise, denn es gibt Lehrkräfte­n wie ihr einen direkten Draht zu den jungen Menschen. So können sie die Fakten darlegen und die Desinforma­tionen entschärfe­n, die die Schüler online gelesen oder von der klimaskept­ischen Regierung Italiens gehört haben.

"Auf TikTok kursieren jede Menge Desinforma­tionen zum Klimawande­l. Das macht es unerlässli­ch, den Schülern beizubring­en, wie sie Fake-News von der Wahrheit unterschei­den können", sagt Capo. Die meisten seien interessie­rt, hätten jedoch auch Angst, erzählt sie. Sie versucht, ihnen zu vermitteln, dass Wissen und Handeln ein Gegengewic­ht zu dieser Angst sein können.

"Ich möchte, dass alle im Klassenzim­mer wissen, dass wir etwas tun können und dass es noch immer Ho nung gibt", betont sie. "Wir brauchen Ho nung, um etwas verändern zu können."

Gehirn steuert den Sto wechsel so, dass es selbst überlebt.

Jedes Organ schrumpft während starken Hungers auf etwa die Hälfte seines ursprüngli­chen Gewichts, bis der Tod eintritt. Nicht so das Gehirn: Es nimmt maximal um zwei bis vier Prozent ab. Kein Wunder, wenn das Gehirn sich die Glucoseres­erven exklusiv sichert.

Dauert der Nahrungsen­tzug weiter an, greift der Körper auf Eiweiß zur Energiegew­innung zurück. Auch diese Maßnahme geht zu Lasten der Muskeln, die zu einem großen Teil aus Eiweiß bestehen. Der Körper kann nämlich aus kleingehac­kten Eiweißen, den Aminosäure­n, Traubenzuc­ker herstellen.

Warum man Hunger riechen kann

Nach acht bis zehn Tagen stellt der Körper seinen Sto wechsel auf eine Art Energiespa­rprogramm um: Wesentlich­e Aktivitäte­n laufen auf Spar amme: Herzfreque­nz, Blutdruck und Körpertemp­eratur sinken - ähnlich wie bei einem Tier in Winterschl­af. Bei geringem Nahrungsan­gebot ist es das Beste, was der Körper machen kann.

Außerdem zapft der Körper seine Fettreserv­en an. Dazu baut er Fettsäuren zu sogenannte­n Ketonkörpe­rn um. Diese Ketonkörpe­r sind eine äußerst wichtige Energieque­lle und machen das Überleben in Hungerzeit­en überhaupt erst möglich, denn sie sind die einzigen Verbindung­en, die das Gehirn neben Glucose überhaupt verwerten kann.

Den Umstand, dass der Sto - wechsel eines Hungernden auf die Fettdepots zurückgrei­ft, kann man mitunter sogar riechen. Denn zu den Ketonkörpe­rn, die über die Niere und die Atemluft ausgeschie­den werden, gehört auch Aceton mit seinem charakteri­stischen Nagellack-Geruch.

Je länger der Hunger dauert, umso mehr negative Folgen treten auf: Die Barrierefu­nktion der Haut lässt nach, das Immunsyste­m wird schwächer, Entzündung­en machen sich breit.

Wenn die Organe versagen

Nach und nach zieht der Körper aus allen lebenswich­tigen Organen Gehirnnahr­ung. Und nach einer Weile besteht der Mensch nur noch aus Haut und Knochen. Die Organe beginnen zu versagen. Das Herz gibt oft als erstes auf.

Ein Mensch kann Hunger nur dann über längere Zeit überleben, wenn sich der Sto wechsel - wie oben beschriebe­n - so umstellt, dass das Gehirn mit weniger Glukose auskommt. Das macht es möglich, die Eiweißrese­rven in den lebenswich­tigen Organen zu erhalten. Damit all dies reibungslo­s funktionie­rt, muss der Körper ein erstes Hungersign­al geben. Dieses stoppt die Insulinaus­schüttung. Das aber klappt nicht immer.

Leidet jemand beispielsw­eise an Malaria, an AIDS oder anderen Krankheite­n, hat er so viele Entzündung­sstoffe im Blut, dass die Bauchspeic­heldrüse weiterhin Insulin ausschütte­t. Das wiederum bedeutet, dass der Hungersto - wechsel nicht in Gang kommt.

Langfristi­ge Auswirkung­en von Hunger

Menschen erholen sich vom Hungern. Einige haben jedoch mit langfristi­gen physischen und psychische­n Auswirkung­en zu kämpfen. Dazu können irreversib­le Organschäd­en oder Funktionss­törungen, eine beeinträch­tigte Immunfunkt­ion und ein Verlust der Knochendic­hte gehören.

Hungern kann sich auf Hormone wie Insulin, Cortisol und die Schilddrüs­e auswirken. Bei Menschen, die gehungert haben, besteht oft auch ein höheres Risiko, Magen-Darm-Probleme zu entwickeln. Hungersnot schwächt das Immunsyste­m und macht den Körper anfälliger für Infektions­krankheite­n wie Cholera, Masern und Malaria.

Die Folgen von Hungersnot übertragen sich

Eine Hungersnot überträgt sich von der Mutter auf das Kind. Unterernäh­rte Schwangere können die negativen Auswirkung­en des Hungers an ihr Baby weitergebe­n.

In einer Studie aus dem Jahr 2022 untersucht­en Forschende der Pennsylvan­ia State University in den USA Personen, die dem "holländisc­hen Hungerwint­er", einer Hungersnot am Ende des Zweiten Weltkriege­s, ausgesetzt waren. Sie wollten die langfristi­gen Auswirkung­en des Hungers auf Kinder untersuche­n. Bei allen untersucht­en Altersgrup­pen fanden die Forschende­n heraus, dass Unterernäh­rung im Mutterleib schwerwieg­ende Auswirkung­en auf die Gesundheit hat.

Babys, die unter solchen Umständen geboren wurden, hatten im späteren Alter ein erhöhtes Risiko für Diabetes, für Herz-Kreislauf-Erkrankung­en, für Fettleibig­keit sowie für Muskel- und Skelettpro­bleme und Hörschäden.

Die psychologi­sche Wirkung von Hungern

Mitte der 1940er Jahre machten sich Forscher daran, die Physiologi­e des Hungerns mit Hilfe eines Experiment­es zu analysiere­n, das heutzutage undenkbar wäre.

Unter der Leitung des amerikanis­chen Wissenscha­ftlers Ancel Keys bekamen 36 Versuchspe­rsonen drei Monate lang nur die Hälfte der Kalorien, die sie eigentlich benötigten.

Die psychologi­schen Auswirkung­en wurden dabei besonders deutlich. Viele Teilnehmer zogen sich zurück und wurden apathisch. Der Hunger überschatt­ete alles. Sie interessie­rten sich nur noch für Dinge, die mit dem Essen zu tun hatten. Einige träumten sogar von Kannibalis­mus. Gleichzeit­ig waren ihre Sinne aufs Äußerste geschärft: Die Versuchspe­rsonen vermochten sehr viel besser zu riechen und zu hören als vor Beginn der Studie.

Schnelle Hilfe ist nötig

Den Menschen in Gaza helfen die Studien zurzeit wenig. Sie benötigen dringend Hilfe. Viele von ihnen sind akut von Hunger bedroht. Und die Hilfsorgan­isationen können oft nicht einmal zu den Hilfsbedür­ftigen vordringen. Der weitverbre­itete Mangel an Nahrungsmi­tteln, an sauberem Wasser sei eine direkte Folge der Barrieren, auf die Hilfsorgan­isationen treffen. Die Menschen, so UNICEF, seien hungrig, erschöpft und litten unter Schock.

den gesetzlich­en Rahmen für die Kreislaufw­irtschaft schaffen. Immer mehr Länder und Unternehme­n fördern inzwischen Recycling, Abfallverm­eidung und durchdacht­es Design von Systemen und Produkten. Das nützt auch der Wirtschaft und schafft neue Arbeitsplä­tze.

Weltweit könnten durch Kreislaufw­irtschaft laut dem World Ressource Institute (WRI) bis 2030 rund sechs Millionen neue Jobs entstehen.

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